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Küsse auf Eis - True Love and other Disasters

Titel: Küsse auf Eis - True Love and other Disasters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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haben.
    »Die Frist für Transfers ist abgelaufen. Unser Kader steht fest, aber nächste Saison könnten wir sicher einen Mann in der blauen Zone mit einem fiesen rechten Haken gebrauchen«, erklärte jemand am Ende des Tisches.
    Faith hatte keine Ahnung, was das hieß, doch das schien keinem aufzufallen, während alle über sie hinweg wie im Maschinengewehrstakkato sprachen, wie wenn sie gar nicht anwesend wäre.
    »Jemanden, der genauso gut verteidigen wie kämpfen kann.«
    »Wir haben ja Sam.«
    »Gerne kämpfen und den Gegner einschüchtern sind zwei Paar Schuhe«, lautete Tys Gesprächsbeitrag, als er wieder am Ende des Tischs Platz nahm. »Sam kann besser den Puck nach vorne bringen als kämpfen. Vor Sam hat niemand Angst.«
    »Das stimmt.«

    »Aber Andre und Frankie machen sich gut.«
    »Nicht schnell genug. Wir brauchen jemanden wie George Parros, der dazu noch den Puck schießt wie Patrick Sharp.«
    »Jemanden wie Ted Lindsay.«
    Coach Nystrom sagte: »Ja, wie Terrible Ted.«
    Alle nickten, als sei Terrible Ted genau der Richtige. Faith schwirrte der Kopf, und das Gespräch, das komplett an ihr vorbeirauschte, gab ihr das Gefühl, gleich zu hyperventilieren. Sie hatte jedes Recht dazu; ihr Leben geriet immer mehr außer Kontrolle, doch sie fand, dass sie an ihrem ersten Tag als Eigentümerin nicht gleich ohnmächtig werden sollte. Das könnte schlecht aussehen. »Wie viel brauchen Sie, um den Kerl zu kriegen? Diesen Terrible Ted«, fragte sie in dem Bemühen, sich am Gespräch zu beteiligen und nicht völlig ahnungslos dazustehen.
    Die Fachsimpelei brach abrupt ab, und die Männer drehten die Köpfe und starrten sie an. Es schien ihnen die Sprache verschlagen zu haben. Allen, außer Ty Savage. Er kniff die Augen zusammen, als litte er unter Schmerzen. »Wir sind im Arsch.«
    »Heiliger, hier sitzt eine Dame mit am Tisch«, ermahnte ihn ein Mann mit einer Chinooks-Schirmmütze.
    »Verzeihung.« Dann legte Ty den Kopf in den Nacken und verkündete: »Wir sitzen verdammt tief in der Scheiße, eh?«
    Sie sah fragend zu Darby herüber. »Wie bitte?«
    »Ted hat sich 1965 zur Ruhe gesetzt.« Er bemühte sich, sie beruhigend anzulächeln, doch sein Lächeln war ebenso schmerzerfüllt wie Tys verkniffener Blick. »Noch vor Ihrer Geburt.«
    »Oh.« Das hieß vermutlich, dass Terrible Ted nicht zur Verfügung stand. Und sie von nichts eine Ahnung hatte.

DREI
    »Dann hat sie uns mit ihren großen grünen Augen angesehen und gefragt, wie viel es kostet, Terrible Ted dazu zu kriegen, für die Chinooks zu spielen.«
    Pavel Savage verschluckte sich an seinem Bier und ließ den Krug wieder auf den Tisch sinken. »Ihr seid im Arsch.« Er wischte sich mit dem Handrücken über den Mund.
    Ty nickte und trank einen großen Schluck von seinem Labatt’s. Vor einer Stunde war sein Vater überraschend bei ihm aufgekreuzt. Wie immer. »Ja, das hab ich auch gesagt.« Er stellte seine Bierflasche ab und nahm seinen Driver zur Hand. Seit der Ankunft seines Vaters hatten die beiden über das gestrige Spiel gegen Vancouver und Runde zwei am kommenden Abend geredet. Sie hatten über Virgils Tod gesprochen und was er für Tys Chancen auf den Pokalgewinn bedeutete. »Der Geschäftsführer hat vorgeschlagen, Virgils alten Assistenten wieder auszugraben.« Er stellte sich mit schulterbreit geöffneten Füßen hin und platzierte den Golfschläger hinter den Golfball. »Mir ist egal, wie viele Assistenten sie einstellt, um ihr den Unterschied zwischen einem Cross-Check und Stockschlagen zu erklären, doch sie wird nie das Zeug zu dem Job haben.« Er holte bis hinter die Schultern aus und schwang durch. Der Ball schoss quer durch den Raum und mitten in das große Netz am anderen Ende. Ty hatte sich dieses Haus auf Mercer Island vor einem Monat vor allem wegen des riesigen
Medienraums gekauft, der es ihm erlaubte, auch drinnen seine langen Drives zu üben. Von hier aus blickte man durch eine Fensterfront direkt auf den See und das Stadtzentrum von Seattle. Vor allem nachts sah die Skyline sensationell aus. »Der Alte hätte den Löffel zu keinem schlechteren Zeitpunkt abgeben können, aber wenigstens hat er noch eine starke Angriffslinie geschaffen, bevor er abgekratzt ist.«
    »Das ist immerhin ein Trost. Gott hab ihn selig«, murmelte Pavel, während er verstohlen auf die Mini-Radaranlage schielte, die Tys Schlaggeschwindigkeit überwachte. Sie zeigte 101 Meilen pro Stunde an, und Pavels dunkle Augenbrauen senkten sich missmutig. »Ist sie

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