Küsse auf Eis - True Love and other Disasters
Jeans
oder kurze Röcke mit Overknee-Stiefeln. Heute Nachmittag war sie vom Kinn bis zu den Knien verhüllt gewesen wie eine verklemmte High-Society-Zicke. Natürlich hatte der Pulli die Aufmerksamkeit erst recht auf ihren Atombusen gelenkt, und jeder Mann im Raum hatte sich gefragt, wie sie nackt aussah.
Ty ließ jäh die Flasche sinken und sah zu seiner Sporttasche. Ein paar der Jungs wussten es schon. Er stellte sein Bier auf dem Couchtisch ab und durchquerte den Raum. Normalerweise hätte er sich nicht überschlagen, die Fotos zu sehen, aber jetzt lagen sie dort rum, und er war auch nur ein Mann. Er griff in die Tasche und zog das fünf Jahre alte Magazin heraus, auf dessen Titelbild eine ihm unbekannte Frau posierte, die aussah, als sei sie in den Schminkkasten gefallen. Während er zurück zum Sofa schlenderte, blätterte er zur Fotostrecke in der Mitte. Er blieb abrupt stehen, als sein Blick auf Faith Duffy fiel, die im hauchdünnen gelben Kleid auf einem Wildblumenfeld stand. Das Licht kam von hinten, und sie war unter dem weiten Stoff nackt. Auf dem nächsten Foto wandte sie der Kamera den Rücken zu. Ihre grünen Augen blickten über die Schulter in die Kamera, und das Kleid war an ihren langen Beinen bis über ihren weichen Po hochgezogen.
Ty blätterte um, und diesmal posierte sie auf allen vieren auf einer Decke, die auf einem dunkelgrünen Rasen ausgebreitet lag. Sie trug pinkfarbene Stöckelschuhe, weiße Strümpfe, die bis zu den Oberschenkeln reichten, und einen knappen weißen Slip, der an den Hüften mit kleinen Schleifchen zugebunden war. Ihr Rücken war durchgedrückt, die Brüste in einem dünnen weißen BH aufreizend vorgestreckt. Schwer. Rund. Perfekt. Es musste kalt gewesen sein an dem Tag, denn ihre Brustwarzen zogen sich unter dem dünnen Spitzenstoff
zusammen. Ihr wildes Haar fiel ihr in Locken über die Schultern, und ein kleines Lächeln umspielte ihre rosa Lippen. Er blätterte zum nächsten Foto, auf dem sie neben einem Picknickkorb auf der Decke kniete, den Daumen in ihren Slip hakte und ihn über den Schenkel nach unten zog. Ty neigte den Kopf zur Seite und zog erstaunt eine Augenbraue bis zum Anschlag hoch. Sie war so kahl wie ein kleiner Pfirsich.
Er blätterte zum nächsten Foto. »Heilige Scheiße«, flüsterte er, während er den Ausfalter betrachtete. Faith lag jetzt auf der Decke, splitterfasernackt bis auf die Strümpfe und eine lange Perlenkette, die um ihre linke Brust geschlungen war. Eines ihrer Knie war angewinkelt, ihr Rücken vom Boden gewölbt, und ihre Haut leuchtete. Ihre Augen sahen mit Schlafzimmerblick in die Kamera, und ihre Lippen waren lasziv geöffnet, als wollte sie einen Mann beglücken.
Was für eine Schande, dachte er, während er ihre glatten, runden Brüste betrachtete. Was für eine Schande, dass sie diesen Luxuskörper an einen alten Knacker verschwendet hatte. Denn egal, was die Leute sagten, selbst Viagra konnte nicht ohne Weiteres fünfzig Jahre zurückdrehen und einem Einundachtzigjährigen geben, was man benötigte, um eine dreißigjährige Frau zu befriedigen.
Er blätterte zu ihrem Playmate-Profil und las, dass sie in Reno, Nevada geboren und 1,67 Meter groß war. Sie wog 57 Kilo, und ihre Maße betrugen 94-64-81. Er dachte an ihren Körper in dem schwarzen Kleid am Tag von Virgils Beerdigung und vermutete, dass sie sich seitdem nicht viel verändert hatte. Ihr größter Traum war, »Sonderbotschafterin zu werden, um Waisenkindern in Entwicklungsländern zu helfen«.
Ty lachte lauthals. Unter größter Traum hätte stehen müssen: »Ich will eine Goldgräberin werden, die irgendwann
mehr Zaster hat als ein Entwicklungsland.« Vermutlich hätte der Playboy so was nicht gedruckt, aber es wäre treffender gewesen, und er hätte sie für ihre Ehrlichkeit respektiert.
Ihre Lieblingsspeise war Crème brûlée. Am wenigsten gern aß sie Hot Dogs. Ihr Lieblingsfilm: Sweet Home Alabama - Liebe auf Umwegen . Sie hasste soziale Ungerechtigkeit und unhöfliche Menschen.
Ty lachte in sich hinein und blätterte zurück zum Ausfalter. Er wusste, dass die Fotos retuschiert waren, und eigentlich war sie nicht sein Typ, aber verdammt, sie war schon eine heiße Nummer. Ihre harten Nippel waren perfekte kleine rosa Beeren, und sie hatte nirgends auch nur einen Leberfleck oder ein Muttermal. Eine Frau, die so aussah, sollte wenigstens einen Knutschfleck irgendwo an ihrem perfekten Körper haben.
Er stellte sich vor, wie sie an ihren greisen Ehemann
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