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Kubu und der Tote in der Wueste

Kubu und der Tote in der Wueste

Titel: Kubu und der Tote in der Wueste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Stanley
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gewinnen?«
    Bongani lächelte. Er hatte auf diese Frage gewartet und sich schon darauf gefreut. »Ich kann die Größe des Fahrzeugs anhand der Schwarzweißdaten schätzen – ungefähr zwei Quadratmeter, was die Hälfte dieser beiden Quadrate ausmacht. Angenommen, die übrige Fläche, die diese Quadrate bedecken, hat dieselbe Farbe wie die umgebenden Dünen. Dann kann ich genau herausfinden, welche Farbe wir eins zu eins mit der Dünenfarbe mischen müssen, um die Farbe zu erhalten, die der Satellit tatsächlich aufgenommen hat.«
    Jetzt war es wiederum an Kubu, Bongani zu überraschen. »Lassen Sie mich raten«, sagte er. »BCMC-Gelb?«
    Bongani sah ihn verblüfft an. Er hatte bereits eine Farbe auf dem Bildschirm ausgewählt – ein leuchtendes Gelb. Ein paar Minuten lang schwiegen beide Männer. Jeder in Botswana kannte die Fahrzeuge dieser Farbe. Denn der gesamte Fuhrpark der Botswana Cattle and Mining Company war in diesem Gelb lackiert, damit im Notfall ein Fahrzeug in der Halbwüste von der Luft aus deutlich erkennbar wäre. Und das war es, offenbar sogar aus dem Weltraum.
    Kubu brach als Erster das Schweigen.
    »Ich glaube, wir brauchen jetzt einen Drink, und dann erzähle ich Ihnen, wieso ich manches von dem, was Sie mir erzählen wollten, schon wusste«, sagte er. »Kommen Sie, gehen wir in die Bar im Gaborone Sun.«
     

Kapitel 26
    Gleich am nächsten Morgen raffte sich Kubu auf und bat Mabaku um eine Unterredung. Miriam winkte ihn hinein, und Mabaku schenkte ihm zur Begrüßung ein Grunzen. Kubu nahm unaufgefordert Platz.
    »Director«, sagte er bescheiden, »ich brauche Ihren Rat.«
    »Wie ich mich freue, dass Sie der Meinung sind, ich könne etwas zu einer Untersuchung beitragen, Bengu!«, erwiderte Mabaku säuerlich. »Ich hoffe, Sie haben sich nicht in Schwierigkeiten gebracht?«
    »Nein«, sagte Kubu. »Es hat mit der Leiche zu tun, die in der Nähe von Dale’s Camp gefunden wurde.« Er erzählte dem Director kurz von dem Streit zwischen den Studenten. Dann kam er zum eigentlichen Grund der Unterredung.
    »Erinnern Sie sich an den jungen Ökologen von der Universität, Dr. Bongani Sibisi, einer der beiden, die die Leiche gefunden haben? Er hat mich gestern angerufen und mir mitgeteilt, er habe vermutlich das Fahrzeug entdeckt, mit dem die Leiche in die Wüste transportiert wurde. Und er hatte Recht.« Kubu zögerte. »Er hat eine Art Fotografie davon.«
    Mabaku unterbrach ihn. »Mein Ratschlag, Bengu, wenn Sie ihn hören wollen, lautet, den Besitzer des Fahrzeugs zu finden, ihn herzubringen und zu verhören! Das werden Sie doch bestimmt alleine schaffen?«
    »So einfach ist das nicht«, entgegnete Kubu. »Wenn wir das Fahrzeug identifizieren könnten, würden wir den Besitzer oder die Besitzerin gewiss finden und ihn oder sie ins Präsidium bringen.« Im Hinblick auf seinen letzten Besuch in Mabakus Büro fügte Kubu ausdrücklich die weibliche Form hinzu. Mabaku grinste, sagte aber nichts.
    »Bei dem Bild handelt es sich jedoch nicht um ein normales Foto«, fuhr Kubu fort. »Sibisi hat ein computerunterstütztes Satellitenbild der Umgebung, das zufällig ein paar Tage vor dem Leichenfund aufgenommen wurde. Bongani ist in der Lage, erstaunlich genau die Objekte am Boden zu identifizieren, und er glaubt, dass das Fahrzeug, mit dem die Leiche transportiert wurde, BCMC gehört. Dafür gibt es noch weitere Indizien.« Kubu erzählte seinem Vorgesetzten von der Number-One-Tankstelle.
    »Scheiße!«, entfuhr es Mabaku.
    »Und jetzt brauche ich Ihren Rat, wie ich mehr über das BCMC-Fahrzeug herausfinden kann, falls es tatsächlich eines ist. Wie soll ich das angehen? An wen soll ich mich wenden? In diesem Stadium der Ermittlungen würde ich nicht gerne unnötig Staub aufwirbeln.«
    Zehn Minuten später verließ Kubu Mabakus Büro mit einem Schlachtplan. Widerwillig musste er zugeben, dass sein Chef beeindruckend hartnäckig darauf bestanden hatte, jeden Hinweis bis zum Ende zu verfolgen. Er kann ja ein Ekel sein, dachte er bei sich, aber er ist gründlich und denkt logisch.
    Ein junger Kollege sollte überprüfen, ob Staal seinen Flug bestätigte oder änderte. Wenn sich bis Donnerstagvormittag nichts gerührt hatte, würde Edison Banda Tannenbaum am Flughafen von Gaborone vernehmen, bevor er nach Deutschland flog. Am Samstag würde er überprüfen, ob Staal seinen Flug wie geplant antrat. Wenn er es tat, war diese Spur erledigt. Wenn Staal nicht auftauchte, würde Kubu sich mit der niederländischen

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