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Kühle Rache - heißes Herz

Kühle Rache - heißes Herz

Titel: Kühle Rache - heißes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jule McBride
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geht es nicht um mich, sondern um deine Verlobung mit Chantal.”
    Es reichte ihm. Hester reizte ihn bis zur Weißglut und ging noch ein Stück weiter. Vielsagend blickte er auf ihre Brüste, wo sich ihre Erregung so deutlich zeigte. Mit einem Mal wollte er sie verletzen: “Du hast absolut recht, Hester. Gute Nacht. Wir sehen uns morgen früh, wenn ich meine Verlobung ankündige.”
    Damit drehte er sich um und ging zurück zum Haus.
    “Ist das nicht romantisch?” Aufgeregt saß Betsy, die Lehrerin, neben Hester auf einem der Klappstühle, die um das Mikrofon herum angeordnet waren. “Wie mutig von Macon, diese Frauen in die Stadt zu holen.” Betsy breitete eine Serviette auf ihrem Schoß aus und biss von einem Croissant ab. “Und dann kündigt er seine Verlobung auch noch öffentlich an. Bewundernswert.” Betsy blickte zu den anderen, die sich allmählich von dem langen Frühstücksbüfett zu den Plätzen begaben. “Wer hat das bloß alles so umsichtig arrangiert? Es ist reizend.”
    “Das war ich”, erklärte Hester widerwillig. Dieses Büfett war ihre ureigene Idee gewesen, aber niemals hätte sie gedacht, dass es dazu kommen würde. Als sie zum Mikrofon sah, wurde ihr regelrecht übel. Nervös strich sie sich über die dunkelblaue Hose der Postuniform. Leider musste sie gleich anschließend zur Arbeit. Gestern Abend war sie zu Macon gefahren, um ihm von Annas und Diegos Hochzeit zu berichten. Sie hätte nicht gedacht, dass sie ihn gerade bei der Wahl seiner Braut überraschte. Jedenfalls nicht nach dem Abend am
Star Point
und nach dem Nachmittag im Poolhaus. Was wollte er eigentlich?
    Nur eines wusste Hester sicher: Gestern hatte er ihr mitgeteilt, dass er Chantal heiraten würde.
    Sie hatte sich nicht anmerken lassen wollen, wie sehr ihr das wehtat. Im Grunde glaubte sie immer noch nicht, dass er es wirklich machte, aber er hatte sie verletzen wollen. In der vergangenen Nacht hatte sie sich einsam gefühlt und fast gar nicht geschlafen. Was sollte sie nur tun, wenn Cordy aufs College ging? Erkannte Macon denn nicht, dass dies ihre einzige gemeinsame Chance war? Weshalb sah er nicht sie als mögliche Braut?
    Das tut er sicher, beruhigte sie sich. Er spielt nur mit dir. Er wird nicht tatsächlich ankündigen, dass er Chantal heiratet. Und wenn doch? Nein, das wird er nicht. Oder?
    Konnte sie ihn irgendwie aufhalten? Hester sah sich um. Die ganze Situation kam ihr so unwirklich vor. Und wenn sie ehrlich war, musste sie sich eingestehen, dass sie diese ganze Geschichte wirklich mit eingefädelt hatte. Nur um Macon zu dem Eingeständnis zu bringen, dass er niemals ein ruhiges Familienleben führen konnte.
    Ihr Herz schlug wie wild, als Macon nach vorne trat. Sie presste sich nur eine Hand gegen den Magen. Macon sah besser denn je aus in seiner neuen Jeans und dem weißen gebügelten Hemd. Alles in ihrem Kopf drehte sich, und sie spürte kaum Cordys Hand auf der Schulter.
    “Mom?”, flüsterte er. “Alles in Ordnung?”
    Nein! wollte sie schreien. Du hast deinen Vater mit Chantal Morris verkuppelt! “Ja, es läuft alles bestens.” Sie lächelte ihn an. Das alles war doch ein Albtraum. Wieso bereitete niemand dieser Show ein Ende?
    Macon wird es tun, dachte sie erleichtert. Deshalb sieht er auch so ernst aus.
    Allerdings wich er ihrem Blick aus, während er sich bei allen für die ganzen Vorbereitungen und die viele Mühe bedankte. Anschließend verkündete er, dass Diego und Anna geheiratet hatten.
    Am Ende beugte er sich dichter zum Mikrofon. “Es war eine lange Woche, Leute, aber sie hat uns ein paar neue Freundschaften beschert.” Vielsagend sah er zu Mirabella und Jeff. “Einige davon halten vielleicht ein Leben lang. Wir haben uns alle besser kennengelernt, und es freut mich, sagen zu können, dass ich die Frau getroffen habe, die ich heiraten werde.”
    Jetzt, sagte Hester sich. Steh auf und erzähle, was zwischen Macon und dir passiert ist! Sie war wie erstarrt, hatte einen Kloß im Hals und brachte keinen Ton heraus. Tief drinnen musste Macon doch wissen, was sie für ihn empfand. Er würde keine andere heiraten. Jetzt gleich sagte er bestimmt etwas sehr Rührendes und überraschte sie damit, dass er der Menge erzählte, dass Hester es war, die er heiraten wollte.
    Stattdessen verkündete er: “Ich werde morgen früh Chantal Morris heiraten, und hoffentlich seid Ihr alle mit dabei.”

9. KAPITEL
    “Na, du hast Nerven!” Hester stand reglos in ihrer Küche, als Macon durch den Flur auf sie

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