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Kubu und der Tote in der Wueste

Kubu und der Tote in der Wueste

Titel: Kubu und der Tote in der Wueste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Stanley
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Unverfrorenheit, sich zu behaupten. »Ganz genau!«, sagte er.
    Mabaku schwieg lange, Hofmeyr kam es wie eine Ewigkeit vor. Dann blickte er auf und sagte sehr leise: »Mr Hofmeyr, Sie müssen mir die Wahrheit sagen. Sie wissen, wie sehr ich Sie und BCMC bewundere, und ich will sichergehen, dass hier nichts aufgebauscht wird.« Er hielt einen Moment inne, doch als Cecil nichts sagte, fuhr er fort.
    »Bei meinem letzten Besuch gaben Sie an, dass bei dem Einbruch lediglich die Portokasse aus Ihrer Schreibtischschublade gestohlen worden sei. Ihr Sekretär Jonny hat jedoch gestanden, einen Brief entwendet zu haben. Er hatte Geld dafür erhalten, diesen Brief einem Ihrer Bekannten zu bringen – eben jenem Thembu Kobedi, der gestern ermordet wurde. Jonny hat dies auch Ihnen gegenüber zugegeben. Sie wussten also, dass Kobedi hinter dem Diebstahl steckte. Wir vermuten, dass er Sie erpresst hat, wodurch Sie ein Motiv hätten. Ich möchte nun wissen, was in diesem Brief stand.«
    Mabaku beobachtete den Eindruck, den seine Worte bei Cecil hinterließen. Plötzlich war Hofmeyr nicht mehr der Überlegene. Er fuhr sich immer wieder mit der Zunge über die Lippen und schluckte mehrmals hörbar. Er trank einen Schluck von seinem lauwarmen Tee. Dann stand er auf und ging ans Fenster, doch der Blick auf die ausgedörrten Bürgersteige Gaborones bot keinen Rückhalt. Schließlich gab er sich einen Ruck.
    »Na schön«, sagte er. Seine Stimme klang fest, aber Mabaku spürte, dass er um Fassung rang. »Als Sie am Tag des Einbruchs herkamen, habe ich Ihnen nicht die ganze Wahrheit erzählt. Die Portokasse ist tatsächlich gestohlen worden, aber auch der Brief, den Jonny erwähnt hat. Ich habe keine Ahnung, woher Kobedi von diesem Brief wusste oder warum er ihn haben wollte. Der Inhalt hatte nichts mit ihm zu tun oder mit irgendetwas, an dem er interessiert war. Ich hätte Ihnen davon erzählen sollen, aber ich habe stark unter Druck gestanden. Ich konnte nicht klar denken.« Wieder sah Cecil aus dem Fenster. »Das Unternehmen hat viel Geld in die Maboane-Mine gesteckt, und ich habe mir große Sorgen gemacht, ob wir es wieder hereinholen oder gar Gewinn machen würden. Der Manager, Jason Ferraz, ist äußerst optimistisch, aber ich bin mir nicht so sicher. Er hat mich unter Druck gesetzt, sehr viel mehr zu investieren, um die Mine weiter auszubauen.«
    »Und was hat das mit dem Brief zu tun?«, fragte Mabaku und stand auf.
    »Der Brief wirft Fragen über die Mine auf. Ich habe Ihnen nichts davon erzählt, weil es sehr heikle Informationen sind. Ich konnte nichtriskieren, dass sie an die Öffentlichkeit gelangen, weil das alle möglichen Probleme aufwerfen würde. Ich sah unsere Investitionen gefährdet. Ich habe den Brief aufbewahrt, um Ferraz zu gegebener Zeit damit zu konfrontieren. Eine Entscheidung , ob ich noch mehr investieren soll, habe ich bisher nicht getroffen.«
    Hofmeyr fuhr sich mit einer Hand durch die Haare. Er drehte sich um und ging auf Mabaku zu. »Ich weiß, dass das nicht gut aussieht, Mabaku. Aber ich habe mit Kobedis Tod nichts zu tun. Gleich nach dem Verschwinden des Briefs hat er mich angerufen und fünftausend Pula dafür verlangt. Wie ein Narr bin ich da rauf eingegangen und zu ihm nach Hause gefahren. Ich habe ihn bezahlt und den Brief wieder mitgenommen. Er war gesund und munter, als ich ihn verließ, das müssen Sie mir glauben!«
    »Ich weiß, dass er am Leben war, als Sie ihn am Donnerstag verließen«, sagte Mabaku, »denn er wurde am Freitag ermordet. Wo waren Sie am Freitagnachmittag?« Mabaku starrte Cecil an.
    »Um welche Zeit?«
    »Zwischen zwei und fünf Uhr nachmittags.«
    »Ich war zu Hause! Ich brauchte etwas Zeit für mich und habe mir den Tag freigenommen. Meine Hausangestellten können es bezeugen.«
    »Waren sie die ganze Zeit bei Ihnen?«
    »Nein, später habe ich mich etwas hingelegt und sie nach Hause geschickt.«
    Mabaku nickte, wirkte aber nicht überzeugt. »Was ist mit dem Brief passiert? Ich möchte, dass Sie ihn mir aushändigen.«
    »Ich habe ihn zerstört!« Cecil wurde laut. »Verstehen Sie denn nicht? Er hat alle möglichen Probleme verursacht! Als ich ihn wiederhatte, habe ich ihn in den Reißwolf gesteckt.« Cecil ging um seinen Schreibtisch herum, sodass er zwischen ihm und dem Polizisten stand. »Es ging darin nur um die Mine!«
    Mabaku lehnte sich über den Schreibtisch. Er war aufgebracht. »Mr Hofmeyr, ich glaube Ihnen nicht! Ich gebe Ihnen jetzt noch eine letzte Chance.

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