Krisenfest leben
Ansichten anderer zu beeinflussen und neigen dazu, uns mit deren Bewertungen und Urteilen zu identifizieren.
Wer ein geringes Selbstwertgefühl hat, bewertet bereits normale Veränderungen im Alltagsleben negativer als jemand mit einem hohen Selbstwertgefühl und schreibt diesen Veränderungen einen größeren Einfluss auf seine Stimmung zu. Ein geringes Selbstwertgefühl führt oft auch dazu, eine Niederlage auf einem Gebiet zu verallgemeinern und auf Situationen zu übertragen, die nichts mit diesem Scheitern zu tun haben. Wer ein hohes Selbstwertgefühl hat, versucht hingegen, nach einer Panne, einem Versagen oder einem Scheitern verstärkt, sich selbst wieder zu stabilisieren und sich Mut zuzusprechen.
Das Selbstwertgefühl lässt sich verändern
Das Selbstwertempfinden ist nichts Statisches, es wird vielmehr von vielen verschiedenen Faktoren beeinflusst:ob wir uns in einer Situation als kompetent erleben, welche Erfahrungen wir mitbringen, wie unsere Tagesform ist, wie andere uns begegnen usw.
Natürlich werden unser Selbstwertgefühl und auch unser Selbstvertrauen besonders in schwierigen Lebenslagen stark auf die Probe gestellt. Gerade dann ist es notwendig, in uns selbst und unsere Fähigkeiten vertrauen zu können, um sich in solchen Situationen nicht unterkriegen zu lassen, sondern das Steuer in der Hand zu behalten. Wenn wir es schaffen, Probleme, Konflikte und Schicksalsschläge im Wesentlichen aus eigener Kraft zu bewältigen, fühlen wir uns hinterher wiederum in unserem Selbstwert und Selbstvertrauen gestärkt. Dieses Ineinandergreifen von Erfahrung und Bewertung ist auch ein wichtiger Schlüssel zu Gesundheit, persönlichem Erfolg und Lebenszufriedenheit.
Viele Menschen, die tief greifende Veränderungen und Krisen in ihrem Leben erfahren haben, berichten, mit jeder Veränderung stärker und sicherer geworden zu sein. Sie haben erfahren, dass Türen nicht nur zufallen, sondern dass immer wieder neue Türen aufgehen, die zu neuen Erfahrungen führen.
Werden Sie sich Ihrer Stärke bewusst
Wenn Sie sich in einer schwierigen Situation befinden, spiegelt sich dies auch in Ihrem Körpergefühl wider. Sie spüren Ihren Körper weniger intensiv, bewegen sich unbeholfener und schwerfälliger als sonst. Der Zusammenhang besteht aber auch umgekehrt: Übungen zur Stabilisierung des Körpers bewirken auch eine Stabilisierung der Psyche. In einer Krise sind vor allem Übungen sehr wohltuend, die »erden«, die ein Gefühl für das Hier und Jetzt und ein Bewusstsein der eigenen Stärke vermitteln.
Übung: Baum-Atmung
Stellen Sie sich aufrecht hin, die Füße parallel und hüftbreit auseinander. Fühlen Sie mit Ihren Fußsohlen bewusst den Kontakt zum Boden. Atmen Sie tief ein und aus.
Stellen Sie sich vor, wie Sie mit jedem Einatmen durch Ihre Fußsohlen Kraft aus dem Boden ziehen und wie mit dem Ausatmen Wurzeln von Ihren Füßen in den Boden hinein wachsen. Lassen Sie die Energie, die Sie aus dem Boden ziehen, in sich hineinströmen.
Bei jedem Einatmen gewinnen Sie mehr Energie, bei jedem Ausatmen wachsen Ihre imaginären Wurzeln tiefer in den Boden hinein. Lassen Sie die Energie durch Ihren ganzen Körper fließen und sich ausbreiten bis Sie ganz erfüllt davon sind.
Breiten Sie nun Ihre Arme aus und lassen Sie mit dieser Kraft in Ihrer Vorstellung aus Ihren Armen Äste und Zweige wachsen und sich ausbreiten. Ihr Astwerk bildet eine dichte Baumkrone und wächst weiter himmelwärts. Auch von dort, durch Ihre Handflächen hindurch können Sie Energie aufnehmen.
Spüren Sie die Kraft in sich, die durch Ihre Fußsohlen und Ihre Handflächen in Sie hineinströmt und genießen Sie dieses Gefühl der Kraft und der Stabilität.
Wenn Sie sich genügend mit Energie erfüllt haben, lassen Sie Ihre Wurzeln und Äste sich langsam zurückbilden, atmen Sie tief durch und öffnen Sie die Augen.
Selbstvertrauen statt Selbstentmutigung
In Krisensituationen konzentrieren sich Menschen mit gut ausgebildetem Selbstvertrauen auf ihre Stärken, während Menschen mit wenig Selbstvertrauen vor allem die eigenen Schwächen im Blick haben. Dies führt dazu, dass letztere nach einem Misserfolg entmutigt reagieren und sich sofort jegliche Kompetenz absprechen: »Das kann ich eben nicht, also brauche ich es nie mehr zu probieren«. Wer viel Selbstvertrauen hat, reagiert hingegen anders. Er ist überzeugt davon, dass sein Vorhaben beim nächsten Mal gelingen wird: »Was muss ich anders machen, damit ich mehr Aussichten auf Erfolg
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