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Kristin Hannah - Wenn das Herz ruft

Titel: Kristin Hannah - Wenn das Herz ruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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Thomas. Er stieß einen tiefen Seufzer aus und Francis konnte den Zweifel sehen, als der junge Mann sein Gesicht verzog. »Ich liebe meine Frau aus tiefstem Herzen, aber sie will etwas, das ich nicht will.«
    »Sind Sie sich dessen so sicher?«, fragte Francis.
    Thomas schloss für eine Sekunde seine Augen, bevor er antwortete. »Ich bin siebenundzwanzig Jahre alt. Ich bin noch nicht dazu bereit, Vater zu sein.«
    »Haben Sie ihr das gesagt?«, fragte Levi.
    Thomas seufzte wieder. »Nur ein paar Millionen Mal. Ich habe ihr gesagt, dass ich kein Kind will.«
    Francis schenkte Thomas ein kleines, ermutigendes Lächeln. »Das ist etwas anderes, Thomas.«
    Thomas schaute überrascht drein. »Was meinen Sie damit?«
    »>Ich bin nicht bereit< ist nicht das Gleiche wie >Ich will kein Kind.<«
    »Aber ich habe ihr Millionen Mal gesagt, dass ich nicht bereit bin.«
    »Haben Sie das?«, fragte Francis weich. »Oder waren diese Worte mit anderen Worten verbunden, mit harscheren Worten, vielleicht mit Ärger oder Groll darüber, dass sie fragte?«
    Thomas wandte sich ab und starrte in das Feuer. »Vielleicht«, sagte er schließlich. Dann, weicher: »Vielleicht.«
    »Ich erinnere mich daran, wie es war, als ich in Ihrem Alter war«, sagte Joseph. »Ich hatte schreckliche Angst davor, Vater zu sein. Wir hatten kein Geld. Ich hatte keine Arbeit. Dann, eines Tages, begrüßte Maria mich an der Tür, hielt ein Glas Wein in der Hand und erzählte mir, dass wir ein Baby bekämen. Ich lachte und umarmte sie und trank mit ihr - und dann ging ich ins Bad und weinte.« Ein feiner Schleier breitete sich über seine wässrigen grauen Augen und ein winziges Lächeln zuckte in seinem Gesicht. »Und dann kam unsere Maggie. Als ich sie das erste Mal hielt, veränderte ich mich. Wurde irgendwie erwachsen. Jetzt ist es, als sei das gerade eine Sekunde her, aber meine Maggie ist längst Zahnärztin in New Jersey. Und manchmal vermisse ich sie so sehr, dass es schmerzt.«
    »Kein Mann ist jemals bereit, Vater zu sein«, pflichtete Ted Canfield bei. »Es ist wie dieser Weg, von dem Vater Francis spricht. Sie wird schwanger, man macht einen Schritt und betet wie verrückt darum, dass man festen Boden unter den Füßen hat.«
    Thomas sah Francis an. »Wie ist es mit Ihnen, Vater? Haben Sie je Kinder gewollt?«
    Die Frage traf Francis unvorbereitet. Er sah die Männer ringsum an. Sein Blick wanderte von einem Gesicht zum anderen. Er wusste, dass er dem Gespräch eine andere Wendung geben sollte - er war ihr Priester, ihr Berater, und die Probleme, die er hatte, gingen nur ihn an -, aber er wollte es nicht. Nur einmal wollte er ein Mann sein, nur ein Mann in einem Raum, gemeinsam mit anderen Männern, über Dinge reden, die wichtig waren. Er begann zu sprechen, langsam erst, fühlte sich unbehaglich wegen seiner Ehrlichkeit. »Ich wusste immer, dass ich Priester werden wollte. Meine Mutter sagte, es sei eine Berufung, aber ich wusste nur, dass die Kirche Sicherheit bot. Ich trat in das Seminar ein, als ich noch feucht hinter den Ohren war, und es gefiel mir sehr.«
    Er starrte auf seine Hände, die er jetzt im Schoß verschränkt hielt, und dachte an all die Gebete, die er gesprochen, all die Träume, die er gehabt hatte. In den freudlosen Tagen seiner Kindheit war die Kirche seine Zuflucht gewesen, sein Sanktuarium. Dort trank oder schrie oder schlug niemand. Es war ruhig und friedlich und er hatte gewusst - hatte immer gewusst -, dass er dort hingehörte.
    Und auch später, als er gelernt hatte, wie schwer es war, Priester zu werden, selbst dann noch, als er gelernt hatte, welche Dinge er für seinen Gott zu opfern hatte, hatte er es noch immer inbrünstig gewollt. Er wusste jetzt, mit dem Abstand, den die Reife und die Jahre geschaffen hatten, dass er damals, als er Madelaine gebeten hatte, ihn zu heiraten, das nicht wirklich gewollt hatte. Damals nicht. Er war so sehr vom Feuer seines Glaubens erfüllt gewesen und sie hatte das gewusst.
    »Haben Sie das jemals bedauert?«, fragte Joseph. »Sie wissen schon, all die Dinge, auf die Sie verzichtet haben?«
    Bedauern. So ein gewaltiges Wort, durchdrungen von Traurigkeit und Schmerz. »Nein«, sagte Francis ruhig und erkannte, dass es wahr war, als er das sagte. Er hatte es nie bedauert, Priester zu werden. Es hatte ihm Erfüllung gegeben, seinen Glauben, ihm Kraft gegeben und Mitgefühl und eine Mission. Erst viele Jahre später, sehr viele Jahre später, hatte er angefangen zu ... bedauern, nein, nicht

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