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Kris Longknife: Die Rebellin: Roman (German Edition)

Kris Longknife: Die Rebellin: Roman (German Edition)

Titel: Kris Longknife: Die Rebellin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Shepherd
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darunter. Die Luftfeuchtigkeit justierte sie auf ein Minimum. Schließlich streifte sie sich Nelly ab und platzierte sie sorgfältig auf dem Tisch.
    »Die entsprechenden Informationen sind im Militärnetz nicht zu finden.« Eine kurze Pause trat ein. »Ich finde sie im Lagerhaussystem.«
    »Das Lager hat ein eigenes System?«
    »Ja, Ma’am.«
    »Schließe es um zwei Uhr dreißig ab«, befahl Kris, kroch unter die Bettdecke und zog sie sich bis ans Kinn. Sie hatte kalte Füße, aber das würde nicht lange so bleiben. »Um wie viel Uhr ist Wecken?«
    »Laut dem Handzettel der Verwaltungsabteilung, die dich auf der Olympia-Hilfseinsatzbasis begrüßt, ist um sechs Uhr Wecken.«
    Kein Port Athens Marinestützpunkt also. Kris fiel die Diskrepanz zwischen Hancocks Begrüßungsrede und seiner Verwaltung auf. Noch etwas, worum sie sich am nächsten Tag kümmern musste. »Nelly, weck mich um fünf Uhr dreißig.«

10
    K ris erwachte mit mörderischen Kopfschmerzen und trockenem Mund. »Nelly, Licht! Wie hoch ist die Luftfeuchtigkeit hier drin?«
    »Einen Augenblick; ich schalte mich ins Hotelnetz ein.« Das war nicht, was Kris hören wollte, aber es verriet ihr, dass ein weiteres Netz nicht ins Gesamtsystem integriert war. Auch wenn sie keine Computerexpertin wie Tantchen Tru war, wusste sie doch, dass sie es hier mit rundum miesem Management zu tun hatte.
    »Die Luftfeuchtigkeit beträgt in deinem Zimmer acht Prozent, und die Klimaanlage nähert sich dem Ausfallpunkt.«
    »Fahre den Wert hoch«, befahl Kris, während sie das Durcheinander aus aufgehängter Unterwäsche und Socken betrachtete und den Gestank der getrockneten Stiefel bemerkte. Sie ging zur Duschkabine und bemühte sich, wieder Feuchtigkeit in den Kopf zu bekommen, kehrte dann zurück, machte das Bett und warf alles darauf, was sie zuvor im Bad zum Trocknen aufgehängt hatte. Erst dann nahm sie Aspirin und eine Dusche. Als sie sich danach fast wieder wie ein Mensch fühlte, zog sie die Ersatzstiefel an, streifte den Regenumhang über und traf Tommy um sechs Uhr auf dem Korridor, wo er ebenfalls unterwegs zur Fütterung war.
    Auf halbem Weg zu dem anderen Hotel blieben sie mitten im strömenden Regen stehen. In der Kantine war es dunkel. Andererseits brannte auch in den Hotelfenstern über ihnen nirgendwo Licht.
    »Was ist da los?« Tommy schluckte.
    »An einer Stelle muss ich erst noch nachsehen, ehe ich etwas tue, was ich bereuen werde«, sagte Kris achselzuckend und trabte zum HQ . Wie sie schon erwartet hatte, war die Beleuchtung hier gedämpft; die Wachdiensthabenden schliefen an ihren Tischen. Eine Lampe brannte noch im Büro des Colonels. Kris schlich sich zu seiner Tür. Der Mann schlief, den Kopf auf dem Stuhl zurückgelehnt, und schnarchte. Toms Stirnrunzeln war eine einzige Frage. Kris winkte ihm zu, mit ihr ein Stück weit durch den Flur zurückzugehen.
    »So also«, sagte Tom, »geht es hier zu. Da können wir nichts machen.«
    »Ich bin hungrig und habe vor zu essen«, erklärte Kris, während sie forsch durch den Regen zur Kantine marschierten. »Nelly, sende einen Weckruf an alle Personalunterkünfte. Überall Licht an. Mach die Köche ausfindig. Sag ihnen, dass ich sie sofort hier unten sehen möchte.«
    »Ja, Kris.«
    »Kann dein Computer das machen?«
    »Tante Tru hat Nelly ein paar neue Routinen verpasst. Du warst es doch, der sagte, ich bräuchte einen Drachen, um gegen Dämonen zu kämpfen.«
    »Ja, aber ich bin nicht sicher, dass mir die Vorstellung gefällt, wie mich der Computer von jemand anderem weckt.« Toms Stirnrunzeln wurde tiefer. »Ah, Kris, sind wir Ensigns hier die einzigen Offiziere neben dem Colonel?«
    »Oh nein!« Kris schnappte nach Luft. »Nelly, findet man hier irgendwelche Senioroffiziere?«
    »Positiv. Neben euch Ensigns gibt es hier einen Lieutenant Commander Owing, einen Lieutenant Commander Thu, der zugleich Arzt ist, und einen Lieutenant Pearson.«
    »Haben wir sie geweckt?«, fragte Kris mit einer Stimme, die inzwischen ganz schön dünn klang.
    »Aus Owings und Thus Unterkünften dringen keine anderen Geräusche als Schnarchen.«
    »Schalte bei ihnen das Licht aus!«, riefen Kris und Tom zugleich.
    »Erledigt.«
    »Und Lieutenant Pearson?«, fragte Kris.
    »Sie duscht gerade.«
    »Zwei von dreien ist kein schlechter Wert«, seufzte Kris.
    »Seniorgrünschnabel Ensign, gehen wir das hier richtig an?«, fragte Tom sehr respektvoll und sehr junioroffiziersmäßig.
    »Sieht nicht so aus, als ob ich es täte«,

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