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Küsse auf Eis - True Love and other Disasters

Titel: Küsse auf Eis - True Love and other Disasters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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Amüsantes gesagt. »Mrs Duffy.«
    Sie legte ihre Clutch auf dem Tisch ab und zog ihren Mantel aus. Einer der Trainer erhob sich galant und half ihr dabei. »Danke«, murmelte sie, während sie den Mantel über ihre Stuhllehne hängte. Sie zog die langen Ärmel ihres cremefarbenen Angorapullis bis zu den Handgelenken herunter und richtete ihre Aufmerksamkeit auf die Gesichter in der Runde. »Mein verstorbener Mann hat diese Organisation geliebt. Er hat Eishockey geliebt und sprach immer über Transfers und Gegentorquoten und Front-End-Deals. Ich hab ihm stundenlang zugehört, hatte aber nie eine Ahnung, wovon er redete.«
    Sie strich ihren Rock am Hintern glatt und setzte sich. »Deshalb hab ich beschlossen, die Mannschaft an jemanden zu verkaufen, der dieselbe Leidenschaft für das Spiel hat wie Virgil.« Ein Kloß bildete sich in ihrem Hals, und sie fragte sich noch einmal, ob sie das Richtige tat. Sie wünschte, sie wäre sich sicher. »Vor einer halben Stunde hat Landon Duffy eine schriftliche Absichtserklärung unterzeichnet, die Lizenz zu kaufen.« Sie rechnete mit Applaus. Irgendwas. Sie sah sich am Tisch um und suchte nach irgendwelchen Anzeichen von Erleichterung, entdeckte aber seltsamerweise keine. »Sobald der Verkauf abgeschlossen ist, halten wir eine Pressekonferenz ab.«
    »Wann wird das sein?«, fragte Coach Nystrom.
    »In wenigen Wochen.« Sie faltete die Hände auf dem Tisch. »Landon versichert uns, dass alles beim Alten bleibt.«

    Weiter unten am Tisch warf jemand ein: »Wir haben gehört, dass er eine Verlegung der Mannschaft in Betracht zieht.«
    Das hörte Faith zum ersten Mal. Wenn das geschah, würde sich Virgil im Grab umdrehen. »Wann haben Sie das gehört?«
    »Heute Morgen hat jemand vom Sportfernsehen bei mir angerufen und um Bestätigung gebeten.«
    »Er hat nichts dergleichen erwähnt. Daher gehe ich davon aus, dass er vorhat, die Mannschaft hier in Seattle zu lassen.« Sie schüttelte ungläubig den Kopf. »Warum sollte er die Mannschaft verlegen?«
    »Geld«, erklärte Darby. »Wir erholen uns immer noch von der Aussperrung, und eine andere Stadt bietet ihm vielleicht ein neues Stadion mit besseren Konzessionen und niedrigeren Lohnkosten. Eine neue Stadt stellt ihm vielleicht lukrativere Fernsehverträge und bessere steuerliche Anreize in Aussicht.«
    Eine Falte zerfurchte Faiths Stirn, und sie lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück. Sie wusste von der NHL-Aussperrung in der Saison 2004/05. Damals waren Virgil und sie frisch verheiratet, und sie erinnerte sich, dass er einen Flieger nehmen musste, um sich mit der Spielergewerkschaft zu treffen, und an die festgefahrenen Verhandlungen, aus denen dann die Absage der gesamten Eishockeysaison folgte. Sie erinnerte sich an wilde Flüche. Viel schlimmere, als sie sie je in einem Stripclub gehört hatte.
    Die Tür zum Konferenzraum öffnete sich, und Landon rauschte mit zwei Anwälten herein. Sie war nicht allzu überrascht, ihn zu sehen. »Hast du ihnen die gute Nachricht überbracht?«, fragte er über das ganze Gesicht strahlend, wie ein Racheengel, der vom Himmel gesandt worden war, um die Chinooks aus ihren Klauen zu befreien.

    Sie erhob sich. »Wir besprechen gerade noch die Details.«
    »Ab jetzt übernehme ich«, verkündete er und klang wie der Generaldirektor, der er in seinem Viertausenddollaranzug auch war.
    »Noch gehört dir die Mannschaft nicht, Landon. Ich glaube nicht, dass du juristisch gesehen irgendwas besprechen kannst.«
    Mit einer herablassenden Handbewegung entließ er sie. »Verzieh dich.«
    Ihre Wangen liefen knallrot an. Ob vor Wut oder Beschämung, wusste sie nicht. Vielleicht beides. Sie stellte sich aufrechter hin und straffte die Schultern. »Wenn du mit den Trainern und dem Mitarbeiterstab reden willst, musst du schon draußen warten, bis wir fertig sind.«
    Sein Lächeln erstarb. »Den Teufel werd ich tun, Layla.«
    Jetzt war die Sache klar. Sie war wütend und beschämt. Sie im Anwaltsbüro Layla zu nennen war schon übel genug, aber hier, vor all diesen Männern, war es viel schlimmer. Er wollte sie erniedrigen, indem er alle Anwesenden an ihren ehemaligen Beruf erinnerte. Wäre Virgil noch am Leben, hätte sich Landon nicht so unverhohlen respektlos benommen. Jedenfalls nicht in der Öffentlichkeit. Jetzt hatte er keine Hemmungen mehr, sie vor versammelter Mannschaft bloßzustellen. »Ich sagte, warte draußen.« Dann lächelte sie und sprach ihn mit seinem verhassten Spitznamen an. »Rosenköhlchen«. Sie

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