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Küss! Mich! Jetzt! (Julia) (German Edition)

Küss! Mich! Jetzt! (Julia) (German Edition)

Titel: Küss! Mich! Jetzt! (Julia) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Grady
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Großeltern würden es vermutlich eher als Gottesgeschenk bezeichnen.“
    „Jetzt hast du mich richtig neugierig gemacht. Wie äußert sich das denn? Verwandelt ihr euch bei Vollmond in Werwölfe?“
    „Nur mein Großonkel Stuart mütterlicherseits.“ Er lachte, als sie ihn mit offenem Mund anstarrte.
    Roxy schnitt ihm ein Gesicht. Ein Fluch! Wenigstens hat der Mann Fantasie, dachte sie. „Erzähl weiter. Ich bin ganz Ohr.“
    Nate stand auf. „Seit Generationen haben die männlichen Mitglieder der Familie Sparks sich unsterblich verliebt, wenn sie von Amors Pfeil getroffen wurden.“
    „Das klingt doch sehr romantisch“, fand Roxy.
    „Romantisch, glücklich, endgültig. Das trifft auf meine Vorfahren zu. Dad, Großvater Sparks und ihre Vorväter haben sich alle in die richtige Frau verliebt. Jedenfalls hat es den Anschein. Sie alle haben innerhalb weniger Wochen nach dem ersten Date geheiratet. Genau neun Monate später kam dann das erste Kind, und alle Karrierepläne wurden auf Eis gelegt. Mein Vater hätte Chirurg sein können, stattdessen hat er jahrelang Bettpfannen geleert.“
    „Und das liegt an dem Fluch?“
    Sein Gesichtsausdruck wurde hart. „Für ihre große Liebe haben meine Vorväter alles aufgegeben. Sie haben ihre Karriere vernachlässigt, ihre Gesundheit aufs Spiel gesetzt, manche haben sogar den Verstand verloren. Vielleicht findest du mich egoistisch, aber ich möchte kein Krankenpfleger oder Straßenbauarbeiter sein, wenn ich in einem Beruf arbeiten kann, in dem ich gut bin und etwas erreichen kann, und der mir auch noch Spaß macht.“
    So ein dummes Zeug! Sie glaubte nicht daran, dass eine ganze Familie seit Generationen mit einem Fluch belegt sein konnte. Und ein intelligenter Mann wie Nate sollte es auch besser wissen, anstatt so einen Unsinn zu verbreiten. Was wollte er damit erreichen? Ava Morris hatte er vorhin auch manipuliert, indem er ihr vorgegaukelt hatte, seiner Verlobten zu Füßen zu liegen. Allerdings musste sie zugeben, dass sie ohne seine fantasievolle Intervention kein Brautkleid verkauft hätte. Von der Anzahlung konnte sie wenigstens einige überfällige Rechnungen bezahlen.
    Bei genauem Hinsehen bemerkte sie Resignation in seinem Blick. Glaubte Nate etwa tatsächlich an diesen Humbug? Möglicherweise hatte man ihn schon als Kind vor dem Familienfluch gewarnt. Eigentlich unverantwortlich. Streng genommen war es ihr ähnlich ergangen. Wie oft hatte ihre Mutter ihr eingebläut: ‚Dein Vater liebt uns. Sonst würde er nicht zu uns zurückkommen.‘
    „Du bist wirklich davon überzeugt, oder?“, fragte sie verständnisvoll.
    „Ich bin in Armut aufgewachsen“, erklärte er. „Damit konnte ich umgehen. Ich habe aber nie verstanden, warum mein Vater ohne meine Mutter völlig hilflos war. Wenn meine Mutter gestorben wäre, hätte er auch nicht weitergelebt. Aber wenn man fünf Kinder zu versorgen hat, ist das nicht romantisch, sondern …“ Er konnte es nicht aussprechen.
    „Du bist der einzige Sohn“, sagte Roxy. „Was sagen denn deine Schwestern dazu?“
    „Die hatten nie Ambitionen, Karriere zu machen. Du musst jetzt nicht denken, dass für mich nur Karrierefrauen zählen. Darauf kommt es gar nicht an.“
    Da er der einzige männliche Nachfahre in der Familie war, lastete wohl mehr Verantwortung auf seinen Schultern als auf denen seiner vier Schwestern. „Könnte es sein, dass du unter einem Ödipuskomplex leidest?“, fragte sie.
    Sein Lächeln war trocken. „Selbst wenn es so wäre, ich bin nicht bereit, mich zu verlieben und meine Karriere in den Wind zu schreiben.“
    „Das arme Mädchen, dem du mal einen richtigen Heiratsantrag machst, tut mir jetzt schon leid.“
    „Bis dahin wird noch viel Zeit vergehen.“
    Am liebsten hätte sie ihn impulsiv in den Arm genommen. Eine besonders schöne Kindheit schien auch er nicht gehabt zu haben. Offenbar hatten seine Eltern nur Augen füreinander gehabt und sich nicht wirklich um die Kinderschar gekümmert, wohingegen ihr Vater sie mit seiner Zuneigung förmlich überschüttet hatte, wenn er denn mal zu Hause gewesen war. Ihr Vater war ein sehr charismatischer Mann, dem Selbstzweifel und Schuldgefühle völlig fremd waren.
    Eins stand fest: Mit so einem beziehungsscheuen Mann wie Nate konnte sie nichts anfangen. Sie musste an sich denken und durfte ihre eigenen Interessen nicht aus dem Auge verlieren.
    „Es war wirklich ein interessanter Abend“, sagte sie.
    Nate schien sich etwas zu entspannen und rang sich

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