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Kronjuwel (German Edition)

Kronjuwel (German Edition)

Titel: Kronjuwel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric Mann
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überlegte er sich, dass es wohl besser so war und ging weiter den Flur entlang zu seinem Hotelzimmer.
    Er warf seine Perücke, die falsche Brille und die Fototasche auf eine Couch im Wohnzimmer und ging dann ins Schlafzimmer, um sich etwas anderes anzuziehen. Er fuhr mit der Hand über mehrere Hemden, die er an Bügeln im Kleiderschrank aufgehängt hatte und entschied sich dann für eins, das er aus dem Schrank zog und aufknöpfte. Er betrachtete sich im Spiegel. Er war etwas weniger muskulös geworden, da er in letzter Zeit deutlich seltener ins Fitness Studio gegangen war, nicht weil er zu wenig Zeit gehabt hätte, sondern eher weil sich ihm so viele andere Beschäftigungen eröffnet hatten, seit er endlich zu Geld gekommen war, dass er seine üblichen Gewohnheiten hinten anstellte. Er spannte seine Muskeln an und musste lachen. Er sah immer noch fit genug aus.
    Er warf sich das Hemd über, doch hielt dann schlagartig inne. Aus dem Nebenraum hörte er ein leises Kratzen. Mit offenem Hemd ging er auf Zehenspitzen zurück ins Wohnzimmer. Erst jetzt konnte er eindeutig sagen, woher das Kratzen kam. Jemand machte sich an der Tür zu seiner Suite zu schaffen. Er schob sich näher an die Sporttasche heran und griff zielsicher nach einem kalten, harten Gegenstand darin. Noch wartete er, seine Hand damit wieder aus der Tasche herauszuziehen, doch als ein leises Klacken ihm verriet, dass das Türschloss geöffnet worden war und er sah, wie die Klinke von außen heruntergedrückt wurde, zog er die Pistole aus der Sporttasche und richtete sie auf den Eingang zu seinem Hotelzimmer. Die Tür öffnete sich einen Spalt breit. Vorsichtig reckte eine junge Frau ihren Kopf durch den Türspalt und warf einen Blick in das Innere des Zimmers.
    »Keine Bewegung!«, schrie Noah noch bevor die Frau ihn erblickt hatte und umklammerte die Pistole noch fester. Noch nie hatte er eine Waffe abgefeuert und insgeheim hoffte er inständig darauf, dass es so bleiben würde. Zu seiner Erleichterung schrak die Einbrecherin sofort zusammen und hob ihre Hände als sie die Tür weiter aufschob und ganz eintrat.
    Noah traute seinen Augen nicht.
    »Ich kenne Sie«, stieß es aus ihm hervor und dachte für einen Moment daran die Waffe sinken zu lassen, entschied sich dann aber dafür sie weiter auf die Frau zu richten, bis er wusste, was hier vor sich ging.
    »Doktor Bishop«, gab sie zurück und sah ihn ausdruckslos an, »Wir haben schon einmal das Vergnügen gehabt, ja. Wie es aussieht haben sich die Verhältnisse dieses Mal aber umgekehrt.«
    »Wenn Sie damit meinen, dass ich die Waffe habe und Sie bedrohe, muss ich Ihnen zustimmen, auch wenn ich mich nur verteidige, während Sie mich beim letzten Mal angreifen wollten.«
    Ava Keller hob kurz ihre Mundwinkel, wie um ein Lachen anzudeuten, doch es gelang ihr nicht besonders gut.
    »Wir müssen miteinander reden, Noah«, sagte sie und sah ihn eindringlich an.
    »Woher kennen Sie meinen Namen?«, fragte Noah entgeistert.
    »Sie haben ihn mir doch gesagt. Als Sie sich bei unserem letzten Treffen herausreden wollten und in zehn Sekunden ihre ganze Lebensgeschichte preisgegeben haben, damit ich Sie nicht erschieße. Heute bin ich mir nicht mehr so sicher, ob ich es nicht doch hätte tun sollen.«
    Noah erinnerte sich grob daran, wie er verzweifelt von seiner Bekanntschaft mit Doyle erzählt hatte, als sie ihm damit drohte ihn zu erschießen, doch der Adrenalinstoß hatte seine Erinnerung an diesen Nachmittag scheinbar etwas lückenhaft werden lassen.
    »Ich biete Ihnen an, jetzt auf der Stelle umzukehren und mich nie wieder aufzusuchen, dann vergessen wir die Sache einfach.«
    »Was reden Sie denn da?«, gab sie mit einem Anflug von Zorn in ihrer Stimme zurück, »Glauben Sie, ich habe mich seit sie gestern vom Flughafen abgeholt wurden an sie geheftet, mich dann in dieses Hotel geschlichen und Ihre Tür aufgebrochen, nur um jetzt wieder zu verschwinden? Ich denke, es gibt etwas, das Sie erfahren sollten, bevor Sie weiter Geschäfte mit Mr. Doyle machen, denn eigentlich hatte ich das Gefühl Sie wären ein ganz anständiger Mensch.«
    Noah war verwirrt. Er wusste nicht genau, was all das zu bedeuten hatten. Sie hatte ihn verfolgt? Wie konnte ihm das nicht aufgefallen sein? Und, vor allem, was war so wichtig, dass Sie solche Anstrengungen auf sich nahm, um es ihm mitzuteilen?
    Langsam ließ er die Waffe sinken, doch hielt sie weiter mit einer Hand fest umklammert.
    »Machen Sie die Tür zu«, forderte er die

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