Küsse auf Eis - True Love and other Disasters
nicht über das Leben in Seattle?«
»Ja, allerdings war sie mal Sportreporterin für die Seattle Times . So hat sie auch ihren Mann kennengelernt, Luc Martineau. Ich weiß nicht, ob Sie sich erinnern, aber Luc war der Goalie der Chinooks, bis er vor ein paar Jahren aufgehört hat.«
Faith hatte nur eine Frage. »Wann?«
»Sobald Darby es arrangieren kann. Wahrscheinlich irgendwann nächste Woche, damit es zur gleichen Zeit erscheint wie die neuen Plakatwände von Ihnen und Ty.«
»Welches Foto wird denn verwendet?«
»Ich bin mir nicht sicher, aber wir werden es beim morgigen PR-Meeting erfahren.«
Pavel und Valerie kamen zurück ins Wohnzimmer, und um das peinliche Schweigen zu überbrücken, fragte Jules den Ex-Eishockeyspieler: »Was halten Sie von Dominik Pisani?«
»Dem Pittsburgh-Verteidiger? Er ist schnell und kann den Puck nach vorne bringen.« Pavel und Valerie setzten sich auf das Tête-à-Tête-Sofa, und er legte den Arm über die Rückenlehne der kleinen Couch und streichelte ihr Haar. »Warum fragen Sie?«
»Wenn wir im Endspiel gegen Pittsburgh spielen, wird er unserer Offensive gnadenlos zusetzen.«
»Stimmt. Wie fühlen Sie sich, Faith?«, fragte er und sah sie mit seinen blauen Augen an, die Tys so ähnlich waren.
»Wegen Pisani?«
Pavel schüttelte den Kopf. »Bei unserer letzten Begegnung waren Sie früher aus San José zurückgekommen, weil Sie sich nicht wohlfühlten.«
Ach ja. Der Tag, an dem sie ihn im Adamskostüm gesehen hatte. An dem Morgen, nachdem sie im Marriott mit seinem Sohn rumgeknutscht hatte. »Mir geht es besser, danke.«
Aus der Beschallungsanlage an der Großleinwand dröhnte »Who Let the Dogs Out«, und Faith richtete ihre Aufmerksamkeit auf die Spieler, die aus dem Tunnel gestakst kamen. Sobald sie mit den Schlittschuhen aufs Eis traten, wurden ihre unbeholfenen Schritte gleichmäßig, elegant und athletisch.
Ty war einer der letzten Spieler, die das Eis betraten. Das war das erste Mal, dass sie ihn sah, seit er sie geküsst hatte; sie verspürte einen seltsamen Stich in der Brust, und ihr Magen machte einen kleinen Hüpfer. Auf der großen Stadionleinwand zoomte die Kamera näher an Ty heran, während der Kapitän der Sharks und er in der neutralen Zone das Bully durchführten.
Die zwei Männer warfen sich unter ihren Helmen finstere Blicke zu und nahmen mit ihren Schlägern über den Knien ihre Positionen ein. Ihre Lippen bewegten sich, während sie miteinander sprachen. Sie lächelten und nickten sich zu, doch irgendwie bezweifelte Faith, dass sie über das Wetter plauderten.
Sie hob ihr Glas an die Lippen. »Was sagen sie Ihrer Meinung nach?«
»Sie tauschen nur Nettigkeiten aus«, antwortete Pavel, und Jules lachte.
»Was ist los?«, fragte Ty den Kapitän der Sharks und fixierte ihn. »Menstruationskrämpfe?«
Der andere lachte. »Halt die Klappe und leck mich, Savage.«
»Komisch. Genau das hat deine Schwester gesagt, als ich sie zuletzt gesehen habe.«
Der Schiri lief zum Anspielkreis, und Ty richtete seine Aufmerksamkeit auf den Puck, den der Mann in der Hand hielt.
»Ich hab gehört, eure neue Besitzerin hat euch alle zu Schlappschwänzen gemacht«, höhnte der andere Kapitän.
Jetzt lachte Ty, und der Schiri warf den Puck ein. Die zwei Kapitäne kämpften darum, und das Schlussdrittel begann mit einem Sprint zum Tor der Sharks.
Ty spielte drei Minuten, bevor er zur Spielerbank lief, sich seine Wasserflasche schnappte und den Blick zu den Besitzerlogen im HP-Pavilion hob. Faith war diesmal nicht mitgereist. Gottlob!
Er wischte sich das Gesicht mit einem Handtuch ab und schlang es sich um den Hals. Es war jetzt vier Tage her, seit er Faith geküsst hatte, und er konnte nicht aufhören, an sie zu denken. Sich an jedes Detail zu erinnern. Er erinnerte sich an den Druck ihrer weichen Lippen auf seinen und ihren Geschmack in seinem Mund. Sie hatte gut geschmeckt, nach Bier, glühender Leidenschaft und heißem Sex. Er hatte sie an sich gezogen, ihren Busen an seine Brust gedrückt und dabei fast den Verstand verloren. Ihrer war ihr wohl auch flöten gegangen, denn sie hatte nicht gerade lautstark protestiert. Sondern ihn auf den Hals geküsst und ihn gebeten, sie am ganzen Körper anzufassen, und bei Gott, er hatte es gewollt. Alles in ihm hatte ihn gedrängt, ihr diesen Kartenschlüssel aus der Hand zu nehmen und sie in ihr Zimmer zu schieben. Sie aufs Bett zu stoßen und sein Gesicht in ihrem Dekolleté zu vergraben. »Ich will dein
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