Küss niemals einen Highlander
ist gut, Mama. Matt ist vornehm, ehrenhaft und mitfühlend. Er versucht nur, das Durcheinander, das er schuf, wieder in Ordnung zu bringen.« Winter ließ die Jacke fallen und ergriff die Hände ihrer Mutter. »Wenn es sein muss, nehme ich sogar den Kampf mit der Vorsehung auf, um Matt zu beweisen, dass seine Seele nicht verloren ist. Er hat sich aufgegeben, Mama«, flüsterte sie, und ihr Griff wurde fester. »Koste es, was es wolle, ich werde ihm die Fähigkeit zur Hoffnung zurückgeben.«
»So sehr liebst du ihn? So sehr, dass du deine eigene Seele gefährden würdest, um seine zu retten?«
»Ja«, flüsterte sie. »Ich liebe ihn mehr als das Leben selbst.«
»Du kennst ihn doch erst seit zwei Wochen«, sagte Megan. »Man kann sich nicht in nur zwei Wochen verlieben.«
Grace MacKeage machte sich mit einem Lachen frei und drehte sich zu Megan um. »Ich habe mich in weniger als neun Tagen in deinen Vater verliebt«, sagte sie, als sie beide zurück zum Bett führte.
»Wenn Winter sagt, dass sie Matt liebt, genügt mir das, um sie voll und ganz zu unterstützen.«
»Aber liebt Matt sie?« Megan stieg wieder ins Bett und griff zur Stoffpuppe, um sie an ihre Brust zu drücken. Aus ihren grünen Augen sprachen Unruhe und Besorgnis. »Was ist, wenn er dich nur benutzt?«
Grace war es, die antwortete, ehe Winter etwas sagen konnte. »Natürlich liebt Matt sie nicht. Männer denken zunächst nicht an Liebe. Sie denken nur an Besitz.«
Beide Mädchen sahen ihre Mutter stirnrunzelnd an, und Grace tätschelte lächelnd Winters Arm. »Matt Gregor wird sich in dich verlieben, ob er will oder nicht, meine Kleine, doch musst du Geduld mit ihm haben.« Sie drehte sich um und richtete ihre Worte auch an Megan. »Euer Vater brauchte eine wahre Ewigkeit, um zu entdecken, dass er mich liebt.« Sie sah Winter an und zog eine hübsch gewölbte Braue hoch. »Was sagte Matt, als du ihn fragtest, ob er dich liebt?«
Die Erkenntnis, dass ihre Mutter sie so gut kannte, ließ sie erröten. Sie sah rasch zu Megan hin, ehe sie wieder ihre Mutter anschaute. »Er … also, er sagte, er könne mich niemals lieben, da sein Herz vor langer Zeit gestorben wäre«, gestand sie leise.
Grace lachte lautlos auf, als sie sich achselzuckend zum Bett umdrehte. »Er wird es sich mit der Zeit überlegen. Du darfst nie aufhören, ihn bedingungslos zu lieben, und eines Tages schließlich wird Matt merken, dass auch er dich mehr als das Leben liebt.« Sie griff nach dem Beutel, den sie aus ihrem Schlafzimmer geholt hatte, und wandte sich zu Winter um. »Man kann ein ganzes Leben unterdrückter Gefühle nicht in zwei Wochen ändern, zumal dieses Leben mehrere Jahrhunderte dauert.«
Winter lächelte. »Werde ich jemals so weise sein wie du, Mama?«
Grace schnaubte. »Du wirst ganz rasch weise werden, Kleines, da du dich in einen dickköpfigen Krieger verliebt hast.« Sie schlug die samtenen Ecken des Beutels zurück, den sie in Händen hielt. »Das ist dein Hochzeitsgeschenk von deinem Vater und mir.« Sie hielt Winter das aufgeschlagene Tuch hin, auf dem ein wunderschönes Medaillon lag. »Wir wollten es dir geben, damit du es zur Hochzeit tragen kannst, aber da wir … hm, die Trauung verpasst haben, sage ich dir, was wir den anderen Mädchen sagten, als wir ihnen ihre Medaillons gaben.« Grace hob das Schmuckstück vom Samt. »Es soll dich daran erinnern, dass du, auch wenn du verheiratet und eine Gregor bist, stets unsere Herzen mit dir tragen wirst, wohin dein Weg dich auch führen mag.«
Winter, die plötzlich das Brennen von Tränen in den Augen spürte, griff nach dem zarten Medaillon, das aus gesponnenen, in Herzform locker verwobenen Goldfäden bestand. Im Inneren lagen zwei lose kleine, ebenfalls herzförmige Perlen aus einem glänzenden schwarzen Stein, den Winter sofort als jenen erkannte, der den ganzen TarStone Mountain in verschiedenen Schichten durchzog. Wohin sie auch gehen mochte, sie würde immer ein Stück Heimat und die bedingungslose Liebe ihrer Eltern bei sich tragen.
Grace beugte sich vor und küsste liebevoll eine Träne von Winters Wange, worauf Winter sich in die Arme ihrer Mutter warf. »Es tut mir ja so leid, dass ihr nicht bei meiner Hochzeit sein konntet«, schluchzte sie an der Schulter ihrer Mutter, das Medaillon in der Faust.
»Pst«, flüsterte Grace beruhigend und streichelte zärtlich ihren Rücken. »Ich sehe ein, dass es wichtiger war, deine Liebe zu beweisen, indem du auf eine große Hochzeit verzichtet und
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