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Kronjuwel (German Edition)

Kronjuwel (German Edition)

Titel: Kronjuwel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric Mann
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ich einfach nicht, was ich tun sollte, und habe stattdessen lieber gar nichts gemacht.«
    »Das ist gut so. Einige glauben, sie müssten sich bei solchen Treffen profilieren oder in besonderem Maße glänzen. Darum geht es aber nicht. Es geht ums Geldverdienen. Und genau das haben wir gerade getan, Noah. Sie sind jetzt ein reicher Mann.«
    Vor lauter Aufregung hatte Noah diesen Teil des Geschäfts ganz vergessen. Erst jetzt wurde ihm wieder bewusst, dass er gerade eigentlich einen hohen Millionenbetrag verdient hatte.
    »Und wie läuft das jetzt mit dem Geld?«, fragte er.
    Die Art, wie er die Frage stellte, schien Doyle zu amüsieren.
    »Monsieur Marquis wird den Kaufpreis in den nächsten Stunden auf ein eigens dafür eigerichtetes Konto überweisen. Daraufhin werde ich meine Leute das Geld waschen lassen, sodass wir morgen früh Auszahlungen vornehmen können. Ich muss Sie also bitten, sich noch einen Tag zu gedulden. Doch wenn Sie sich einer Sache gewiss sein können, dann dass ich zu meinem Wort stehe und ihnen jeden Cent zukommen lassen werde, der Ihnen zusteht.«
    Noah nickte zustimmend.
    »Treffen Sie mich morgen Abend in meinem Haus. Dann sollten wir soweit sein.«
    Mit diesen Worten wandte er sich zum Gehen. Begleitet von seinem Bodyguard schritt er über den beleuchteten Parkplatz, doch blieb noch einmal stehen und drehte sich um als Noah ihm hinterher rief, »Eine Frage habe ich noch.«
    »Ja?«
    »Woher wissen Sie, dass er auch wirklich bezahlt?«, fragte Noah.
    »Das weiß ich nicht sicher. Aber ich weiß sehr wohl, dass er viel zu viel Angst vor mir hat, um mich um mein Geld zu betrügen.«
    Anstatt direkt wieder ins Hotel zu fahren, fasste er den losen Plan, irgendwo außerhalb etwas zu frühstücken. Er fuhr bewusst nicht den kürzesten Weg, sonder verlor sich absichtlich in dem Straßengewirr der Vorstädte einer der größten Metropolen der Erde. Als er zum zweiten Mal auf die Uhr sah, stellte er fest, dass er ganze eineinhalb Stunden einfach sinnlos in der Gegend herumgefahren war. Doch während dieser ganzen Zeit hatte sein Kopf ihm keine Ruhe gelassen, hatte sich zu einer regelrechten Autobahn der Gedanken entwickelt, auf der Gefühle von Schuld, Triumph und Ungewissheit sich in Lichtgeschwindigkeit immer wieder gegenseitig überholten, aneinander anstießen und rempelten, nur um dann doch keinen klaren Gewinner unter sich ausmachen zu können.
    Durch Zufall erblickte er durch das Fenster ein kleines Restaurant, vor dem im Schein der mittlerweile aufgegangenen Sonne einige Tische und Stühle standen. Er parkte ganz in der Nähe und erreichte das kleine Lokal gerade als der Kellner sich daran machte, die Sonnenschirme aufzuspannen.
    Es war der perfekte Morgen. Bereits jetzt war die Sonne so kraftvoll, dass man schon genau absehen konnte, wie sie bis zur Mittagszeit die Luft auf die üblichen fünfundzwanzig bis dreißig Grad erwärmt haben würde. Doch noch war die Luft kühl von der gerade erst zu Ende gegangenen Nacht und wehte angenehm auf Noahs Gesicht. Lächelnd setzte er sich an einen der Tische und ließ sich die Karte bringen.
    Ein ausgiebiges Frühstück und eine gute Dreiviertelstunde später machte Noah sich wieder auf den Weg. Er wusste mit sich so recht nichts anzufangen, und so kehrte er zurück zu seinem Hotel, mit dem Vorhaben sich erst im Fitnessraum zu betätigen und danach am Pool in einem Buch zu lesen.
    Als der Tag sich dem Ende entgegen neigte, fühlte er sich, als hätte er genau diese Art von Erholung dringend nötig gehabt. Als er sich auf sein weiches Bett fallen ließ holte ihn mit einem Schlag die Erinnerung an die vergangenen Tage ein. Noch vor drei Tagen war er nachts von schießwütigen Kriminellen durch einen Wald in Mexiko gejagt worden. Vorgestern waren sie mit einem Hubschrauber entkommen und zurück in die Staaten gebracht worden, woraufhin er kurz vor dem Abflug nach Eugene einen Anruf bekam, der sein Leben für immer ändern sollte. Und jetzt hatte er sich strafbar gemacht, war reicher als er sich jemals hätte erträumen können und sah einer Zukunft entgegen, die er nach seinen eigenen Vorstellungen gestalten konnte, wie er wollte.
    Noah erreichte Doyles Anwesen um kurz vor sechs am nächsten Abend. Auf der Fahrt hatte er ständig nervös in den Rückspiegel gesehen, doch weder der braune Ford noch irgendein anderes Auto waren ihm unterwegs aufgefallen.
    Weniger sprachlos beim Anblick der Villa als noch beim ersten Mal fuhr er auf das Grundstück und

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