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Kryson 05 - Das Buch der Macht

Kryson 05 - Das Buch der Macht

Titel: Kryson 05 - Das Buch der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Rümmelein
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Kriegers bohrte sich von hinten durch den Oberschenkel Zanmours. Ein stechender Schmerz durchfuhr den Zuchtmeister. Tapfer biss er die Zähne zusammen und rollte sich ungeachtet des in seinem Bein steckenden Schwertes zur Seite. Ayomaar rutschte das Schwert aus der Hand. Mit schmerzverzerrtem Gesicht griff sich der Leibwächter mit einer Hand in den Schritt und ging auf die Knie.
    Mit einem Schrei zog Zanmour das Schwert aus seinem Bein und stemmte sich hoch. Dabei stützte er sich auf das Blutschwert. Aus der tiefen Wunde an seinem Oberschenkel spritzte Blut. Zanmour presste die linke Hand auf die Wunde, aber selbst dadurch konnte er den Blutfluss nicht aufhalten. Die Verletzung war schwer. Würde die Wunde nicht bald verschlossen und versorgt werden, verlöre er zu viel Blut.
    Während Sapius Zanmours Kampf verfolgte, hatte er gar nicht bemerkt, wie Raymour zwischenzeitlich in Bedrängnis geraten war. Onamaar war es gelungen, den Abstand zwischen ihm und seinem Gegner zu verringern. Der Leibwächter wich dem Streithammer des Rachuren immer wieder aus und stieß mit dem Schwert zu, ohne seinen massigen Gegner jedoch zu verletzen. Aber der Kampf mit dem schweren Streithammer war für Raymour ermüdend. Seine Schläge verloren an Stärke. Sapius befürchtete, dass Raymour diese Art zu kämpfen nicht mehr lange durchhalten könnte. Der Magier hielt sich dennoch zurück. So hatte der Wunsch Raymours gelautet, den er respektierte. Auch Renlasol, Vargnar und sogar Haffak Gas Vadar schienen so zu denken, obwohl es ihnen offensichtlich schwerfiel, ihren beiden Rachurenverbündeten nicht zu helfen.
    Ein letzter, schwungvoller Hieb mit dem Streithammer zwang Onamaar noch einmal einige Schritt zurück. Raymour nutzte den Moment, warf seine Waffe weg und griff sich Spalter. Onamaar stieß schnell wie eine Schlange zu. Im letzten Augenblick gelang es Raymour, Spalter hochzureißen und den Angriff des Leibwächters abzuwehren. Die Schwerter krachten klirrend aufeinander. Aber Onamaar hatte sich zu weit vorgewagt. Mit einem kräftigen Schlag vor die Brust stieß Raymour den Leibwächter weg und setzte mit Spalter sofort nach. Onamaar lief rückwärts, stolperte und fiel. Im Fallen traf ihn der schräg von oben ausgeführte, wuchtige Schwerthieb Raymours. Spalter durchschlug die Rüstung des Leibwächters,drang in die Schulter, schnitt durch Fleisch und Knochen in die Lunge bis hinab zur Hüfte. Dieses Mal rettete ihn seine Rüstung nicht. Mit einem fürchterlich gurgelnden Geräusch stürzte Onamaar auf den Rücken und starb.
    Rajuru schrie entsetzt auf und nahm die Hände vors Gesicht, als sie ihren Leibwächter fallen sah. Raymour sah sich um. Ayomaar und Zanmour waren nicht weit von ihm entfernt. Ayomaar hatte sich unter Schmerzen aufgerafft und auf Zanmour gestürzt, um diesem das Schwert wieder zu entreißen. Dabei war Zanmour das Schwert entglitten. Der Zuchtmeister und Ayomaar schlugen im Liegen aufeinander ein. Verbissen kämpften sie um jeden Zoll, der sie der Waffe näher brachte. Raymour ging auf die Kämpfenden zu. Er wartete, bis Ayomaar wieder oben lag, packte den Leibwächter von hinten am Nacken und zog ihn hoch. Verdutzt starrte ihm Ayomaar in die Augen. Raymour hielt ihn fest und schlug mit dem Schwertknauf mehrmals kräftig zu, bis der Leibwächter Blut und Zähne ausspuckte und in sich zusammensackte. Raymour nahm Ayomaar den Helm vom Kopf und hielt ihn am Haarschopf fest.
    »Nein, nicht!«, flehte Rajuru lautstark.
    Raymour holte mit dem Schwertarm aus und schlug Ayomaar mit zwei Hieben den Kopf ab. Verächtlich warf er das Haupt des Leibwächters Rajuru zu Füßen, die entsetzt und angewidert aufschrie.
    »Eine Angelegenheit unter Rachuren«, sagte Raymour, »und nun seid Ihr dran, Gebieterin! Eure Herrschaft geht zu Ende. Viel zu lange habt Ihr die Rachuren für eure Zwecke missbraucht. Ihr seid eine böse Hexe. Ein Scheusal, eine Tyrannin, die es nicht verdient hat, zu herrschen.«
    »Und du denkst, du könntest mich mit deinem Schwert besiegen?«, antwortete Rajuru, die um ihre Fassung rang.
    »O nein, das denke ich nicht«, sagte Raymour, »aber ichhabe Freunde gefunden, die eurer Macht ebenbürtig sind und das viel besser können, als ich es je vermag.«
    »Wir werden sehen«, erwiderte Rajuru. »Aber wer wird über Krawahta, die Brutstätten und das Reich der Rachuren herrschen, sollten du und deine Freunde mich besiegen? Seit über fünftausend Sonnenwenden führe ich das Volk der Rachuren und die

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