Kuess mich
, gab sie zu und lehnte ihren Kopf an Chris‘ Oberarm
>> Wegen ihm? <<
Er sprach seinen Namen mit Absicht nicht aus. Sam überlegte lange ob sie verraten sollte was ihr durch den Kopf ging.
>> Es fühlt sich an, als hätte ich ihn verloren…als Freund. Auf einmal ist das diese Distanz zwischen uns, das fühlt sich seltsam an, weil wir uns so nah gestanden haben…als Freunde. <<
Sam fühlte sich seltsam befreit als sie ihr e Gedanken ausgesprochen hatte.
>> Entschuldige, dass ich dich damit vollquatsche! Ich weiß du willst das nicht hören! <<
>> Schon okay, ich kann dieses Gefühl nachvollziehen. Diese Art von Distanz tut weh. <<
>> Das musst du nicht sagen! Ich meine, du musst nicht so tun, als würdest du das verstehen… <<
>> Hältst du mich für so abgedroschen? << , unterbrach Chris sie und ließ seine Augen kurz vereisen.
>> Ich weiß, wie es sich anfühlt, wenn dir jemand der dir wichtig war ganz langsam entgleitet, wie es sticht wenn diese Distanz immer größer wird. Verlustängste können dich lähmen, dich wütend machen und irgendwann stumpfen sie dich ab, dann bist du alleine, aber es fühlt sich besser an als dieser ständige Hass, dieses zermürbende enttäuscht werden. <<
Sam verfing sich in Chris‘ überraschend ernsten, wehmütigen Blic k.
Er wirkte mit einem Mal so in sich gekehrt, ernst und unendlich traurig.
>> Das klingt furchtbar… <<
Sams Feststellung holte Chris aus seinen Rückblenden. Er schüttelte kaum merklich den Kopf und seufzte dann.
>> Entschuldige! Das trifft natürlich nicht auf dich und ihn zu! Er läuft dir nicht weg, dafür mag er dich viel zu sehr, das sieht ein Blinder. Vergiss was ich gesagt habe. <<
Sam nickte zaghaft und machte dann einen Schritt auf Chris zu. Er ließ sie zu ihm kommen, ihn küssen. Es fühlte sich an, als wäre ihr letzter Kuss Ewigkeiten her. Seine Hände legten sich auf ihren Rücken, zogen sie so weit wie möglich an ihn. Der Körperkontakt tat gut, weckte schöne Erinnerungen und vertrieb die bedrückende Atmosphäre die dabei gewesen war sich auszubreiten. In diesem Moment war alles in Ordnung, auch wenn Sam um ihre Freundschaft mit Bastian bangte und Chris zweifelsohne Geheimnisse mit sich herumschleppte die verstörend ernst waren.
Sie wäre beinahe über die Balkonmöbel gestolpert, weil sie so in den Kuss vertieft war. Chris hob Sam hoch und drückte sie ganz sanft gegen die gläserne Tür. Seine Hände waren warm und weckten ein Verlangen das beiden ein erwartungsvolles Stöhnen entlockte. Als er kurz von ihr abließ, nutze sie die Gelegenheit.
>> Wollen wir nicht reingehen? <<
Sie fuhr mit der Zungenspitze über ihre Lippen, schmeckte Chris‘ Pflegestift darauf. Ihr Blick hätte kaum verführerischer sein können, aber er hielt ihm stand.
>> Deine Eltern sind da, oder? <<
Sam stutzte.
>> Ja, mein Vater und seine Freundin, aber die schlafen unten. Wenn du nicht vor hast übertrieben laut zu werden dann… <<
>> Nein, ich will nicht reinkommen. <<
Noch bevor Sam v or Enttäuschung die Arme vor der Brust verschränken und so lange die Luft anhalten konnte, bis sie umkippte, nahm Chris sie an der Hand und grinste sie an.
>> Gehe wir zu mir. <<
In Sams Kopf hallten die Gespräche des Tages wieder. Sie versuchte sie stumm schalten, um Platz für den hübschen, spannenden Jungen der ihre Hand hielt zu schaffen. Chris führte sie zielsicher durch die Nacht, am See entlang, der mit einem Mal wieder viel ruhiger und schöner wirkte, als noch vor einer halben Stunde. Sie waren nicht lange unterwegs, trotzdem hatten sie eine beachtliche Strecke zurückgelegt. Mit Chris‘ Schritt zu halten war mühsam, wahrscheinlich auch im Leben. Sam war damit beschäftigt, sich auszumalen, wie toll der Junge, den sie nun ihren Freund nannte, wirklich war und wie wenig sie eigentlich über ihn wusste. Dass er ziemlich klug war hatte sie mitbekommen, ehrgeizig und sportlich. Außerdem hatte er ganz unweigerlich viel erlebt, unschöne Dinge die ihn erwachsen und kühl hatten werden lassen.
>> Hier, das ist es. <<
Chris hatte vor einem Bungalow gehalten, kleiner als die Hütte die ihr Vater gemietet hatte, aber e indeutig moderner. Das blassgelbe Haus passte zwar noch immer in die Gegend, wirkte aber eher ländlich als rustikal. Die Fensterläden waren grün, in der gepflegten Auffahrt stand ein silberner Sportwagen. Sam erkannte das Emblem nicht, aber der Wagen musste sündhaft teuer sein.
>> Kann es sein, dass du reich bist?
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