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Krumme Touren in Texas

Krumme Touren in Texas

Titel: Krumme Touren in Texas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Powell
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Macht. Wir sitzen in der Tinte,
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    Frank. Er konnte es sich erlauben, mindestens zwei
    Kinder draußen im Landkreis zu vergewaltigen, und
    das Büro des Sheriffs hat nicht die Spur davon an die
    Öffentlichkeit dringen lassen. Den Familien wurde
    Schweigegeld gezahlt, und sie haben die Stadt
    verlassen. Wahrscheinlich weiß er von jedem Richter
    in dieser Stadt, mit wem er schläft und welche
    ausgefallenen Neigungen er hat. Mit dem Geld, das
    Clancey Willson besitzt, kannst du solche
    Informationen kaufen. Wir könnten ihm nie etwas
    anhaben.«
    Frank sah deprimiert aus. »Was ist mit Chuckies
    Geburtsurkunde?«
    »Ich sag’s nur äußerst ungern, Frank, aber ich
    denke, das bringt uns nicht weiter. Was wäre damit
    bewiesen? Tony hat die Morde begangen. Wir
    könnten Willson nie damit in Verbindung bringen.«
    Schließlich landeten wir auf unserem Stockwerk,
    und Frank stürmte los. Ich schritt gemächlich
    hinterher.
    »Hier drin ist niemand!« Er stürzte zurück in den
    Flur.
    In diesem Augenblick hörten wir einen gellenden
    Schrei. Es klang, als würde jemand mit einer
    Colaflasche skalpiert. Es kam von dem privaten
    Dachgarten am Ende des Flurs. Frank rannte zur Tür,
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    stieß sie auf, rannte raus in den Regen und jagte einer
    Gestalt über das Dach nach. Ich schlenderte
    hinterher.
    Zuerst sah ich nichts, dann erkannte ich weiße
    Knöchel von Händen, die sich an dem
    Betonmäuerchen an der Dachkante festklammerten.
    Ich ging hin und blickte über die Mauer. Clancey
    Willson hing da im Regen, seine Beine zappelten in
    der Luft. Seine Augen sahen aus, als hätte er gerade
    mit dem Teufel getanzt.
    »Helfen Sie mir! Um Gottes willen! Helfen Sie
    mir!« schrie er in seiner Höllenangst.
    Himmel Arsch! Hinter mir hörte ich einen
    dumpfen Aufprall, das Schürfen von Metall, dann
    Kraftausdrücke. Tony war in einer riesigen
    Wasserlache ausgerutscht, hatte die Pistole verloren,
    lag in der Pfütze und fluchte wie ein Kutscher,
    während Frank mit gezückter Waffe wasserspritzend
    zu ihm lief.
    Clancey schrie wieder.
    Das tat ich auch – ich schrie Tony an. »Du
    verfluchter hirntoter Strohsack, du blöder unfähiger
    Armleuchter.«
    Der Regen klatschte mir ins Gesicht, als ich einen
    Fuß gegen die Mauer stemmte und wieder brüllte –
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    diesmal zu Clancey. »Du Stück Dreck, du miese
    Schleimkröte!« Ich packte seine Handgelenke.
    Aber es war, als hätte die Tatsache, daß ich ihn
    eine Schleimkröte nannte, ihn in eine Schleimkröte
    verwandelt. Seine Arme waren so glitschig vom
    Regen, daß ich ihn nicht richtig zu fassen bekam.
    »Helfen Sie mir!« kreischte Clancey, seine Hände
    rutschten langsam von der Mauer.
    Ich packte den Kragen seiner Jacke mit beiden
    Händen. »Frank! Schnell!«
    Ich hörte das Zuschnappen von Handschellen.
    »Vergiß Tony!« schrie ich.
    Franks platschende Schritte ertönten. Er ging, er
    rannte nicht. »Beeil dich! Halt dich fest, du Pfeife!«
    brüllte ich Clancey an.
    Aber seine Hand glitt von der Mauer.
    Dann spürte ich sein ganzes Gewicht in der Jacke,
    und dann ertönte ein grauenhafter Schrei. Ich schaute
    nicht hinunter, ich starrte nur die Jacke in meinen
    Händen an.
    Frank nahm die Jacke und schleuderte sie über die
    Brüstung. »Ich sollte dich auch runterwerfen«, sagte
    er ungerührt. »Er ist ein Saftsack – erinnerst du dich,
    was du gesagt hast? Eine Arschgeige, die
    ungeschoren davonkommen würde. Erinnerst du
    dich?«
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    Ich sagte nichts.
    »Manchmal verstehe ich dich überhaupt nicht,
    Hollis«, brummelte er kopfschüttelnd.
    Da waren wir schon zwei. Ich hörte das Rasseln
    von Metall und wieder laute Flüche und warf einen
    Blick auf Tony, der an seinen Handschellen rüttelte,
    mit denen er an ein großes Bleirohr gefesselt war.
    Frank schaute auf die Straße hinunter. »Schätze,
    wir gehen besser nach unten und sammeln die
    Splitter ein«, sagte er. »Weiß Gott, die Geier werden
    die Nase rümpfen.«
    »Klar«, sagte ich und wurde langsam wieder
    munter. »Und ich muß Miss Ima anrufen, ich hab’s
    versprochen.«
    Und endlich Urlaub machen. Mit Lily.
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