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Künstlerpech: Palzkis achter Fall

Künstlerpech: Palzkis achter Fall

Titel: Künstlerpech: Palzkis achter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Schneider
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Sache aber nicht richtig gedeutet. Das kann alles sehr wichtig für uns sein.«
    Er gab sich damit zufrieden und verließ uns.
    »Lassen Sie den Keil bitte in der Tür«, rief ich ihm nach. »Damit meine Kollegen den Weg besser finden.«
    Die Frankenthaler Kripo war schnell. Im Nullkommanichts wuselte es von Beamten. Becker nutzte die Gelegenheit und drängte sich fast schon aufdringlich in die erste Reihe. Irgendwann reichte es einem der Beamten. »Was wollen Sie hier überhaupt?«, fuhr er den Studenten an und schob ihn grob zur Seite.
    Becker war auf die Frage gut vorbereitet: »Ich bin Chefbeauftragter von Herrn Diefenbach, dem Leiter der Schifferstadter Kriminalinspektion und verantwortlich für die Aufklärung der Kapitalverbrechen im Congressforum.«
    »Diefenbach? Schifferstadt? Was soll der Scheiß?«
    Ein ranghöherer Kollege klärte die Situation auf: »Lass mal, dieser Diefenbach ist ein Spezi von unserem Chef. Da der Peter in Urlaub ist, hat er das Ermittlungsverfahren nach Schifferstadt ausgelagert.«
    Damit vergrößerte er nur die Verwirrung. »Und warum? Können wir nicht ohne unseren heiligen Vorgesetzten ein Kapitalverbrechen aufklären?«
    »Doch, schon«, erhielt er zur Antwort. »Das ist aber alles so kompliziert.« Er blickte zu mir. »Herr Palzki, wir haben uns ja bereits am Samstag kennengelernt.«
    Ich nickte, hatte aber nicht die geringste Erinnerung an den Beamten.
    »Wir machen es wie gehabt. Nachdem wir alles aufgenommen haben, geht die Akte direkt nach Schifferstadt. Wie weit sind Sie übrigens?«
    »Nur noch eine Frage von Stunden«, antwortete ich ohne rot zu werden, denn es war ja nicht einmal gelogen.
    »Dann beeilen Sie sich mal lieber. Sonst gehen Ihnen die Verdächtigen aus, wenn noch mehr ermordet werden.« Er zeigte auf den toten Morda.
    Ich revanchierte mich: »Vergessen Sie mal lieber nicht die Fingerabdrücke auf der Tatwaffe. Ach ja, dem Keil, der da vorn in der Tür steckt, sollten Sie auch besondere Aufmerksamkeit widmen. Er hat dort nämlich normalerweise nichts zu suchen.«
    »Und für was ist ein Keil sonst gut?«
    Ich lächelte geheimnisvoll und ließ ihn stehen.
    »Kommen Sie, Herr Becker, sonst wird man Sie fesseln und knebeln, wenn Sie weiter im Weg herumstehen.« Geflissentlich übersah ich, dass er mit seinem Handy jedes erdenkliche Detail fotografierte, was eigentlich nicht erlaubt war. Aber ein Mord war ja schließlich auch nicht legal.
    Da der Eingang des Kellers, den wir benutzt hatten, versperrt war, nahmen Gerhard, Becker und ich die andere Tür des Lagers. Das hätten wir lieber sein lassen. Wir kamen in Gänge und verwinkelte Räume und Räumchen, die allesamt mit irgendwelchen Gerätschaften vollgestellt waren. Das Tückische an diesem Irrgarten war, dass es, in welchem Flur oder Raum wir uns auch befanden, fast immer nur eine einzige Tür mit Türklinke gab. Alle anderen Türen hatten einen feststehenden Knauf und konnten folglich nur mit einem passenden Schlüssel geöffnet werden. So war gewährleistet, dass jedermann auch ohne Schlüssel zumindest theoretisch aus den verwirrenden Katakomben entfliehen, aber kein Unbefugter hineinkommen konnte.
    Soviel zur Theorie. Ohne Kompass oder Sonnenstand war eine Orientierung schlicht und ergreifend unmöglich. Auch wenn die möglichen Wege, die zugleich Fluchtwege waren, bestimmt zum kürzest möglichen Ausgang führten, bei uns war dies nicht der Fall. Vielleicht gab es den einen oder anderen Fehler in dem Schließplan, der noch unentdeckt war. So lernten wir die riesige Lüftungszentrale kennen, einen bestimmt 20 Meter langen Schaltraum mit Dutzenden armdicken Kabeln, sowie unzählige Requisiten, wie eine englische Telefonzelle, die, wie ich mich spontan erinnern konnte, während des 20-jährigen Jubiläums des Congressforums im Foyer des großen Saals stand. Eine Sackgasse blieb uns erspart. Dennoch begann mein Knöchel, den ich mir gestern im Capitol geprellt hatte, wieder zu pochen. Ich mutete ihm eindeutig zu viel zu, war er doch schon im gesunden Zustand solche Dauerbelastungen nicht gewohnt. Müde erreichten wir nach längerer Wanderung die mir vom letzten Ermittlungsverfahren bekannte Toilettenanlage unterhalb des Restaurants Culinarium. Eine Treppe nach oben, und wir sahen Tageslicht. Ohne uns erneut zu verlaufen, fanden wir den Bereich der Künstlerzimmer.
    Die fünf Rauminsassen redeten gleichzeitig auf uns ein, als wir die Tür öffneten.
    Die Stimmstärkste, es war Frau Kreuzberger, setzte sich

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