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Kühle Rache - heißes Herz

Kühle Rache - heißes Herz

Titel: Kühle Rache - heißes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jule McBride
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schlucken. Dann sah er, dass Hester an der Tür stand. Wie üblich hatte sie sich das Haar hochgesteckt. Vereinzelte Strähnen hingen ihr in den Nacken, und ihr hellblaues T-Shirt ließ ihre Augen noch blauer strahlen. Auf den zweiten Blick bemerkte er, dass Hester vor Wut fast platzte. “Wie lange stehst du schon dort, Hester?”
    “Lange genug, um dir beim Nachdenken zuzusehen”, erwiderte sie kühl und musterte ihn. “Lass dich von mir nicht stören.”
    Er zog die Augenbrauen zusammen. “Wovon redest du?”
    “Lass dich nicht aufhalten.” Sie schnaubte. “Geh nur und heirate Chantal.”
    Macon konnte nicht anders. Zwischen ihnen beiden war das immer so. Ein Wort reichte, und sie gingen beide in die Luft wie zwei Raketen. “Na, prima”, erwiderte er. “Dann ist ja alles geklärt.”
    Hester hatte kein Recht, wütend zu sein.
    Macon lief ihr nach. Er wollte sie um jeden Preis zur Vernunft bringen. Mit offenem Hemd rannte er durch die Eingangshalle. Wieso verstand Hester ihn nicht? Cordy hatte recht. Hier ging es um Cams Gesundheit, und Chantal brauchte am ehesten Unterstützung. Judith war alt genug und konnte auf eigenen Beinen stehen, auch wenn sie sich momentan einsam fühlte.
    In Macons Kopf überschlugen sich die Gedanken. Gerade eben noch hatte er Cordy gesagt, er könne nicht heiraten, nicht einmal Cam zuliebe. Was war geschehen?
    Es lag an Hester. Macon sah, wie sie draußen zu ihrem silberfarbenen Wagen ging, und er rannte die Verandatreppe hinunter. “Verdammt, Hester, geh jetzt nicht einfach! Bleib sofort stehen.”
    Es erstaunte ihn, als sie tatsächlich gehorchte und mit dem Rücken zu ihm erstarrte. Dann fuhr sie herum und sah ihn erbost an. “Wag es nicht, in so einem Ton mit mir zu sprechen!”
    Der Kies knirschte unter seinen Stiefeln, als er zu ihr ging und sich vor ihr an die Fahrertür lehnte. “Du hast das hier doch alles angezettelt”, warf er ihr vor.
    “Wie bitte?” Trotz ihres leichten Sonnenbrands war deutlich zu sehen, dass sie vor Wut blass wurde. “Vielleicht hast du die Güte, ein bisschen deutlicher zu werden.”
    “Letztendlich bist du daran schuld, dass diese Frauen hier sind. Schließlich hast du ihnen Briefe geschrieben, in denen du sie vor mir gewarnt hast. Dann habe ich zwar Flugtickets verschickt, aber du hast dich mit meiner Mutter verbündet und alles von A bis Z durchorganisiert.”
    “Das stimmt. Und?” Es klang in keiner Weise schuldbewusst.
    “Wieso regst du dich dann so auf?”, fuhr er sie an und musterte sie von Kopf bis Fuß. “Ich folge nur dem Plan, den du für mich ausgearbeitet hast.”
    Leider schien es ihr nichts auszumachen, dass sie sich vollkommen widersprüchlich verhielt. “Ich rege mich nicht auf.”
    “Seltsam, mich machst du jedenfalls wütend.” In einer fließenden Bewegung umfasste er ihre Arme und kam ihr gefährlich nahe. Macon sehnte sich danach, sie ganz an sich zu ziehen. “Bilde ich mir das alles nur ein, oder haben wir gestern am
Star Point
geredet und gemeinsam in die Sterne gesehen? Hast du mir nicht einen Gutenachtkuss gegeben, als ich dich zu deinem Wagen zurückgebracht habe?”
    Eine Sekunde lang wirkte sie so unschuldig, dass Macon sie am liebsten erwürgt hätte. “Ach Macon, was hat das denn damit zu tun?”
    Allmählich verlor er die Geduld. “Ich dachte, wir beide hätten uns bei diesem Ausflug glänzend amüsiert.”
    “Stimmt.” Sie zuckte mit den Schultern.
    “Mehr nicht?” Irgendwie musste er diese kühle Schale durchdringen. Macon presste Hester an sich. Sobald er die Hüften an ihre drückte, spürte er, dass sie wenigstens darauf reagierte. Sie versuchte es zu verbergen, aber an ihrem Hals konnte er deutlich ihren Pulsschlag erkennen. Sie begehrte ihn, aber wieso gab sie das nicht zu? Warum bat sie ihn nicht einfach, die ganze lächerliche Hochzeit abzusagen? “Sag mir lieber, was du jetzt denkst, Hester Moody!”
    Sie wirkte mit einem Mal so lebendig und sexy, dass Macon sie am liebsten direkt hier auf der Motorhaube geliebt hätte. Von ihm aus konnten auch alle auf der Ranch zusehen.
    Ihr Tonfall war so kalt wie Eis. “Was ich denke? Worüber denn?”
    Meine Nähe zu dir, die dich erzittern lässt. “Über meine Hochzeit.”
    “Darüber denke ich noch genauso wie letzte Woche!” Sie rieb sich an ihm, während sie versuchte, sich aus seinem Griff zu lösen. “Hast du den Verstand verloren? Willst du wirklich eine junge Frau heiraten, die du nicht kennst? Eine Frau, die halb so alt ist

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