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Künstlerpech: Palzkis achter Fall

Künstlerpech: Palzkis achter Fall

Titel: Künstlerpech: Palzkis achter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Schneider
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sich in seine Erklärungen rein. Gerhard und ich schalteten unser Gehör ab. Es gab Dinge, die musste man nicht wissen.
    Als er gerade über Fernwartung und Amortisierungsdauer referierte, unterbrach ich ihn. »War das Morda, der die Maschine bediente?«
    »Ach so, Sie wollten ja zu Tom. Keine Ahnung, wo der steckt.« Er fragte einen Monteur, der ein paar Meter abseits einen Fensterrahmen bearbeitete. »Weißt du, wo Tom ist?«
    Der Angesprochene antwortete: »Eben war er noch da. Als du gerufen hast, ist er zur Halle rausgerannt.«
    Schweinerei, Morda hatte unser Unwissen über die Maschine zur Flucht genutzt.
    »Haben Sie die Adresse von Tomas Morda für uns?« Ich ging zwar davon aus, dass Jutta sie hatte, aber in der Vergangenheit hatte sich die doppelte Abfrage das eine oder andere Mal durchaus gelohnt.
    »Klar, kommen Sie bitte mit ins Büro.« Im Vorbeigehen hob ich die von ihm fallen gelassene Broschüre auf. Ich erblickte das Foto von KPD und geschockt las ich die Überschrift: ›30 Tipps, um ein guter Golfspieler zu werden‹.
    Nachdem er die Adresse herausgesucht hatte, wünschte er uns viel Glück. »Soll ich Tom etwas von Ihnen ausrichten? Er kann auch zu Ihnen kommen, wenn Sie ihn vernehmen möchten.«
    »Nein danke, lassen Sie mal. Er ist bestimmt nicht ohne Grund geflüchtet. Das Kerlchen schnappen wir uns so oder so. Er wird noch heute zur Fahndung ausgeschrieben.«
    Nach einem kurzen Hinweis an Mordas Chef, dass ein warnender Anruf den Tatbestand der Strafvereitelung erfüllen könne, ließen wir Schmitt verdutzt zurück.
    Wir fuhren aus dem Hof und ich bog automatisch links ab. Gerhard kommentierte nur ganz kurz: »Wusste ichs doch.«
    »Mann, nach dem Schreck muss ich was futtern.«
    Kaum hatten wir bei der Curry-Sau unsere Bestellung aufgegeben, fuhr Ansgar Schmitt vor. Er war kein bisschen verlegen.
    »Sind Sie zu Tisch gegangen?«, fragte ich ihn ironisch.
    Er nickte. »Ich muss oft genug mit Kunden fein essen gehen. Da bin ich froh, wenn ich ein- oder zweimal in der Woche zur Curry-Sau kann. Für die genialen Cheeseburger und die selbst gemachte Mayonnaise, die es hier gibt, lasse ich jedes Exklusivdinner sausen.«
    Wieso war mir der Geschäftsführer auf einmal so sympathisch?
    Nach einer halben Stunde verabschiedeten wir uns gesättigt von Herrn Schmitt. Dass die Szene in seiner Fabrikhalle nur ein schwacher Abklatsch von dem war, was uns in Bälde widerfahren sollte, davon wussten wir noch nichts.

Szene 10 Fitnessprogramm im Capitol
     
    »Hat gut geschmeckt«, meinte ich zu Gerhard, als wir stadtauswärts zur B9 fuhren. »Warum hast du bei der Curry-Sau nichts gegessen?«
    Mein Freund und Kollege quälte sich lang mit der Antwort. »Nun ja, ich befasse mich schon längere Zeit mit dem Gedanken, bin aber immer noch hin und her gerissen.«
    »Mit welchem Gedanken?«, fragte ich erstaunt, da ich ihn mit meiner ersten Frage eigentlich ärgern wollte. »Einfach nichts mehr zu essen?«
    »Nein, das natürlich nicht. Aber schau dich doch einmal an, so richtig objektiv, meine ich. Und Jasmin macht das ja auch.«
    Ratlos blickte ich zu Gerhard. »Kinder?«
    Bisher geriet er jedes Mal in ein persönliches Tief, wenn seine jeweilige Partnerin das Thema Kinder aufs Tapet brachte. Was aber Kinder mit meinem Aussehen zu tun hatten, war mir ein Rätsel.
    »Ach was.« Gerhard winkte ab. »Du kapierst ja überhaupt nichts. Bei der Curry-Sau gibts außer Pommes nur Fleisch- und Wurstsachen.«
    »Aus diesem Grund bin ich dort seit Jahren Stammgast, mein Freund.«
    Gerhard schielte unverschämt auf meinen Bauch. Jetzt wusste ich, was er meinte. »Sag bloß, Jasmin hat dich auf Diät gesetzt? An dir ist doch sowieso fast kein Gramm Fett zu sehen.«
    »Darum geht es nicht. Jasmin ist Vegetarierin.«
    Fast hätte ich vor Schreck das Lenkrad verrissen. »Um Himmels willen, Gerhard. Tu dir so etwas bloß nicht an. Das wird die Hölle auf Erden, das garantiere ich dir. Das hältst du keine Woche durch.«
    »Stefanie ist doch auch eingefleischte Vegetarierin. Warum sollte das bei mir nicht gut gehen?«
    »Das ist was ganz anderes«, belehrte ich ihn, ohne ein einleuchtendes Argument zu haben. »Stefanie macht das freiwillig.«
    »Ich will es ja auch freiwillig machen, bin mir aber noch nicht so hundertprozentig sicher.«
    »Lass das lieber sein, Kollege. Ein Mann als Vegetarier, das kannst du vergessen. Das kommt einer gesellschaftlichen Ächtung gleich. Was sollen deine Kollegen denken, wenn du schon zu Anfang

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