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Kristin Hannah - Wenn das Herz ruft

Titel: Kristin Hannah - Wenn das Herz ruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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Schließlich sagte er: »Betrachten Sie sie als geändert.«
    Allenford grinste. »Gut. Ich werde dafür sorgen, dass der Psychologe Sie mit allen Einzelheiten vertraut macht. Morgen werde ich mit Dr. Hillyard sprechen und mir die Resultate Ihrer Tests ansehen. Danach werden wir alle notwendigen Entscheidungen treffen.«
    Angel bekam ein mulmiges Gefühl in der Magengrube. Er versuchte es zu ignorieren, konnte es aber nicht. Er war in Seattle, dem Tatort des alten Verbrechens, und Madelaines alter Herr hatte immer gewollt, dass sie Ärztin werden sollte. »Dr. Hillyard?«
    »Madelaine Hillyard ist die beste Kardiologin im Team - sie kann mit schwierigen Patienten gut umgehen.«
    Sein kaputtes Herz setzte für einen Schlag aus, blieb vielleicht sogar stehen. Es war das erste Mal seit Jahren, dass er ihren Namen laut ausgesprochen gehört hatte, und das löste eine Flut von Erinnerungen aus. Flüchtige Bilder, erinnerte Augenblicke. Madelaine, ihr langes braunes Haar wirr und tropfnass, ihre Knie an die Brust gezogen, ihre Finger, die den Sand nach verborgenen Schätzen durchpflügten, lachend, immer lachend. Die sternklare Nacht, in der sie unter einer riesigen alten Eiche kauernd billigen Schmuck vergruben, begleitet von einem Schwall der Worte Erwachsener. Ich werde dich immer lieben, Angel... immer.
    Madelaine, seine erste Liebe, war Kardiologin geworden.
    Ein bitteres Lächeln umspielte seinen Mund. Genau das, was ihr Daddy gewollt hatte.
    Er starrte Dr. Allenford an, der aufstand und sich zum Gehen bereit machte. Angel wollte etwas sagen, aber seine Kehle war wie zugeschnürt und kein Ton wollte herauskommen. Allenford nickte ihm zu, verließ dann das Zimmer und schloss die Tür hinter sich.
    Angel lag regungslos da, atmete schwer und spürte, wie sein Herz sich stotternd zusammenzog und wieder löste, lauschte dem Bip-bip-bip des Monitors. Er hatte keine zweite Chance mehr, keine Alternativen. Er hatte diesen Moment seines Lebens erreicht, diesen Augenblick, in dem er gebrochen und allein war.
    Was sollte er jetzt tun? In diesem Einzelbett mit Metallgitter liegen und darauf warten, dass irgendein armer Schlucker starb? Hier liegen, sich von ihnen die Brust aufschneiden und sein Herz rausreißen lassen, damit es wie jeder andere Abfall auf den Müll geworfen werden würde?
    Herztransplantation. Das Wort war schneidend wie ein Messer, zerrte an seinen Eingeweiden.
    Was sie mit ihm anstellen wollten, war eine Abscheulichkeit, eine Obszönität. Und Madelaine würde diejenige sein, die es tat.
    Ausgeschlossen.
    Er schlug die Decke von seinem Körper und zog die Nadeln aus seinen Armen. Er schwang seine Beine über den Bettrand und stand auf. Er würde sehen, dass er schnell von hier wegkam. Sie würden ihm nicht sein Herz rausschneiden und das eines anderen einpflanzen. Er konnte nicht - wollte nicht - so leben. Er würde so sterben, wie er immer gelebt hatte. Voll und ganz. Ohne Rücksicht auf Verluste.
    Er machte einen einzigen Schritt, mehr nicht, und Schmerz explodierte in seiner Brust. Mit einem Aufschrei stürzte er zu Boden. Er streckte einen Arm aus, bekam einen Tisch zu fassen und riss ihn um. Wasser spritzte auf den Boden. Plastikbecher und Krüge knallten auf das Linoleum.
    Er lag da, unfähig zu atmen, schnappte nach Luft wie ein Fisch auf dem Trockenen. Und die Schmerzen. Gott, selbst trotz all dieser Medikamente hatte er Schmerzen, wie er noch nie zuvor Schmerzen gehabt hatte.
    Plötzlich begriff er. Er starb. Vielleicht nicht heute, vielleicht nicht morgen, aber bald. Bald. Es war egal, ob er die Operation wollte, war völlig unwichtig, ob er ein Monster war, wenn sie vorbei war. Er hatte keine Wahl.
    Er drehte sich um und kroch zum Bett zurück. Er klammerte sich an das metallene Bettgestell, zog sich langsam hoch und brach auf der Matratze zusammen.
    Er glitt wieder unter die Decke und schloss seine Augen. Es schmerzte so furchtbar, dass er weinen wollte.
    Wenn er nur jemanden hätte, mit dem er reden könnte, jemand, der ehrlich war, dem an ihm lag. Jemand, der ein Freund war, so wie es Francis und Madelaine einst gewesen waren.
    Madelaine.
    Wie viele Nächte hatte er im Dunkeln wach gelegen, überlegt, wie es seinem Bruder gehen mochte, was aus Madelaine geworden war? Wie viele Male hatte er zum Telefon gegriffen, um sie beide anzurufen, nur um wieder aufzulegen, bevor sich jemand gemeldet hatte?
    Er seufzte schwer. Madelaine. Sogar jetzt konnte er ihr Gesicht vor sich sehen, das dichte braune

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