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Kryson 03 - Zeit der Dämmerung

Titel: Kryson 03 - Zeit der Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Rümmelein
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seinen Pilgerpfaden über den Kontinent Ell begleitet hatten.
    Madhrab konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, so traurig er im Grunde diese Botschaft fand und so betrübt seine Stimmung auch sein mochte. Er und Yilassa erinnerten sich gut an den einstigen Händler, der sein Vermögen mit den übelsten, anrüchigen Geschäften und dem Tod verdient hatte. Hätten ihn die Bewahrer vor seiner Berufung zum Regenten erwischt, wäre Jafdabh verurteilt worden und in die Grube gewandert. Doch als Regent stand er über den Gesetzen und niemand würde ihm bis zu seinem Tode je wieder einen Vorwurf machen oder ihn wegen seiner windigen Geschäfte anklagen können. Jafdabh legitimierte seinen Anspruch als Regent, indem er die Tochter des vormaligen Regenten Haluk Sei Tan zur Frau nahm. Ihr plötzliches Auftauchen an der Seite Jafdabhs war eine Überraschung für die Nno-bei-Klan, hatten sie die Regententochter doch für verloren, wenn nicht gar für tot gehalten. Sie hatte ohne Zweifel einiges durchgemacht in der Zeit, in der die Seuchenopfer und die Schatten durch die Gassen Tut-El-Bayas streiften. Die Regententochter, die zuerst selbst für eine kurze Zeit nach Haluk Sei Tans Ableben Regentin war und von Thezael eigenmächtig abgesetzt worden war, hatte während ihres Verschwindens gelitten und ein Bein verloren, das durch eine goldene, mit bunten Kristallen durchsetzte Beinstütze kunstvoll ersetzt worden war. Doch sie war mit Jafdabh auf den Thron des Kristallpalastes zurückgekehrt und hatte ihren Anspruch, zu herrschen, offen geltend gemacht. Thezael hatte die Wahl. Der Praister musste weichen oder sterben.
    Neben ihrem Gatten bestimmte Raussa fortan über die Geschicke der Klanlande. Das Regentenpaar war jedenfalls nicht das schlechteste, erzählten sich die Klan.
    Raussa gebar zwei Kinder, eine erstgeborene Tochter und einige Sonnenwenden hernach einen Sohn, die am Hofe gleichermaßen zu Thronerben erzogen wurden.
    Die Nachricht über die feige Ermordung des Fürsten Corusal Alchovi war ein Schock für Madhrab. Zu Lebzeiten hätte Corusal die besten Aussichten unter den Fürsten gehabt, Haluk Sei Tan auf dem Thron nachzufolgen. Aber ein Neider hatte dem weisen und umsichtigen Fürsten diesen Schritt offenbar nicht gegönnt. Die Gerüchte deuteten auf eine Ermordung hin, bei denen die Praister ihre Finger im Spiel hatten. Der Attentäter war jedoch verschwunden und wurde nie gefunden. Für die Dauer von zwanzig Sonnenwenden übernahm Alvara, die Gattin des verstorbenen Fürsten, die Regierungsgeschäfte des Hauses Alchovi, bis sie zugunsten ihres Sohnes Tomal zurücktrat und diesem die Führung über den Eispalast und die nördlichsten Gebiete der Klanlande anvertraute.
    »Wir hatten einige gute und fette Sonnenwenden, Madhrab«, meinte Yilassa, »aber ich bin erstaunt, wie schnell die Klan den Krieg, die Seuche und die Dämmerung vergessen haben. All das Elend und das Sterben, das uns an den Rand der Dunkelheit brachte. Manchmal kommt es mir vor, als wäre all dies nie passiert. Es liegt schon so lange zurück.«
    »Für mich sind die Erinnerungen frisch, als wäre die Schlacht erst gestern zu Ende gegangen. Die verlorene Zeit, wo ist sie geblieben?«, schüttelte Madhrab traurig den Kopf.
    »Ich weiß es nicht und es tut mir unendlich leid für Euch. Niemand wird Euch zurückgeben können, was Euch der Herr der Grube genommen hat. Das Schicksal ist grausam und ich kann gut verstehen, wenn Ihr all das hinter Euch lassen und fortgehen wollt«, sagte Yilassa, »aber es gibt auch Bedrohliches zu berichten. Eine Gefahr, die sich wie ein schweres Gewitter im Süden des Kontinents zusammenbraut. Vielleicht ist das Euer wahres Schicksal und die schönen Zeiten sind mit Eurer Rückkehr vorbei. Für uns alle. Im Augenblick sind es nur Gerüchte und vereinzelte Spähberichte, die uns Sorge bereiten. Wir hatten keine Gelegenheit dem nachzugehen.«
    »Wie schätzt du die Lage ein?«, erkundigte sich Madhrab.
    »Schwer zu sagen, die Angaben sind nur unklar und manche Worte ergaben keinen Sinn. Soweit wir gehört haben, soll Gafassa gefallen sein.«
    »Die Felsenstadt der Tartyk?« Madhrab traute seinen Ohren kaum. »Sie waren immer neutral und die Drachen waren wie eine unschlagbare Armee. Was erzählen die Späher?«
    »Wirres Zeug, leider. Nichts Genaues, mit dem wir etwas anzufangen wüssten. Es heißt, Gafassa sei zu einer toten Stadt geworden, beherrscht von dunkler Magie, die Drachentürme eingestürzt und das Drachensterben

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