Küsse auf Eis - True Love and other Disasters
mich?«
»Na ja, Sie sind so fassungslos, dass es schon wieder lustig ist.« Sie sah auch empört aus und süß und sexy, wie sie in ihrem pinkfarbenen Shirt und den Stiefeln dort stand.
»Wenn Sie gesehen hätten, was ich gesehen habe, wären Sie auch fassungslos.«
»Ich hab es gesehen. Glauben Sie mir.« Pavel hatte zwar nie mit seinen Abenteuern geprahlt, war aber nie besonders diskret gewesen. »Beim ersten Mal war ich ungefähr sieben.« Damals war er ins Wohnzimmer geplatzt und hatte seinen Vater dabei ertappt, wie er auf dem antiken Büfett seiner Mutter Sex hatte. Die außer Haus gewesen war.
Ihre rosa Lippen öffneten sich, und sie schnappte entsetzt nach Luft. »Ich war fünf! Und sie schmuggelt ihn nachts in ihr Zimmer, und er verschwindet wieder, bevor ich morgens aufstehe. Er ist wie ein Geist. Wenn sie nicht so laut wären, wüsste ich nicht mal, dass er da ist.«
Ah. Das erklärte das plötzliche Verschwinden und Wiederauftauchen seines Vaters. Ty hatte seinen Alten nicht viel gesehen und sich schon gedacht, dass eine Frau daran schuld war.
»Und sie schmeißen Pebbles raus und lassen sie bei mir schlafen.«
»Pebbles?«
»Der Schoßhund meiner Mutter.« Sie strich sich die Haare hinter die Ohren und ließ die Arme sinken. »Pebbles hasst mich, was auf Gegenseitigkeit beruht. Sie knurrt mich ständig an und schnappt nach mir. Außer wenn sie was von mir will. Zum Beispiel einen Schlafplatz.«
Er legte den Kopf schief und sah sie an. »Und warum schmeißen Sie sie nicht raus?«
»Ich hab’s ja versucht«, seufzte sie. »Aber wenn sie mich mit ihren Knopfaugen ansieht, bringe ich es einfach nicht fertig, so gemein zu ihr zu sein. Aber jetzt weiß ich jedes Mal, wenn Pebbles zu mir ins Bett springt, dass Pavel nebenan ist und mit meiner Mom schläft.« Sie schnitt eine Grimasse und schüttelte den Kopf. »Vielleicht wäre ich nicht so verstört, wenn es nicht meine Mutter wäre, die da stöhnt und sich aufführt, als würde sie jemanden umbringen.«
Das war nicht die Reaktion, die er von einer ehemaligen Stripperin und einem Ex-Playmate erwartet hätte. Schon gar nicht von einer Stripperin und einem Playmate ohne Gewissensbisse. Aber er wusste auch nicht, was er stattdessen erwartet hatte. Vielleicht, dass sie Sex für keine große Sache hielt, egal wer ihn gerade hatte. Wenigstens war das die Einstellung der Stripperinnen, die er bisher kennengelernt hatte. »Hm.«
»Was hm?«
»Für jemanden, der sich mit Strippen seine Brötchen verdient hat, kommen Sie mir sehr verklemmt vor.«
»Das war nur ein Job.« Sie schüttelte den Kopf und sah ihm in die Augen. »Beim Strippen ging es nie um Sex.«
Was überhaupt keinen Sinn ergab. Bei einer Frau, die sich auszog, ging es immer um Sex. »Genauso wenig wie beim Playboy «, fügte sie hinzu.
Das sollte sie mal den Kerlen erzählen, die sich ihre Fotos ansahen, denn die sahen verdammt noch mal sehr nach Sex aus. Wenigstens war es bei ihm so gewesen. Und angefühlt hatten sie sich auch danach. Schon beim Gedanken an die Perlenkette, die sie darauf trug, zog sich sein Sack zusammen. »Blödsinn. Sie haben Sex verkauft.«
Sie zuckte mit den Achseln. »Das war alles nur Show.«
Er glaubte ihr nicht, allerdings löste das ganze Gerede über Sex Fantasien bei ihm aus, wie es wäre, seine Hände hinten in ihre Jeans zu schieben und ihren weichen, nackten Po zu umfassen, während sie ihren heißen, feuchten Mund wieder auf seinen Hals drückte. Er musste hier raus, weg von ihr, doch aufstehen wollte er jetzt noch nicht. Seine Jeans war zwar weit, aber so weit nun auch wieder nicht. »Ich entschuldige mich noch einmal für den Kuss neulich Abend.« Er sah auf seine Rolex, als hätte er noch einen Termin. »Ich hatte ein paar Bierchen zu viel. Aber das ist keine Entschuldigung, und es tut mir leid.«
Gottlob verstand sie den Wink und griff nach ihrer Handtasche. »Das war von beiden Seiten unangemessen«, erklärte sie.
»Schieben wir es auf zu viel Alkohol, und vergessen wir die Sache.«
»Das schaffe ich.« Sie hängte sich den Goldkettenriemen über die Schulter. »Sie auch?«
Er würde es verzweifelt versuchen. »Unbedingt. Sie haben mein Wort, dass es nicht wieder vorkommt.« Sie stand vor ihm wie ein erotisches Büfett, auf das er sich am liebsten sofort gestürzt hätte. »Sie könnten nackt vor mir herumlaufen, und es würde mich kaltlassen.«
Skeptisch zog sie eine Augenbraue hoch. »Ach ja?«
»Ja.« Er senkte den Blick auf die
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