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Kris Longknife: Die Rebellin: Roman (German Edition)

Kris Longknife: Die Rebellin: Roman (German Edition)

Titel: Kris Longknife: Die Rebellin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Shepherd
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Fragen, von denen ihre Chefredakteure glauben, dass der Durchschnittsmensch auf der Straße sie hören möchte. Herauszufinden, was wirklich geschehen ist, liegt ihnen so fern   …« Er schnaubte. »… wie es diesem Planeten liegt auszutrocknen. Nein. Reporter kennen sich vielleicht mit Gartenfesten aus, und sie glauben, etwas von Wahlkämpfen zu verstehen. Aber begreifen, was ein Soldat tut, ein Flottenangehöriger? Genauso gut könnte man ein Schwein auffordern, Opernarien zu singen.«
    Dann konzentrierte sich der Colonel ganz auf Kris. »Aber Sie kennen sich aus. Sie waren zwei oder drei Male der Speer. Und wenn Sie weiterhin Anforderungen an arme Schweine wie Tom und diese Bootsfahrer und Ihre Lagermitarbeiter richten möchten, sollten Sie lieber viel mehr Einblick in die Handlungen jener Menschen entwickeln, die aus ›diesen verdammten Longknifes‹ eine feste Redewendung gemacht haben.
    Schlafen Sie jetzt etwas. Wir haben gute Leute, die sich jetzt um die Lage hier kümmern. Die Vierten Highlander landen morgen, und wir können ihnen eine Menge dieser Aufgaben übertragen.« Der Colonel zeigte ein seltsames Lächeln. »Und vielleicht kann ich deren Colonel überreden, ein Kameradschaftsessen zu geben, ehe ich Sie von diesem Planeten schicke.«
    Kris gefiel die Miene des Colonels nicht. Im Zusammenhang mit den Highlandern oder dem Kameradschaftsessen lauerte irgendwo eine Überraschung für sie. Es konnte nicht das Kameradschaftsessen selbst sein; das war einfach eine Mahlzeit. »Die Highlander, Sir?«, hakte sie nach.
    »LornaDos Viertes Bataillon, Highlanderregiment. Ich denke, Regimental Sergeant Major Rutherford gehört immer noch dazu. Sein Dad war schon dabei, als das Vierte und dieser Marine-Gefechtszug von Ihrem Uropa Trouble beim Sturm auf den Black Mountain angeführt wurden. Ein Bataillon und ein Zug, um eine Division von einem Berg zu verjagen, auf dem sie sich eingegraben hatte. Nicht irgendeine beliebige Division, sondern eine, deren Offiziere für Kriegsverbrechen angeklagt waren und deren Sergeants und Truppen wussten, dass das Gefängnis auf sie wartete, wenn die neu gewählte Regierung Savannahs nicht schnell wieder aus der Stadt gejagt wurde. Sie kennen die Geschichte.«
    Kris nickte; natürlich kannte sie die Geschichte. Zumindest in der Version, die man in den Geschichtsbüchern fand.
    »Nun, Sergeant Major Rutherfords Dad war einer der wenigen Highlander, die aus eigener Kraft wieder von jenem Berg stiegen. Dürfte Rutherford junior eine interessante Perspektive darauf vermittelt haben, wie das Bataillon an diese besondere Schlachtenehre gekommen ist.« Und damit wandte sich der Colonel dem Fenster zu und schlief ein, der holprigen Straße ungeachtet.
    Kris folgte ihm in vielleicht zehn Sekunden Abstand.

17
    K ris hörte die Überschnallknalls der anfliegenden Landungsboote nicht, da der windgepeitschte Regen zu laut auf den Bus einprasselte. Sie hielt den Blick aufs Ende der Landebahn gerichtet; früher oder später mussten die Boote aus Nebel und Wolkenfetzen zum Vorschein kommen. Die Wetterfrösche hatten für heute Regen und Wärme versprochen. Wie üblich hatte sich der Regen eingestellt, die Wärme hingegen nicht. Kris trug einen Pullover und ihre Freizeitkhakis.
    Trotz der Aufforderung jenes Commanders auf Wardhaven, der Kris ihre Instruktionen für diesen Einsatz erteilt hatte, hatte sie zwei Khakianzüge und eine Galauniform mitgebracht. Nach der Rückkehr von ihrem Ausflug auf dem Fluss hatte Colonel Hancock sie angewiesen, von sofort an und für den Rest ihrer Zeit auf Olympia nur noch diese Sachen zu tragen. »Vielleicht geraten Sie weniger in Schwierigkeiten, wenn Sie gar nicht dafür angezogen sind.« Womöglich behielt er Recht; in den zurückliegenden dreißig Stunden hatte sie nichts verursacht und war in nichts hineingeraten, mit dem der Colonel nicht einverstanden gewesen wäre.
    Natürlich hatte der Colonel den Stützpunkt nicht mehr verlassen, und Kris durfte es nicht. Es war so eine Art Arrest. Wenn ihre Eltern ihr Hausarrest erteilt hatten, war das keinesfalls eine Ausrede gewesen, Fußball oder Ballettstunden oder irgendetwas von den Anforderungen auszulassen, die sie an Kris erhoben. Nur ihre eigenen Vorhaben durfte Kris nicht umsetzen. So handelte auch Colonel Hancock. Das Lager durfte sie weiter führen; tatsächlich erwartete er von ihr sogar, es für die Übergabe an die Highlander in Form zu bringen. Tommy kümmerte sich nach wie vor um den Fuhrpark. Er

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