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Kriegssinfonie Band 1: Soldat (Die Kriegssinfonie) (German Edition)

Kriegssinfonie Band 1: Soldat (Die Kriegssinfonie) (German Edition)

Titel: Kriegssinfonie Band 1: Soldat (Die Kriegssinfonie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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hörte auf zu verschwinden. Meergrüne Augen starrten in smaragdfarbene.
    „Du kannst mich zurückholen?“ In der Stimme lag Zweifel, doch gleichzeitig Hoffnung.
    „Es ist deine Entscheidung. Denke an Malik! Er wäre ein gebrochener Mann, wenn er dich nicht mehr hätte.“
    Lillies Umrisse zeichneten sich nun deutlicher im Nebel ab. Doch dann meinte sie verbittert: „Es nutzt nichts. Mein Kind ist noch nicht auf der Welt. Es ist noch immer in meinem Unterleib gefangen. Wenn du uns zurück ins Leben sendest, müssen wir beide erneut kämpfen und wir werden wieder verlieren. Mein Körper ist zu schmal. Ich kann kein Kind gebären.“ Tränen stiegen in ihre Augen. Anstatt an ihren Wangen hinunterzurinnen, lösten sie sich jedoch von den Wimpern und schwebten als wabbelige Kugeln durch den Raum.
    „Wenn ich dir verspreche, dass ich dein Kind ebenso retten kann wie dich, kommst du dann zurück?“ , flüsterte Simura bittend.
    „Ja. Ja, natürlich.“
    „Es wird dir große Schmerzen bereiten“, sagte sie dann ein wenig zögerlich.
    „Das nehme ich in Kauf.“
    Ein durchdringender Schrei zerriss die Stille. Er zeugte von großem Schmerz und wollte nicht enden. Malik erstarrte. Sein Herz erklärte ihm, dass er diese Stimme kannte, doch sein Verstand hielt dagegen, dass dies unmöglich sei. Er wollte sich umwenden, aber er konnte sich nicht rühren, da eine unbekannte Kraft ihn lähmte. Aus dem Augenwinkel nahm er eine Bewegung wahr, doch er konnte nicht ausmachen, was er sah. Die Schreie hielten an, steigerten sich, bis Malik das Gefühl hatte, sein Herz würde bersten. Verzweifelt kämpfte er darum, sich zu bewegen. Die Vorstellung, dass er seiner geliebten Süßen nicht beistehen konnte, trieb ihn in den Wahnsinn. Plötzlich verstummten die Schreie und die Bewegungen am Rande seines Gesichtsfeldes endeten. Noch bevor ihn erneut der Schock der Stille einholte, erreichte ein frustriertes Krächzen und Wimmern, das sich allmählich zu einem Plärren steigerte, Maliks Gehör. Es war die reinste, vollkommenste Harmonie, die er jemals gehört hatte. Gold, das sein gebrochenes Herz spiralförmig umwand und die beiden Hälften wieder zusammenfügte. Die Fremde trat vor ihn. In ihren blutigen Händen hielt sie ein kleines, schrumpeliges Kind, das aus vollem Hals schrie.
    Sie sah sich um, nahm einen Schal von der Kommode und wickelte das Baby geübt darin ein. Mit den Worten: „Geh und verlang nach dem Doktor!“, überreichte sie Malik das wimmernde Bündel.
    „Meine Geliebte?“
    „Wird es schaffen. Nun geh!“
    Sie war müde, als sie erwachte. Ihre Glieder fühlten sich bleiern an und ihr Kopf schien mit Watte ausgestopft zu sein. Als sie mühsam schluckte, merkte sie zudem, dass ihr Hals wund war. Tau öffnete ihre Augen.
    Ihr Blick fiel auf Malik, der auf einem Stuhl neben dem Bett saß. Er hatte den Blick abgewandt und merkte nicht, dass sie erwacht war. Tau fand, dass er schrecklich aussah. Ein ungesunder Grauton überzog seine Haut und das blonde Haar hing ihm kraft- und glanzlos auf die Schultern. Tiefe Schatten lagen unter seinen Augen.
    „M… Malik“, flüsterte Tau heiser.
    „Süße!“, schrak er hoch und blickte sie überrascht an. „Wie geht es dir?“
    „Ich fühle mich schwach“, gestand Tau.
    „Du hattest einen schweren Kampf auszufechten, meine Liebe“, wisperte Malik und rutschte ein wenig näher. Er strich ihr liebevoll eine Strähne ihres kurzen, blonden Haares aus der Stirn.
    Taus meergrüne Augen weiteten sich, als sie sich erinnerte. „Wo ist unser Kind? Geht es ihm gut? Ist es gesund?“
    „Es geht ihm gut. Wir haben einen Sohn, meine Süße.“ Er küsste sie sanft auf die Lippen und meinte dann: „Ich hole ihn.“
    Malik stand auf und ging durch das Zimmer. Tau besaß nicht einmal die Kraft, den Kopf zu heben, und so sah sie nicht, wie er sich an einer Wiege zu schaffen machte und diese durch das Zimmer zu ihr rollte. Tränen stiegen Tau in die Augen, als die hölzerne Konstruktion neben ihrem Bett zum Stehen kam. Malik setzte sich wieder und legte seinen Stock beiseite. Dann griff er hinein und holte ein Bündel heraus. Dieses legte er vorsichtig neben Taus Kopf. Er schob den weichen Stoff ein wenig beiseite und zum Vorschein kam das kleine Gesicht eines Säuglings.
    „Er ist wunderschön“, flüsterte Tau gerührt.
    „Ja, wie seine Mami.“ Malik lächelte und griff nach Taus Hand. Ihre Finger schlangen sich ineinander.
    „Wie lange war ich bewusstlos?“
    „Drei Tage. Der

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