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Kris Longknife: Die Rebellin: Roman (German Edition)

Kris Longknife: Die Rebellin: Roman (German Edition)

Titel: Kris Longknife: Die Rebellin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Shepherd
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empfingen sie am Tor. »Longknife, stört es Sie, wenn wir das Personal um ein paar Vorarbeiter mehr aufstocken? Meine Nächte werden allmählich ganz schön lang.«
    »Sam, möchten Sie für mich arbeiten?«
    »Ist irgendwie schwierig, auf einer abgesoffenen Ranch Kühe zu hüten. Die Menschen hier haben für mich und meine Leute Unterkünfte besorgt, aber wir müssen arbeiten, selbst wenn das Essen nichts kostet.«
    »Die Bezahlung ist nicht besonders«, gab Kris zu bedenken. »Ein Wardhavendollar pro Monat.«
    »Besser als nichts. Nach diesem Wunder denken wir uns, dass wir es Ihnen schuldig sind.«
    »Ich habe das Wunder nicht vollbracht.« Kris schüttelte den Kopf. »Ihre Leute haben so hart wie unsere daran gearbeitet, diese Felswand zu ersteigen.«
    »Ich meine nicht den Anstieg, Ma’am. Das Wunder bestand schon darin, dass Sie überhaupt von unserer Not wussten. Dieses Funkgerät, in das wir gebrüllt haben. Es leistete gute Dienste bei Gesprächen kreuz und quer durch unsere Schlucht, aber bei diesen Klippen und allem haben wir nie mit jemandem in mehr als, sagen wir, fünfundzwanzig, dreißig Kilometern Entfernung gesprochen. Wir hatten einen Verstärker oben am Rand der Schlucht aufgebaut und ein Landkabel entlang des Talgrundes verlegt. Beide sind vor sechs, sieben Monaten weggespült worden.«
    »Satelliten?«, fragte Kris. Der Premierminister sagte immer, Wunder wären die Erklärung der Faulen für Ereignisse, die vollkommen erklärbar waren   … wenn man erst mal Logik auf sie anwandte.
    »Zu tief über dem Horizont. Solange wir den Verstärker hatten, war das kein Problem. Sobald er erst mal weg war, hatten wir auch keine Verbindung mehr. Kann gar nicht sagen, wie überrascht wir waren, dass Sie unseren Hilferuf gehört hatten.«
    Nicht so überrascht, wie Kris es allmählich war. Sie stellte Sam und einen seiner Vorarbeiter ein, damit sie Jeb bei der Aufsicht über das Depot halfen. Mehrere von Sams Arbeitern waren darüber hinaus verfügbar, und andere schlossen sich einerStraßenbaumannschaft an. Diese sollte mit dem Pionierzug der Highlander zusammenarbeiten, die Landebahn in eine bessere Form bringen, Brücken für die Versorgungskonvois errichten und ganz allgemein einen Anfang damit machen, die Infrastruktur dieses Planeten wieder in Ordnung zu bringen. Ester und Jeb erblickten echte Wachstumschancen für den Ruth-Edris-Fond zur Unterstützung landloser Farmer. Kris würde diesen Fond auf eine formelle Basis stellen müssen, ehe sie Olympia verließ.
    Sie hatte über vieles nachzudenken, als sie sich in ihrem neuen Büro an ihren neuen Schreibtisch setzte. Dieses Büro lag auf der anderen Seite des Gebäudes, verglichen mit den ausgebrannten Trümmern des alten. Spens saß wieder an seiner Arbeit, prüfte Konten und sorgte dafür, dass Kris’ Aktivitäten im legalen Bereich blieben. Eine Menge musste hier bedacht werden.
    Warum drehten sich ihre Gedanken dann so beharrlich um die Frage eines Funksignals, das ein paar zusätzliche Reflektionen durchlaufen hatte? Fraglos mussten die atmosphärischen Bedingungen dieses Planeten weit über die Grenze zum Merkwürdigen hinausreichen. Also: Niemand hatte je ein direktes Signal aus jener Schlucht hinaussenden können. Vermutlich war noch nie jemand so verzweifelt und so beharrlich in seinem Bemühen gewesen. Na klar. Ein Wunder aus Ellbogenfett und einer vulkanisch verhunzten E-Schicht oder Appleton-Schicht der Atmosphäre oder wovon auch immer Funkwellen reflektiert wurden. Mühelos erklärt.
    »Nelly, wann hat das Peterwald-Schiff den Orbit verlassen?« Sie konnte ruhig gleich die erste Frage aus dem Weg schaffen, die Tante Tru gestellt hätte.
    »Die Yacht Barbarossa hat den Orbit am Donnerstag um 11   Uhr 37 Ortszeit verlassen.«
    »Wann hast du die Funknachricht der Anderson-Ranch abgefangen?«
    »Am Donnerstag um 9 Uhr 42 Ortszeit.« Okay, somit fand Tantchen Tru die Gelegenheit zu einer zweiten Frage.
    »Zu welchem Zeitpunkt habe ich das Flüssigmetallboot zum ersten Mal aktiviert?«
    »Am Donnerstag um 10 Uhr 12 Ortszeit.«
    Kris kaute auf der Unterlippe. Da blieb für Tru noch eine weitere Frage zu stellen. »Nelly, hatte die Barbarossa eine direkte Sichtverbindung in die Schlucht?«
    »Die Yacht Barbarossa folgte einem ungewöhnlichen elliptischen Orbit, der ihr bei drei Planetenumläufen am Tag eine sichere Blickverbindung zum Grund der Little-Willie-Schlucht bot sowie eine mehr als fünfzigprozentige Chance dazu bei vier weiteren

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