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Kristin Hannah - Wenn das Herz ruft

Titel: Kristin Hannah - Wenn das Herz ruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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bezahlt.
    »Weißt du, Mad...«, Seine Stimme drang langsam zu ihr. Fast gegen ihren Willen drehte sie sich zu ihm um.
    Er lag dort und sah schwach und gebrochen aus. »Du hast mich verfolgt«, flüsterte er und versuchte, sie anzulächeln.
    Sie sah den Schmerz in seinen Augen, das Bedauern und die Sorge, und sie begriff, dass ihre eigene Furcht nichts war im Vergleich zu seiner. Er brauchte sie jetzt, brauchte sie mehr, als er jemals diese sechzehnjährige freiwillige Krankenhaushelferin gebraucht hatte - und sie musste stark sein. Musste sich ihrer Furcht vor Hingabe stellen und das Richtige tun.
    »Du kannst nicht sterben, Angel«, sagte sie leise, so leise, dass sie sich fragte, ob er sie überhaupt hören konnte. Sie schluckte schwer, hatte das Gefühl, auf einen schmalen, rutschigen Grat hinauszugehen, aber es gab kein Zurück. Sie konnte Angel nicht sterben lassen, ohne ihm das eine Geschenk zu geben, das ihn vielleicht dazu bringen könnte, an Märchen zu glauben.
    Er schenkte ihr einen Abglanz seines berühmten Lächelns. »Sieh mich doch an.«
    Sie zog ihre Hand zurück und starrte ihn an. »Wenn du stirbst, wird deine Tochter dir das nie verzeihen.«
    Es mussten die Medikamente sein. Er konnte nicht gehört haben, was er gehört zu haben glaubte.
    Deine Tochter.
    Die Worte drangen tief in ihn, drehten sich. Für einen Sekundenbruchteil empfand er das Aufblitzen reiner, strahlendweißer Hoffnung. »Entschuldige, Mad. Ich habe gerade den Faden verloren. Worüber sprachen wir?«
    »Ich sagte, du hast eine Tochter.«
    »Ist das ein Witz?« Er keuchte.
    Er glaubte, ein Funkeln von Tränen in ihren Augen zu sehen. Dann waren sie verschwunden. Sie schüttelte langsam ihren Kopf. »Glaubst du, ich wäre so grausam?«
    »Nein. Aber ...« Er hielt inne, wusste nicht, was er sagen oder fühlen sollte. »Eine Tochter«, sagte er langsam und versuchte, das zu verarbeiten.
    Eine Tochter. Er presste seine Augen zu.
    Madelaine hatte sie ihm vorenthalten, sein Kind versteckt, als ob er kein Recht gehabt hätte, auch nur von seiner Existenz zu erfahren. Sie wusste, dass er geglaubt hatte, sie hätte abtreiben lassen, und sie hatte ihn in diesem Glauben gelassen, hatte ihn sein Leben leben lassen, ohne dass er gewusst hatte, dass er Vater war. »Du Miststück«, zischte er. Wut war ein schwarzer, bitterer Geschmack in seinem Mund und er wollte sie mit Flüchen überschütten, wollte, dass sie sich so betrogen und verletzt fühlte, wie er sich jetzt fühlte.
    Er war froh, dass sie zusammenzuckte. Dann griff sie wortlos in ihre Handtasche und zog eine schwarze Lederbrieftasche heraus. Sie klappte sie auf, zog ein Foto heraus und reichte es ihm.
    Für eine Sekunde zitterten seine Hände so heftig, dass er das Bild nicht richtig sehen konnte. Er schloss die Augen und konzentrierte sich auf seinen Atem, ignorierte die stotternden Aussetzer seines ermatteten Herzens. Dann öffnete er ganz langsam wieder seine Augen.
    Das Mädchen, das ihn anschaute, war ein Spiegelbild.
    Seine Tochter.
    Sie sah jung aus, hatte stahlblaue Augen und pechschwarzes Haar. Ihr Lächeln wirkte vertraut - breit und strahlend und faszinierend. Sie war schwarz gekleidet, trug eine Herrensmokingweste über einem T-Shirt und an jedem Ohr baumelten mehrere schwarze Ringe. In ihrem Blick war ein anmaßender Trotz, der Angel das Gefühl vermittelte, sie zu kennen.
    Er konnte das Bild nicht loslassen. Er hielt es, streichelte die poröse Oberfläche, als ob er durch die Berührung des Fotos das Mädchen irgendwie kennen lernen könnte. Seine Tochter.
    Langsam verflog der Ärger in ihm, wurde zu dem kalten harten Fels von Bedauern. Natürlich hatte Madelaine dies vor ihm geheim halten müssen - was hätte sie anderes tun können? Welche Wahl hatte er ihr gelassen?
    »Es tut mir Leid«, flüsterte er. »Ich habe kein Recht...«
    »Nein«, sagte sie mit stählerner Stimme, »das hast du nicht.«
    »Ich glaubte ...«Er merkte, dass er die Worte nicht aussprechen konnte.
    Sie nickte. »Ich weiß. Du dachtest, ich hätte abgetrieben. Mein Vater konnte es gar nicht erwarten, mir von deiner Reaktion zu berichten.«
    »Erzähl mir, was passiert ist.«
    Sie wandte den Blick von ihm ab und bedeckte lange Zeit ihren Mund mit einer Hand. Er wusste, wie sehr dieser Augenblick sie schmerzte. Er wünschte, er könnte sie berühren, ihr sagen, dass das okay war, dass er verstand, aber er konnte es nicht tun. Er verstand absolut gar nichts.
    »Es ist lange her«, sagte Madelaine

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