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Küsse auf Eis - True Love and other Disasters

Titel: Küsse auf Eis - True Love and other Disasters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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Vierbeiner auf den Arm nahm. Pebbles sah Faith mit ihren schwarzen Knopfaugen an und knurrte und schnappte nach ihr, als hätte sie versucht, der Pekinesendame ein Stück Pansen zu entreißen. »Ach, pst«, flötete Valerie mit gespitzten Lippen und hob das Hündchen hoch, damit es ihr übers Gesicht schleckte.
    »Igitt! Das ist ja eklig.«
    »Ich liebe Pebbles’ Küsschen.«
    »Sie leckt sich auch am Hintern.«
    Stirnrunzelnd klemmte sich Valerie die Töle unter den Arm. »Nein, tut sie nicht. Sie ist sehr reinlich.«

    »Sie pinkelt ins Bett.«
    »In meines nicht. Und bei dir hat sie es nur einmal gemacht, weil du sie angeschrien hast.«
    Seufzend lief Faith in die Küche. »Wie lange bleibst du?«
    »Solange du mich brauchst.«
    Faith stöhnte innerlich auf und öffnete die Tür zu dem kleinen Weinkeller. Es war nicht so, als freute sie sich nicht, ihre Mutter zu sehen, doch im Moment wollte sie sich einfach die Verantwortung nicht aufhalsen. Nicht für Valerie und schon gar nicht für den giftigen kleinen Köter.
    Solange Faith denken konnte, war Valerie ihr nie eine richtige Mutter gewesen. Sie waren schon immer eher »Freundinnen« gewesen als Kind und Respektsperson. Zu einem der schönsten Tage in Valeries Leben zählte der Tag, an dem Faith in den Besitz eines gefälschten Ausweises gekommen war und sie gemeinsam feiern konnten. Und mit achtzehn war Faith auf der Bühne mit hochhackigen Acrylschuhen in die Fußstapfen ihrer Mutter getreten.
    Sie zog eine perfekt gekühlte Flasche Chardonnay aus dem Regal und schloss die Tür wieder. Sie wusste, dass ihre Mutter glaubte, mit einer guten Flasche Wein, einem anständigen Heulkrampf und einem neuen Mann ließen sich alle Probleme lösen. Auch wenn Faith selbst das nicht mehr glaubte, so fand sie doch, dass alles besser schmeckte, wenn man es in Waterford-Kristall servierte. Das hatte sie von ihrem verstorbenen Ehemann gelernt, und sie stellte zwei geschliffene Gläser auf die schwarze Arbeitsplatte aus Granit.
    »Letztes Wochenende bin ich bei Caesars Ricky Clemente in die Arme gelaufen. Er hat nach dir gefragt«, erzählte Valerie, während sie mit ihren pinkfarbenen Fingernägeln zärtlich durch das Fell ihres Schoßhündchens fuhr.

    Faith wusste nicht, was schlimmer war: dass ihre Mutter mit »Ricky der Ratte« plauderte, dem Typen, der sie mit der Hälfte der Tänzerinnen in Las Vegas betrogen hatte, oder dass sie im Caesars gewesen war. Sie sah ihre Mutter forschend an, während sie eine Flasche von Virgils bestem Wein entkorkte.
    »Sieh mich nicht so an. Ich hab mich mit Nina im Mesa Grill zum Abendessen getroffen. Ich hab mich von den Spielautomaten ferngehalten.«
    Faith wollte ihr ja glauben, aber es ging nicht. Ihre Mutter hatte schon zu viele Rückfälle erlitten, als dass man sie unbesorgt in ein Kasino lassen konnte. Ihre Mutter war eine Vergnügungssüchtige. Sie brauchte es wie Sauerstoff, und an Spielautomaten zu zocken war für sie pures Glück. Gott sei Dank hatte sie nie eine Vorliebe für Karten oder Würfel entwickelt.
    »Ricky hat gesagt, du sollst ihn mal anrufen.«
    Faith stieß ein Würgegeräusch aus, während sie den Wein einschenkte.
    »Wenn nicht Ricky, dann eben einen anderen. Du musst wieder aufs Pferd steigen. Ein paar Mal über die Rennbahn reiten.« Sie griff nach dem Glas und führte es an die Lippen. »Ah, herrlich! Damit fühlst du dich gleich besser.«
    »Ich fühle mich gut, und es ist zu früh, um mit Männern auszugehen.«
    »Wer hat was von ausgehen gesagt? Ich spreche davon, mit jemandem, mit dem du Spaß haben kannst, ein paar Mal über die Rennbahn zu reiten. Einem Mann, der dir altersmäßig näher ist.«
    »Ich will aber niemanden reiten .«
    »Das würde den traurigen Ausdruck aus deinem Gesicht vertreiben.«

    »Mein Mann ist gerade gestorben.«
    »Ja. Letzte Woche.« Sie setzte Pebbles wieder auf den Boden, und die Töle trippelte zur Speisekammertür und schnupperte neugierig herum. »Du musst mal raus. Dich amüsieren. Ich bin hier, um dafür zu sorgen, dass du beides machst.«
    Die meisten Mütter wären mit einer kräftigen Hühnerbrühe vorbeigekommen und hätten ihre Töchter ermahnt, sich nicht zu schnell in etwas Neues zu stürzen. Es langsam angehen zu lassen.
    Nicht so Valerie. Valerie wollte Party machen.
    »Morgen gehen wir shoppen und essen in einem schönen Restaurant zu Abend.«
    »Morgen muss ich mich mit Virgils ehemaligem Assistenten treffen.« Darby hatte für sie den Kontakt zu Julian Garcia

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