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Kronjuwel (German Edition)

Kronjuwel (German Edition)

Titel: Kronjuwel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric Mann
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stellte seinen Mietwagen neben dem Springbrunnen ab. Deutlich souveräner stieg er aus und ging auf die Treppe zu, als der Bodyguard namens Mike oben an der Treppe erschien und ihn breit grinsend ansah.
    »Hey, Doc. Dann machen wir uns mal frisch«, sagte er und kam die fünf Stufen herunter.
    »Wie viele Sprüche für die gleiche Sache haben Sie eigentlich auf Lager?«, fragte Noah.
    Mike schien kurz zu überlegen, dann sagte er »Viele«, und trat an Noah heran, um ihn abermals nach Waffen zu durchsuchen. Als er fertig war begleitete er ihn auf die Terrasse und anstatt zu der Sitzgarnitur, auf der Doyle und Noah ihr erstes Gespräch geführt hatten, ging er voran durch eine hohe Glastür, die in metallenen Rahmen ruhte, in das Haus hinein.
    Noah sah sich erstaunt um. Bereits von außen konnte man der Villa den spanischen Kolonialstil ansehen, in dem sie errichtet war. Doch auch im Haus selbst erinnerte alles an die Zeit, in der die Spanier und später Mexikaner Kalifornien noch besetzt hielten, auch wenn Noah klar war, dass dieses Anwesen erst deutlich später errichtet worden war. Die hohe Decke zog sich in vielen halbrunden Bögen über die Fläche der Eingangshalle hinweg. Direkt vor ihnen, gegenüber der Eingangstür, lag eine Treppe, die links und rechts einen Aufgang besaß, die elegante Kurven beschrieben und zum gleichen Absatz führten. An der Wand zwischen den beiden Treppenaufgängen hing eine Art Wappen mit überkreuzten Schwertern, ganz in mattem, verrostetem Metall, sodass es aussah, als sei es bereits viele Jahre alt. Sie stiegen die Treppe rechts herum hoch und Noah legte eine Hand auf das gusseiserne Geländer. Im zweiten Stock führte eine hohe Holztür mit runden Türbogen in einen Flur, der mit Teppichen und an Fackeln erinnernden Leuchten an den Wänden verziert war. Sie folgten dem Gang bis zu seinem Ende, wo Mike an eine schwere, mit eisernen Bolzen beschlagene Tür klopfte.
    »Herein«, erklang es durch das dicke Holz aus dem dahinter liegenden Zimmer und Mike ließ Noah vorbei, damit er eintreten konnte. Auch dieses Zimmer enthielt so viele Eindrücke, dass es Noah schwer viel, alles auf einmal wahrzunehmen. Er vermutete, dass es sich um Doyles Arbeitszimmer handelte, denn an den Wänden erhoben sich Regale, die bis zur Decke reichten und mit hunderten von Büchern vollgestellt waren und am hinteren Ende des Raumes stand vor einem halbkreisförmigen Fenster ein fast schon antik anmutender Schreibtisch aus tiefschwarzem Holz. Mehrere Gemälde verzierten die dem Regal gegenüberliegende Wand, ein kleines Feuer brannte in dem dort eingelassenen steinerner Kaminsims.
    Doyle kam hinter seinem Schreibtisch hervor und gab Noah die Hand. Er bedeutete ihm, sich auf einen der Sessel zu setzen und nahm selbst wieder auf dem Drehstuhl aus rotbraunem Leder auf der anderen Seite Platz.
    »Ich hoffe, Sie haben die letzten beiden Tage bereits genossen«, sagte Doyle und Noah fand endlich seine Sprache wieder.
    »Sogar sehr. Ich war schwimmen, schlafen, habe gelesen. Manchmal ist Entspannung mehr wert als alles Geld in der Welt. Und außerdem fange ich erst an, etwas auszugeben, wenn alles in trockenen Tüchern ist.«
    Doyle lachte.
    »Ich habe Ihnen doch mein Wort gegeben. Das ist mindestens genauso viel Wert wie ein gut gefülltes Konto.«
    »Das sehen die bei Bloomingdale‘s leider anders«, gab Noah zurück und gab sich dabei Mühe, nicht etwa unhöflich zu klingen.
    »Natürlich«, erwiderte Doyle knapp und klappte dann seinen Laptop auf dem Schreibtisch vor ihm auf.
    »Wir haben alles für Sie arrangiert«, wechselte er übergangslos vom Small Talk zum Geschäftlichen, »Es ist ein Konto auf den Cayman Islands auf Ihren Namen hinterlegt worden. Das Geld darauf ist so sauber, wie frisch aus der Druckerei. Sie können damit alles machen, abheben, umbuchen, ausgeben, anlegen. Sie greifen über das Internet oder telefonisch darauf zu und niemand wird Fragen stellen. Ein Freund von mir ist schon seit einigen Jahren in diesem Geschäft unterwegs und ist ohne Zweifel einer der Besten, wenn es um das Waschen von Geld geht. Es gab noch nie irgendeine Komplikation, da können Sie ganz beruhigt sein.«
    Noah nickte. Er konnte immer noch nicht glauben, was sich gerade abspielte, hatte noch nicht realisiert, in was für einer Situation er war. Doyle drehte den Laptop um und zeigte Noah, was darauf zu sehen war.
    »Das hier ist der Überweisungsbeleg von meinem Konto. Genau fünf Millionen US Dollar. Herzlichen

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