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Kuess mich toedlich

Kuess mich toedlich

Titel: Kuess mich toedlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Adelmann
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abweisenden Art gegenüber Männern: »Der Kaffee macht übrigens eins fünfzig .«
    Bens anziehendes Lächeln bröckelte. Er kramte in seiner Allwetterjacke und ließ die Münzen auf den Tresen fallen. »Keine Sorge. Ich muss vielleicht Flyer austeilen, um mir das Studium zu finanzieren, aber meinen Kaffee kann ich schon noch bezahlen .« Er zwinkerte ihr erneut zu, auch wenn es diesmal reichlich gezwungen wirkte. Für Sarah schien es gar, als wollte er ihre subtile Zurückweisung absichtlich ignorieren.
    Sie hatte ihn, ohne es eigentlich zu wollen, beleidigt, und fühlte sich deshalb mies, wusste aber nicht, wie sie es wieder gutmachen konnte, ohne zu freundlich zu ihm zu sein. Sich mit Ben anzufreunden, musste sie schon im Keim ersticken. So viel war ihr instinktiv klar. Unbedingt. »Entschuldige .«
    »Schon okay, Sarah. Die meisten halten nicht viel von uns Studenten .« Ben lächelte ironisch.
    »Ich schon .«
    »Dann gehörst du aber zu einer Minderheit, besonders als Nicht-Studentin .«
    »Wieso glaubst du, dass ich nicht studiere ?« , fragte Sarah und verschränkte die Arme vor der Brust.
    »Na ja, mir ist aufgefallen, dass du viel arbeitest. Da geht kein Studium nebenher .« Ben lehnte sich wieder näher zu ihr über den Tresen.
    Sie wich kaum merklich zurück, zog die Arme fester um ihren Oberkörper. Sie war ihm aufgefallen? Woher wusste er, wie viele Stunden sie arbeitete und wieso?
    »Nur damit du’s weißt, ich würde sehr gern studieren, wenn ich könnte .« Sofort bereute sie ihr Geständnis. Normalerweise gab sie diesen Wunsch niemandem gegenüber zu.
    »Und wieso tust du’s nicht, wenn ich fragen darf ?«
    Ben war einfach zu attraktiv. Auf eine unfaire Weise gut aussehend, die selbst sie nicht kalt ließ. Alles an seinem Aussehen schien einem das Gefühl zu geben, man sollte ihm vertrauen und man müsste sich von ihm angezogen fühlen. Das schöne gleichmäßige Lächeln, das dazu geschaffen war, Frauenherzen zu brechen, oder auch das leicht zerwühlte braune Haar, das zu sagen schien: Ich kümmere mich nicht besonders um mein Aussehen. Ich sehe einfach so aus. Sarah versuchte, all diese Dinge zu ignorieren. »Es ist kompliziert. Und ich möchte lieber nicht darüber sprechen«, antwortete sie ausweichend. Ben zog nur die Stirn kraus. »Es ist einfach nicht möglich. Nicht für mich«, murmelte sie und es gelang ihr nicht, die Traurigkeit darüber vor ihm zu verstecken.
    »Und wie heißt die andere, die mit den unglaubwürdigen Haaren ?« Er feixte offensichtlich rum.
    Sarah verbarg ihr Grinsen hinter ihrer Hand. »Das ist Anna Maria. Vorsicht, sobald sie dich sieht, wirst du sie nie wieder los. Das ist bei ihr immer so .« Sarah war über sich so erstaunt, dass ihr ganzer Körper kribbelte.
    Nicht nur, dass sie gerade so etwas wie einen Scherz gemacht hatte, sie hatte sich erlaubt, etwas Schlechtes über einen anderen zu sagen.
    »Danke für die Warnung. Sie ist nun wirklich nicht mein Fall .«
    Erleichtert lächelte Sarah zurück. Erleichtert, stellte sie erschrocken fest. Wieso sollte sie erleichtert darüber sein, dass er nicht hinter Anna Maria her war und wieso zog sich ihr Magen so merkwürdig zusammen, als er so komisch betonte, dass sie nicht sein Fall wäre?
    Mit einem Schlag war Sarah furchtbar nervös, dabei hatte sie sich gerade erst wieder einigermaßen gefangen, und wollte nur noch, dass Ben endlich seinen Kaffee austrank und verschwand.
    Dennoch konnte sie weder damit aufhören, rot zu werden noch damit, Ben anzulächeln.
    »Ich hab noch nie gesehen, dass eine Frau so oft rot wird wie du«, flüsterte Ben in seinen Kaffee pustend, ohne hochzusehen. Sarah sah das verschmitzte, schiefe Grinsen dennoch. »Aber bei hübschen rothaarigen Frauen wie dir fällt das einfach besonders ins Auge, zumindest einem guten Beobachter wie mir .«
    »Ich hoffe, diesen Spruch bringst du nicht bei jeder Rothaarigen .«
    Wo war denn diese Erwiderung hergekommen? In seiner Nähe wurde Sarah zu einer ihr völlig unbekannten Version von sich selbst, einer mit Biss.
     
    *
     
    Ben starrte sie erstaunt an. Er konnte sich einfach nicht bremsen. Das war ihm noch nie passiert. Er hatte sich, seine Gefühle, seine Worte und Tarnungen normalerweise völlig unter Kontrolle und jetzt gelang es ihm nicht, die Klappe zu halten und aufzuhören, mit ihr zu flirten, obwohl er merkte, dass es ihr unangenehm war. Zudem hatte er auch noch versagt. Schließlich hatte sie ihm einen verletzlichen, wunden Punkt offenbart,

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