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Kroenung der Liebe

Kroenung der Liebe

Titel: Kroenung der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carol Marinelli
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sollte …“
    „Ein Witz sein“, ergänzte sie kühl. „So wie es meine ganze Familie für dich ist.“
    „Unsinn.“
    „Mach mir doch nichts vor. Daddys Rede …“ Für einen kurzen Moment schloss sie gepeinigt die Augen. Ob Alex je begreifen würde, wie ungeheuer liebenswert ihr Vater trotz seines häufig peinlichen Benehmens im Grunde seines Wesens war? „Er ist ein aufrichtiger herzlicher Mensch, was selbst deine Verwandtschaft zugeben müsste, hätte sie nicht kaltes Fischblut in den Adern.“
    Kalt? Fischblut?
    Wenn überhaupt jemand das Recht hatte, seine Familie zu kritisieren, dann höchstens Alex selbst. „Meine Mutter hat sich die Augen ausgeweint, als ich nach Santina zurückgekommen bin. Das kann man wohl kaum kalt nennen.“
    Plötzlich hatte Allegra keine Lust mehr, sich über ihre Familien zu streiten und beschloss, das Thema zu wechseln. „Dein Schlafzimmer ist wirklich beeindruckend.“
    „Es ist nicht meins – oder war es zumindest bisher nicht.“
    Überrascht wandte sie den Kopf und wünschte sofort, sie hätte es nicht getan. Angesichts seiner breiten Schultern und des bronzefarbenen nackten Oberkörpers wurde ihr schrecklich heiß.
    „Es ist meine erste Nacht hier“, erklärte Alex. „Ich habe diese Räumlichkeiten sozusagen geerbt, allerdings etwas verfrüht. Hier haben seit jeher die gekrönten Häupter Santinas geruht.“
    „Warum schlafen dann nicht deine Eltern hier?“
    Sein Lachen klang spröde. „Sobald die Periode des Kinderbekommens abgeschlossen war, sind sie in verschiedene Flügel des Palasts umgezogen, was inzwischen fast ein Vierteljahrhundert her ist. Seitdem waren diese Räume verwaist.“
    „Also, ich finde …“ Allegra führte ihren Gedanken nicht zu Ende, weil es witzlos war. Sie würde nie Alex’ Frau und damit Königin von Santina werden. Warum sich also Gedanken um ungelegte Eier machen, wenn der verrückte Traum schon morgen vorbei sein würde?
    „Sie hatten Besseres zu tun, als ihre Romanze aufrechtzuerhalten“, fühlte Alex sich bemüßigt, seine Eltern zu verteidigen. Dabei dachte er automatisch an morgen früh, wenn das Urteil der santinischen Bevölkerung die Zeitungen füllen würde. Ohne Zweifel würde es als ultimative Forderung auf den Thronverzicht ausfallen, sollte er an seiner unpassenden Braut festhalten.
    Und das war sie nun wirklich. Er hatte sie sogar dafür bezahlt, oder nicht?
    In der prachtvollen dunkelroten Robe hatte sie ungelenk und völlig deplatziert gewirkt. Da zog er sogar die biedere Tweedhose vor, die Allegra bei ihrer ersten Begegnung in der Bar getragen hatte.
    In diesem etwas frivolen Spitzennachthemd allerdings, den dichten Pony zur Seite gestrichen und mit den vorwitzigen Löckchen, die sich aus ihrer Hochsteckfrisur gelöst hatten und über die blassen Schultern herabfielen …
    Jetzt sah er, dass sie sehr schlank und gut gebaut war, mit weiblichen Rundungen an genau den richtigen Stellen. Die hoch angesetzten Brüste waren voller als erwartet und wirkten wie reife Früchte, bereit zum Pflücken. Wenn er ehrlich war, stellte Alex sich nicht zum ersten Mal vor, wie er sie mit Händen und Lippen liebkoste, die festen rosa Brustspitzen durch den seidigen Stoff …
    „Hast du nicht gesagt, du schläfst auf dem Sofa?“, erinnerte ihn Allegra, die sich danach sehnte, endlich im Bett zu liegen. „Wir können ja so tun, als wären wir in einem Schul-Camp. Da darf man sich auch nicht aussuchen, wo man schläft.“
    Alex, der momentan weniger denn je einfach aufstehen konnte, wollte er das Ausmaß seiner sexuellen Begierde für sich behalten, tat einfach so, als widme er sich wieder seinen Textnachrichten. Aus den Augenwinkeln sah er, wie Allegra mit den Schultern zuckte, unter die Decke schlüpfte und ihr eigenes Handy hervorzog.
    „Was machst du da?“, fragte er, als sie sich einen Knopf ins Ohr steckte.
    „Da du offensichtlich keine Lust auf Small Talk hast, kann ich genauso gut versuchen zu schlafen, oder nicht?“
    „Und dazu brauchst du Musik?“
    „Na ja, nicht ganz“, murmelte sie verlegen. „Eher Geräusche aus der Natur. Am liebsten höre ich das Meer rauschen. Es entspannt mich, zumindest so lange, bis die CD zu Ende ist.“
    „Wäre es nicht viel einfacher, das Fenster aufzumachen?“
    Dank der Ablenkung fühlte er sich inzwischen sicher genug, das Bett zu verlassen, ohne Allegra in Verlegenheit zu stürzen, obwohl … vielleicht würde seine frisch gebackene Verlobte ja auch ganz anders reagieren,

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