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Krisenfest leben

Krisenfest leben

Titel: Krisenfest leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrid Engelbrecht
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Allgemeinplätzen wie »Du musst jetzt stark sein«, »Es bringt nichts, über verschüttete Milch zu weinen«, »Andere sind noch schlechter dran« oder »Das wird vorbeigehen« ist Ihnen nicht gedient. Das trägt nur dazu bei, dass Sie zusätzlich zu Ihrer Verzweiflung auch noch Schuldgefühle empfinden und meinen, Sie »sollten« nicht so reagieren, wie Sie nun mal reagieren.
    Halten Sie sich auch von notorischen Schwarzsehern fern. Wer die Problembrille aufhat und das Leben schwarz in schwarz sieht, tut Ihnen besonders in einer Krise nicht gut. Er verhindert durch seine pessimistische Weltsicht vielleicht sogar, dass Sie auftauchenden Gedanken für eine Lösung weiter nachgehen – indem er jede Idee, die Sie formulieren, erbarmungslos zerpflückt.
    Guttun Ihnen Menschen, mit denen Sie nicht nur gerne zusammen sind und mit denen Sie sich gut verstehen; es kommt in einer Krise auch darauf an, dass die betreffende Person Ihnen gerne zuhört. Und Sie sollten sich vollkommen auf diese Person verlassen können. Ein Gespräch mitjemandem, der sich ganz bewusst Zeit für Sie nimmt und dem Sie vertrauen, stärkt und ermutigt Sie.
    Holen Sie sich also aktiv Unterstützung von Freunden, Familienmitgliedern, vielleicht auch Ihnen nahestehenden Arbeitskollegen. Treffen Sie sich regelmäßig mit den Menschen, die Ihnen gewogen sind und tauschen Sie sich über Ihre Lage, deren Erfahrungen mit vergleichbaren Situationen und mögliche Bewältigungsstrategien aus.
    Übung: Menschen die Ihnen guttun
    Überlegen Sie: Wer steht Ihnen nahe und ist belastbar und einfühlsam? Mit wem haben Sie gute Erfahrungen gemacht, wenn die Dinge mal nicht so rund liefen? Schreiben Sie die Namen der Menschen auf, deren Gegenwart für Sie angenehm und hilfreich ist:

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    Scheuen Sie sich nicht, mit jenen, von denen Sie sich verstanden fühlen, Kontakt aufzunehmen und um Unterstützung in der Krise zu bitten. Was oft nicht bedacht wird: Es kann gut sein, dass jemand, der Ihnen gern geholfen hätte, erstaunt oder sogar gekränkt ist, wenn Sie sich nicht an ihn gewendet haben. Die meisten Menschen helfen gerne.

    Suchen Sie vor allem Kontakt zu Menschen, die eine ähnliche Krise hinter sich gebracht haben und Ihnen ein positives Beispiel sein können. Menschen mit eigenen Krisenerfahrungenwissen, welche Gedanken und Gefühle aufkommen können. Und sie ermutigen zum Handeln, indem sie vermitteln, dass das, was sie selbst geschafft haben, auch Ihnen möglich sein kann.
Wo Sie weitere Unterstützung finden
    Nutzen Sie professionelle Hilfe und fragen Sie beispielsweise bei Ihrer Hausärztin, beim Krisendienst oder auch bei der Telefonseelsorge nach, welche Beratungsstelle, welcher Coach, Berater, Experte Ihnen zur Seite stehen könnte. Auch die Mitgliedschaft in einer Selbsthilfegruppe kann für eine Krisenbewältigung sehr hilfreich sein.
    Sie können sich auch im Internet informieren und an geeigneten Foren teilnehmen und sich mit Menschen austauschen, die Ähnliches wie Sie selbst durchgestanden haben. Persönliche Gespräche sollten aber immer die erste Wahl sein, denn im direkten Kontakt sind Sie stärker gefordert, Ihre Gedanken in eine konstruktive Richtung zu lenken und vom Denken ins Tun zu kommen.
    Seminare und Vorträge können Ihnen neue Ideen zur Bewältigung der Krise geben oder Sie können dadurch mit anderen Betroffenen ins Gespräch zu kommen.
    Um sich neue Sichtweisen und Lösungswege zu erschließen oder Mut zu machen, sind auch entsprechende Bücher hilfreich. Manche greifen zu Fachbüchern oder psychologischen Ratgebern, andere lesen in der Bibel oder beschäftigen sich mit Biographien von Menschen, die schwere Zeiten erfolgreich durchgestanden haben.
    Welche Wege Sie auch bevorzugen: Greifen Sie auf die Ideen und Strategien anderer zurück, nutzen Sie deren Erfahrungen für Ihre eigene Situation.
Hilfe im Alltag
    Wenn die Krise akut und die Heftigkeit der eigenen Gefühle groß ist, dann tut es gut, wenn jemand da ist, der Sie auch von alltäglichen Aufgaben entlastet und manche Dinge für Sie ohne zu zögern einfach in die Hand nimmt. Dies sollte aber nicht zum Dauerzustand werden, denn es kann zur Passivität verführen und verstärkt das Gefühl von Hilflosigkeit.
    Andere können Ihnen in dieser Situation helfen, aber sie können Ihnen nicht ersparen, die nötigen Schritte zur Bewältigung der Krise selbst zu tun. Wer

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