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Kühle Rache - heißes Herz

Kühle Rache - heißes Herz

Titel: Kühle Rache - heißes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jule McBride
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Kandidatin.
    “Entspann dich”, sagte Hester zu Macon.
    Er stieß sich vom Türrahmen ab und wirkte entspannter denn je. Hester betrachtete seine Jeans und das kurzärmelige gelbe Hemd. Fast wünschte sie, er würde nicht so gut aussehen. Sie blickte sich in dem kleinen Arbeitszimmer im Nordflügel der Ranch um. Es wirkte gemütlich, und Hester musste daran denken, dass sie früher einmal davon ausgegangen war, eines Tages hier mit Macon zu leben. “Pass auf, Macon”, sagte sie schließlich und sah ihn eingehend an. “Sonst heiratest du am Ende nur, weil dein Stolz dir keinen Rückzieher gestattet.”
    “Du denkst vielleicht, mir ist das alles nicht ernst, Hester, aber die Meinung der anderen ist mir egal. Eine von diesen Frauen passt genau zu mir, das wirst du schon sehen.”
    Macon kam zum Sessel, und Hester sah ihm ins Gesicht. Sein Blick wirkte sehr selbstsicher und entschlossen. “Also gut, Macon, ich gebe es zu. Ich wollte sehen, wie weit du gehst, bevor du in Panik gerätst und vor der Hochzeit wegrennst.”
    Sein muskulöser Körper ragte vor ihr auf und schüchterte sie ein. Seine Stimme war kaum lauter als ein Flüstern. “Und wenn ich gar nicht wegrenne?”
    “Das wirst du”, versicherte Hester ihm. Wieder glaubte sie bei ihm eine Entschlossenheit wahrzunehmen, die ihr neu war. Sein Haar wirkte noch heller als damals. Die Sonne hatte es ausgebleicht.
    “Du kannst es nicht erwarten, dass ich in festen Händen bin, stimmt's?”, hakte er nach.
    Hester kuschelte sich in den gemütlichen Ledersessel und blickte Macon an, als habe sie noch nie im Leben etwas so Lächerliches gehört. “Wieso sollte ich das wollen?”
    Macon setzte sich auf die Armlehne, als wolle er Hester dadurch noch mehr reizen. Mit einem Finger strich er ihr über die Wange. “Weil ich erst dann tabu bin, Hester.”
    “Da ich ohnehin an deiner ehelichen Treue zweifle, würde ein Ring an deinem Finger kaum einen Unterschied bedeuten.”
    Es erleichterte sie, als sie Schritte vom Gang her hörte. Anscheinend fiel Macon auf, wie dicht er bei ihr war, denn er stand abrupt und fast schuldbewusst auf, und Hester errötete, als er mit dem Schenkel ihre Schulter streifte. Was ist bloß mit mir los, fragte sie sich. Wir wollen hier seine zukünftige Braut kennenlernen, aber trotzdem flirten wir miteinander.
    “Hallo allerseits.” Eine große Mexikanerin betrat das Zimmer und setzte sich direkt vor Macon. Ihre großen dunklen Augen blickten so neugierig, dass Hester sofort hellwach war. “Ich bin Anna Gonzales.”
    Ihre Stimme klang samtweich, und sie war eine Schönheit. Hester kämpfte dagegen an, aber sie wurde von Eifersucht überwältigt. Macon schien ihre schlechte Stimmung jedoch gar nicht zu bemerken und unterhielt sich angeregt mit Anna, während Hester das aufregende Äußere der Frau in aller Ruhe mustern konnte. Das tiefschwarze dichte Haar reichte ihr bis zur Hüfte, sie besaß eine makellose rosige Haut, eine beneidenswert schmale Taille und sprühte nur so vor Vitalität.
    Nachdem sie das Zimmer wieder verlassen hatte, brachte Hester mit Mühe ein Lächeln zustande. “Tja, du musst zugeben, dass Judith Stone viel reifer wirkte.” Es gelang ihr nicht ganz, so unbeteiligt zu klingen, wie sie es sich wünschte, und sie musste schlucken. “Und Judith war bei Weitem nicht so alt, wie du vermutet hast, Macon.” Ihre Stimme zitterte, als sie versuchte, weitere Vorteile von Judith aufzuzählen. “Judith war sehr nett.”
    Einen Moment musterte er sie schweigend. “Anna ist jünger”, wandte er ein.
    In diesem Augenblick war sie sich sicher, dass er Anna Gonzales heiraten würde. “Aber Judith ist kaum älter als ich.”
    “Du bist aber nicht im Rennen.”
    Sie wollte ihn schlagen, aber er fing ihre Hand auf und drückte sie an den Schenkel. Hester versuchte, ruhig durchzuatmen, doch dadurch nahm sie seinen sauberen Duft nach Seife und Rasierwasser noch deutlicher wahr.
    “Aber vielleicht hast du recht, Hester”, fuhr er auf einmal fort, ließ ihre Hand los und runzelte nachdenklich die Stirn, als ziehe er Judith ernsthaft in Betracht. Sie war wirklich nett, besaß einen hübschen Körper, hatte kurzes schwarzes lockiges Haar und lebhafte blaue Augen wie Liz Taylor. “Judith ist gerade erst vierzig und sieht jünger aus”, stimmte Macon zu. “Sie wirkt reif und sehr humorvoll. Ich habe sie auf Anhieb gemocht, und es macht mir nichts aus, eine ältere Frau zu heiraten. Außerdem habe ich ja, wie ich seit Kurzem

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