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Kris Longknife: Die Rebellin: Roman (German Edition)

Kris Longknife: Die Rebellin: Roman (German Edition)

Titel: Kris Longknife: Die Rebellin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Shepherd
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, das Tantchen Tru mit Stolz erfüllt hätte.
    »Ja, aber der direkte Weg hätte Dad zu sehr erfreut. Ich muss auch mal etwas tun, das ich möchte.«
    »Aber warum möchtest du das hier tun?«
    »Ah, das wäre ein bisschen zu offen für ein erstes Rendezvous, denkst du nicht?«
    Vielleicht, aber andererseits wäre es nett gewesen zu erfahren, was wirklich hinter diesem munteren Lächeln und diesem verschleierten Blick vor sich ging. Ehe Kris der Frage jedoch weiter nachgehen konnte, meldete sich ihr Kommlink. »Ensign Longknife!«, blaffte sie.
    »Das Lager wurde mit Raketen angegriffen.«
    Kris’ Magen ging in den freien Fall über, und das prima Steak von eben verlangte, ihren Mund wieder aufsuchen zu dürfen. »Verluste?«
    »Kann ich noch nicht sagen«, antwortete Tom.
    »Ich bin gleich da«, sagte Kris, sprang auf die Beine und stieß beinahe den Kellner um, der gerade das Sorbet brachte. Hank erhob sich ebenso schnell und kümmerte sich um die Formalitäten der Zahlung. Seine Pistoleros sorgten dafür, dass der Weg zum Wagen frei war, während Hank eine Zeche abzeichnete, bei der sogar Kris schlucken musste. Draußen regnete es kaum, aber niemand war auf der Straße unterwegs, niemand stand auf den Dächern, niemand spähte zu einem Fenster heraus.
    Die Einheimischen hatten gelernt, in Deckung zu gehen, wenn es in hellem Tageslicht krachte.
    Fünf Minuten später traf Kris wieder auf dem Lagergelände ein. Ein Loch klaffte in der Südwand des Wachturms, auf dem nachts ein Ausguck stand. Rauch stieg von der Stelle auf, wo sie selbst ihr Büro hatte.
    »Ich muss dich jetzt verlassen«, sagte Hank. »Die Befehle meines Dads sind nur begrenzt dehnbar, ehe diese beiden mich in die Mangel nehmen.«
    »Ich weiß, was du meinst. Du konntest ja nicht ahnen, in welches Wespennest deine Verabredung zum Mittagessen schon vorher gestochen hatte.«
    »Gib auf die nächsten drei Landungsboote acht. Ich wollte wirklich gern dabei sein, wenn du sie öffnest. Du findest darin die Lkw und diese Boote, von denen ich dir erzählt habe.«
    »Wolltest wohl sehen, wie ich aussehe, wenn ich aufgeregt bin. Vielleicht gar einen Kuss rauben?«
    »Der Gedanke ist mir durch den Kopf gegangen.«
    Sie gab ihm einen flüchtigen Kuss. »Jetzt weißt du, wie es ist, eine Schwester zu haben. Ich muss mich jetzt beeilen. Sehe dich nächtes Mal, wenn ich dich sehe.«
    Er lachte, vielleicht ein bisschen über den Kuss erschrocken. »Ja, ich sehe dich definitiv wieder.« Und dann war er verschwunden.
    Kris blickte nicht zurück; es war an der Zeit, wieder ganz Navy-Frau zu sein. Wo fand sie die Verluste? Wo die Angreifer? Wie sicher war es hier noch? Sie tippte an ihren Kommlink. »Ensign Longknife auf dem Lagerhausgelände. Irgendwelche Verlustmeldungen?«
    »Wir haben die drei Verletzten in Lagerhaus 2 zusammengetragen.« Dort hatte Kris auch ihr Büro. »Alle Mann sind anwesend oder haben sich gemeldet. Wir hatten Glück. Niemand ist ums Leben gekommen«, meldete Tom.
    Das war schön zu hören. Kris schlug ein flottes Tempo an, um die Verwundeten zu erreichen. Ester Saddik verband gerade einem Zivilisten den Arm. Spens, Kris’ Buchprüfer, lag am Boden, die Uniform zerrissen und blutig. Ein Sanitäter behandelte ihn.
    »Autsch«, sagte Spens, als ein blutiges Stück Hemd angehoben wurde.
    »Kann nicht allzu schlimm sein, wenn Sie immer noch meckern«, tadelte ihn der Sanitäter.
    »Schlimm genug. Verdammt, warum hatte mein Vater nie einen solchen Tag im Büro?«
    »Vermutlich, weil er die bösen Jungs nie so sauer gemacht hat wie wir gestern«, vermutete Kris.
    »Nee, mein Dad arbeitete immer mit den bösen Jungs zusammen; respektable böse Jungs. Nicht solche, wie wir sie gestern gestellt haben, aber genauso fies. Ensign, schön, Sie wiederzusehen.«
    »Tut mir leid, dass ich nicht hier war und den ganzen Spaß miterlebt habe«, sagte Kris und versetzte sich in Gedanken einen Tritt für das zweistündige Mittagessen.
    »Nein, Ma’am. Gut, dass Sie nicht hier waren. Wenn Sie denken, dass ich schlimm aussehe, dann muss ich Ihnen sagen, dass es Ihr Schreibtisch war, den die Rakete zerlegt hat. Jetzt müssen Sie die ganze Zeit auf dem Hof herumlaufen.«
    »Ich schätze, das muss ich noch dazu«, pflichtete ihm Kris bei. »Kommt er wieder auf die Beine?«, fragte sie den Sani.
    »Das wird er, wenn er nicht so heftig meckert, dass ich ihm den Hals aufschlitze, damit er endlich die Klappe hält«, antwortete der Sanitäter.
    »Wie wäre es damit,

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