Kühle Rache - heißes Herz
hören.
“Ich weiß, dass wir alle hier sind, weil wir heiraten wollen.” Chantal strich sich über den Bauch. “Aber wir müssen uns damit abfinden, dass wir alle kein Glück bei Macon haben werden.”
“Nein, er liebt Cordys Mutter”, stimmte Carrie Dawn zu und fuhr sich durch das kurze Haar, dass im künstlichen Licht fast orange schimmerte.
“Das geht vielleicht ein bisschen zu weit”, erwiderte Cordy schnell. “Glauben Sie das wirklich?”
Chantal nickte. “Deshalb sollten wir alle zusammen versuchen, die beiden zu verkuppeln.”
Cordy wusste nicht genau, ob ihm dieser Gedanke gefiel.
“Wir bringen deine Eltern zusammen”, beschloss Chantal.
Das schaffen die beiden auch ohne fremde Hilfe ganz gut, dachte Cordy, doch er sagte: “Ich muss darüber nachdenken. Morgen treffen die beiden sich ja bei der Pool-Party.” Vielleicht war sie durch Macon dann etwas abgelenkt und ließ Cordy eher sein eigenes Leben führen. Außerdem hatte Macon es als erster Mann seit zwei Jahren geschafft, dass Cordys Mom wieder glücklich aussah.
Nimm dir einfach die Handtücher, die du holen wolltest, und dann geh wieder raus, sagte Hester sich. Doch stattdessen sagte sie: “Du schon wieder.” Mit spöttischem Blick sah sie sich im Poolhaus der McCanns um.
“Du kannst mir nicht entfliehen”, antwortete Macon.
“Heute kommt es mir wirklich so vor. Du klebst mir ständig an den Fersen.”
“Ich lechze nach dir”, stimmte er zu. “Aber es trifft mich gar keine Schuld, Hester.”
Er hat recht, dachte sie. Cordy und die Frauen drängen mich seltsamerweise ständig in seine Nähe. Das war ihr nicht unangenehm, wenn sie Macon ansah. Seine dunkle Badehose saß tief auf den Hüften und verheimlichte nichts. Das hatte er offensichtlich auch nicht nötig. Im Moment war die Hose genauso nass wie ihr schwarzer Badeanzug, und Hesters Blick glitt bewundernd über Macons breite Schultern, die muskulösen Arme und die Brust.
Unwillkürlich suchte sie nach einem Halt und griff nach dem Fensterbrett. Gestern Nacht war nicht viel geschehen, und dafür musste Hester dankbar sein. Sie hatten sich ausgiebig geküsst, aber abgesehen davon hatten sie nur auf der Ladefläche gelegen, in den Himmel geblickt und sich unterhalten, genau wie früher, wenn Macon ihr von seinen Zukunftsplänen erzählt hatte. Dass er die Stadt verlassen, weiter zur Schule gehen und seine eigene Baufirma gründen wollte. Nein, gestern Nacht war nichts passiert, und das Dumme daran war nur, dass Hester es sich eigentlich gewünscht hatte.
Sie hatte sich viele Dinge gewünscht.
Aufmerksam beobachtete er sie. “Ist das hier ein abgekartetes Spiel?”
Sie musste blinzeln, weil Macon in der grellen Sonne stand, die durchs Fenster schien. “Abgekartet?”
“Mir kommt es vor, als würdest du versuchen, allein mit mir zu sein.”
“Wäre das denn schlimm?” Sie hob eine Augenbraue.
Macon musste lachen. “Natürlich nicht.”
Auch Hester lachte und sah zum großen Pool und den vielen Pflanzen, die ihm ein tropisches Flair verliehen. Halb Pine Hills war gekommen. Einige Gäste schwammen, und andere standen um kleine Tische herum unter Sonnenschirmen. Mirabella saß im Pool auf den Schultern von Jeff Davis. Ihre beneidenswert langen gebräunten Beine hatte sie locker vor Jeffs Brust verschränkt, und ihre blonde Mähne war seltsamerweise vollkommen trocken. Ansel Walters und Cam hatten weiße Schürzen umgebunden und kümmerten sich um den Grill, während Blanche McCann, die gerade aus dem Ranchhaus gekommen war, Grillsaucen und Dips auf einem Picknicktisch anrichtete.
Macon seufzte. “Sie ist davon überzeugt, dass Cam beim ersten Steak, das er auf dem Grill wendet, sofort tot umfällt.”
Hester runzelte die Stirn. “Sein kurzer Aufenthalt im Krankenhaus muss ihr Angst gemacht haben.”
“Sehr große sogar”, gab Macon zu. “Ich habe auch einen unglaublichen Schreck bekommen.” Doch darüber wollte er im Moment nicht reden. Verlangend blickte er auf ihren Bikini. “Weshalb bist du wirklich hierher ins Badehaus gekommen?”
Sie griff nach einem Stapel Handtücher. “Unser Sohn hat mich geschickt.” Unser Sohn. Es war das erste Mal, dass sie es zu Macon sagte.
“Seltsam.” Macon nahm auch zwei Handtücher. “Mich hat er auch geschickt.”
“Vielleicht hat er vergessen, dass er mich schon darum gebeten hat?”, meinte Hester.
“Das glaub ich nicht.”
“Ich auch nicht”, gab sie zu. Cordys Verhalten kam ihr seltsam vor. Sie
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