Küsse auf Eis - True Love and other Disasters
Situationen lieber, bevor sie sich zu echten Problemen entwickelten.
Faith wandte sich zu ihm um und ließ die Tür einen Spalt offen. »Geht es um neulich Abend?«, fragte sie, während sie auf ihn zukam.
»Ja.«
»Gut, dann wissen Sie davon.«
Natürlich wusste er davon. Schließlich war er dabei gewesen, als sie an seinem Hals gesaugt hatte.
»Ich war deshalb die ganze Woche sehr beunruhigt«, fuhr Faith fort.
Ty lehnte sich mit dem Po an die Tischkante und verschränkte die Arme vor der Brust. Das hörte sich gar nicht gut an.
»Zuerst war ich entsetzt.« Sie schüttelte den Kopf, und eine Haarsträhne, die sie sich hinters Ohr gestrichen hatte, fiel nach vorn. »Ich war einfach so … so angeekelt.« Sie verschränkte die Arme unter den Brüsten. »Ich stand nur wie gelähmt da.«
Angeekelt? Sie hatte sich nicht wie jemand verhalten, der angeekelt war, als sie ihn geküsst hatte, wie wenn es ihr Job wäre und sie auf einen dicken, fetten Bonus hinarbeitete. Verärgert zog er die Augenbrauen zusammen. »Sie haben mehr getan als nur dagestanden.«
»Vielleicht hätte ich etwas sagen sollen. Keine Ahnung; aber ich stand unter Schock.« Sie senkte den Blick auf ihre Stiefelspitzen, und ihre Haare fielen über ihre Wangen und verbargen ihr Gesicht. »Es hat sich mir für immer ins Gedächtnis eingegraben.«
Ihm auch. Das war das Problem.
»Gott, am liebsten würde ich einen Eispickel nehmen und es wieder ausgraben.«
Seine Verärgerung schlug in Wut um und setzte sich in seinem Bauch fest, gleich neben dem schmerzenden Körperteil, dem der Anblick ihres Pos in dieser Jeans gefiel. »Das hätten Sie sich überlegen müssen, bevor Sie mir einen Knutschfleck gemacht und mich angefleht haben, Sie überall anzufassen.«
»Was?« Sie blickte entgeistert auf. »Wovon sprechen Sie?«
Er zog eine Seite seines Stehkragens herunter und entblößte das kleine violette Mal, das sie an seinem Hals hinterlassen hatte. »Davon.« Er ließ die Hand wieder sinken und umklammerte die Tischplatte. »Mir ist er nicht mal aufgefallen, bis Sam mich am nächsten Morgen beim leichten Training drauf hingewiesen hat.«
Sie legte ihre Handtasche auf einem Stuhl ab und trat näher. Ihre kühlen Fingerspitzen strichen über seinen Hals, während sie den Stehkragen auf der einen Seite wieder herunterzog. Die kühle Berührung entsandte Hitze über seine Brust direkt in seinen Unterleib. »Man sieht ihn kaum.«
»Er ist seit Sonntag schon verblasst.« Er sah ihr ins Gesicht
und senkte den Blick auf ihren Mund, der nur Zentimeter von seinem entfernt war. »Ich musste mir sogar eine Lügengeschichte über eine Kellnerin ausdenken.«
Sie sah ihm in die Augen. »Hat man Ihnen geglaubt?«
Das letzte Mal, als sie ihm so nahe gewesen war, hatte sich ihr Mund an seinem Hals festgesaugt, und sie hatte ihn ins Ohrläppchen gebissen. » Berühr mich «, hatte sie geflüstert, und bei Gott, er hatte sie berühren wollen und noch mehr. »Ja, hat man.«
»Tut mir leid.« Sie runzelte die Stirn und trat zurück. Errötend zuckte sie mit den Achseln. »Es hat mich einfach überkommen, und ich konnte mich nicht mehr bremsen.«
»Obwohl Sie entsetzt, angeekelt und wie gelähmt waren?«
»Was? Oh. Ich hab doch nicht davon gesprochen.« Sie zeigte auf seinen Hals. »Sondern davon, dass ich in meine Wohnung kam und Ihren Vater auf meiner Mutter vorgefunden habe. Nackt. Beim Sex.« Sie deutete auf den Fußboden. »Vor dem Kamin.«
Jetzt fragte er entgeistert: »Was?«
»Ihren Vater und meine Mutter … ich hab sie überrascht.«
»Moment.« Er hob abwehrend die Hand. »Mein Vater kennt Ihre Mutter?«
»Offensichtlich.«
Er dachte an die Frau, die er am Abend des Fotoshootings getroffen hatte. Sie hatte nicht schlecht ausgesehen, nur überkandidelt und ein bisschen billig. Genau der Geschmack seines Vaters. »Und Sie haben sie beim Sex überrascht?«
»Ja, und es war ekelhaft. Es war in der …« Sie hob abwehrend die Hand, als könnte sie die schmerzhafte Erinnerung aufhalten. »Hündchenstellung. Glaube ich.«
»Sie machen Witze!«
»Schön wär’s.«
Auch wenn eine Bettgeschichte zwischen seinem Vater und ihrer Mutter nur in einem kompletten Desaster enden konnte, sah Faith so verstört aus, dass er lachen musste.
»Ach.« Sie deutete auf ihn. Ihre kurzen Fingernägel waren hellrosa lackiert. »Sie finden das lustig? Der Mann, der nie lacht?«
»Und ob ich lache.«
Jetzt zeigte sie mit ihrem schlanken Finger auf sich selbst. Ȇber
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