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Kühle Rache - heißes Herz

Kühle Rache - heißes Herz

Titel: Kühle Rache - heißes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jule McBride
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ausdruckslos.
    Hester kämpfte immer noch darum, ruhig durchzuatmen. Ihre Erregung ebbte erst langsam ab, doch als sie Macons Blick folgte, kehrte sie abrupt in die Wirklichkeit zurück.
    Carrie Dawn drängte sich durch die Menge und kam auf das Poolhaus zugelaufen.
    Hester sah, dass ihr ein Mann folgte. “Wer ist das?”
    Macon schüttelte den Kopf. “Ich habe ihn noch nie gesehen.”
    “Er kommt nicht aus der Gegend”, stellte Hester fest. “Keine Stiefel, keine Jeans.”
    Der Fremde war Mitte Vierzig und trug einen grauen Anzug, den er nicht zugeknöpft hatte. Als er jetzt lief, sah Hester seinen Bauch, der fast die Knöpfe vom Hemd sprengte. Er besaß nicht gerade einen aufregenden Körper, aber sein prägnantes Kinn und die lebhaften Augen deuteten auf einen starken und humorvollen Charakter hin. Im Moment wirkte er allerdings wütend. Mit einer Hand umklammerte er eine Aktentasche.
    Lois Potts trug über ihrem Stringbikini einen weißen Pareo. Er bauschte sich jetzt, als sie herbeilief, um besser sehen zu können, was geschah. Cordy, Garrick, Jeff und Mirabella drängelten sich an der Leiter, um schnell aus dem Pool zu klettern. Cordy kam als Erster heraus und lief besorgt Carrie Dawn nach. Judith stand von ihrem Liegestuhl auf und kam zusammen mit Chantal ein paar Schritte näher, und Blanche McCann ging sofort zu ihrem Mann. Was auch immer geschah, er sollte sich nicht aufregen. Anna und Diego waren schon vor Stunden verschwunden.
    Carrie Dawn schaffte es nicht bis zum Badehaus.
    Der Fremde hielt sie am Arm fest und drehte sie zu sich herum. Macon wollte gerade hinausgehen, als Hester ihn zurückhielt. “Nein”, flüsterte sie, weil die beiden draußen direkt vor dem Poolhaus standen. “Ich glaube, das hat schon seine Ordnung.”
    Der Mann hörte sie trotzdem. Er kam zum offenen Fenster und nahm sich eines der Badelaken. “Wickle dir das um”, befahl er Carrie Dawn und reichte ihr das Badelaken.
    “Ich soll mich darin einwickeln?”, regte sie sich mit schriller Stimme auf und stampfte mit dem nackten Fuß auf den Boden. “Das werde ich auf keinen Fall! Ich werde dir schon zeigen, dass andere Männer mich attraktiv finden, Charlie.”
    “Charlie?” Hester sah zu Macon. “Sind Sie ihr Boss?”
    Charlie sprach in demselben Akzent wie Carrie Dawn, doch bei ihm klang es härter. “Bestimmt finden andere Männer dich attraktiv, mein Liebling.”
    “Wag es nicht, mich Liebling zu nennen!”, rief sie. “Du bist nicht einmal mehr mein Freund.”
    “Schon möglich, aber auf keinen Fall wirst du hier baden, schlemmen und einen Mann heiraten, den du nicht einmal kennst”, stellte Charlie entschieden klar.
    “Schlemmen kann ich ohnehin nicht. Ich behalte ja kaum etwas bei mir.”
    Charlie stand nur da und blickte sie fassungslos an. “Gibt es einen Grund dafür, dass dir morgens der Appetit fehlt, Kleines? Verschweigst du mir etwas, Carrie Dawn? Dann rede jetzt endlich!”
    Sie presste die Lippen aufeinander, und Tränen stiegen ihr in die blauen Augen. Die roten Haare hingen ihr zerzaust in die Stirn. “Ich werde niemals einen Mann dazu zwingen, mich zu heiraten”, schwor sie sich.
    “Und das wird auch nie geschehen.” Charlie sank auf die Knie und holte aus der Aktentasche eine kleine Samtbox heraus. “Die ganze Zeit über habe ich verzweifelt versucht, herauszufinden, wo du steckst. Dann habe ich deine Eltern und deine Schwester angerufen.”
    Carrie Dawn blickte auf die Schmuckbox und blinzelte die Tränen weg. Langsam hob sie das Handtuch auf und schlang es um sich. Oberhalb von ihren Brüsten verknotete sie es sorgfältig. Ihre Stimme klang leise und weich: “Du hast meine Eltern angerufen?”
    Lange sah Charlie auf den Boden und schluckte. “Ich wollte doch nur das Beste für dich. Du bist noch so jung und hast Träume, ich dagegen bin schon gesetzter.”
    Wieder fing Carrie Dawns Kinn zu zittern an. “Aber du bist doch mein Traum, Charlie.”
    Jetzt kämpfte auch Hester gegen ihre Rührung an. “Wie süß”, flüsterte sie nur.
    “Bist du schwanger?”, fragte Charlie, und seine Stimme klang erstickt.
    Carrie Dawn nickte und gab den Kampf gegen die Tränen auf. “Ich konnte mit niemandem darüber sprechen, und im Büro hätten sowieso alle vermutet, dass es von dir ist. Und ich möchte kein Baby bekommen ohne …”
    “Ohne verheiratet zu sein?”, ergänzte Charlie. Hester spürte seine Erleichterung. Er beugte sich vor und flüsterte Carrie Dawn etwas ins Ohr, sodass niemand

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