Küsse auf Eis - True Love and other Disasters
Power Forwards.«
Vater und Sohn fachsimpelten und stritten über alles von
Powerplays bis zu Penalty Killers. Bis weit in den Hauptgang sprachen sie über die besten Spiele, die je gespielt wurden, und über Pavels glorreiche Zeiten. Mehrere Male während ihres Gesprächs streifte Tys Hand aus Versehen ihre Hüfte. Seine Berührung löste ein Kribbeln bis in ihre Kniekehlen aus und verstärkte den heißen, flüssigen Kloß in ihrer Magengrube.
»Einmal hab ich den Puck mittenrein gefeuert und ihn ganz aus den Augen verloren«, erzählte Pavel, während er an seinem Steak säbelte. »Ich wusste erst, dass ich ein Tor gemacht hatte, als ich hörte, wie er das hintere Gestänge traf.«
»Ich wünschte, ich hätte dich spielen sehen können. Ich wette, du warst sensationell«, schwärmte Valerie und aß ein Stückchen Hähnchenfleisch.
»Meine Mom hat meinem Dad für ihr Leben gern beim Spielen zugesehen.« Ty hob seinen Wein an die Lippen und ließ seine freie Hand oben an Faiths Schenkel gleiten. »Sie hat mir immer einen Hot Dog gekauft, und wir saßen in der mittleren Reihe hinter dem Tor, weil sie das für die besten Plätze hielt. Im alten Montreal Forum gab es die besten Hot Dogs.«
Faiths Augen weiteten sich vor Schreck; angesichts der Hitze, die seine Hand über ihren Schoß verbreitete, schnappte sie nach Luft. Diesmal war die Berührung kein Zufall. »Ich hasse Hot Dogs«, murmelte sie.
Er sah sie an und verstärkte seinen Griff noch. »Wie können Sie Hot Dogs hassen? Sie sind doch Amerikanerin.«
»Ich hab als Kind zu viele davon verdrückt.«
»Faith war damals ganz verrückt auf Hot Dogs.«
Faith stockte der Atem, sodass sie eine Antwort schuldig blieb. Sie aß ein Stückchen Lachs, konnte aber nur mit Mühe schlucken. Besonders, als sein Daumen an ihrem Bein hin
und her strich. Sie gab ihre Essensversuche auf und griff nach ihrem Wein.
»Stimmt was mit Ihrem Essen nicht?«, fragte er interessiert.
»Nein.« Sie schaute ihm in die Augen, sah Lust und Verlangen darin lodern und wollte mehr. Mehr von dem heißen Schwall und der Wärme, die sich in ihrem Unterleib konzentrierten. Sich kopfüber in mehr stürzen. In ihn. Sie war eine dreißigjährige Frau, die das unwiderstehliche Gemisch aus Lust und Verlangen, das sie mit nach unten zog, seit langer Zeit nicht mehr gespürt hatte, und sie wollte richtig loslegen. Sie wollte, dass er sie gleich hier nahm, und sie ließ die Hand unter den Tisch gleiten. Sie strich mit den Fingern über seinen Unterarm, über seinen hochgekrempelten Ärmel, bis ihre Hand auf seiner lag. Sein Griff verstärkte sich, doch statt seine Hand wegzuziehen, leckte sie sich die trockenen Lippen und schob seine Hand zwischen ihre Schenkel.
»Ich finde, wir sollten nach dem Essen tanzen gehen«, schlug ihre Mutter vor. »Faith war immer schon eine gute Tänzerin.«
Durch den Leinenstoff ihres Kleides drückte Ty sie, und sie schloss die Beine um seine warme Hand. »Ich muss morgen früh aufstehen«, protestierte er.
»Ich bin müde.« Faith sah ihre Mutter an und gähnte. »Aber geht ihr zwei ruhig. Ich kann mit dem Taxi nach Hause fahren.«
»Ich bringe Sie.«
Sie sah Ty an und sagte fast flüsternd: »Das könnte unangemessen sein.«
»Die Dinge, die ich mit Ihnen anstellen werde, sind sehr unangemessen.« Er senkte seinen Mund an ihr Ohr. »Sie sollten wahrscheinlich Angst haben.«
»Haben Sie was Illegales im Sinn?«
»Nicht bei den ersten zwei, drei Malen.« Er zuckte mit den Achseln. »Beim Rest weiß isch noch nischt genau.«
DREIZEHN
»Es ist ganz schön karg hier«, stellte Faith fest, als sie im verdunkelten Wintergarten stand. Der klare Nachthimmel war mit Sternen übersät, und ihr war, wie wenn sie siebenundzwanzig Stockwerke über Seattle schwebte. »Virgil und ich haben nicht sehr oft in der Stadt übernachtet, deshalb bin ich nie dazu gekommen, es hier oben wohnlicher zu machen. Ich wollte hier drin immer viele Pflanzen und Rohrmöbel. Vielleicht sogar einen Tiger wie in Who’s That Girl mit Madonna. Den Film fand ich schrecklich, aber der große Garten mit dem Tiger war toll.«
»Bist du nervös?«
Die Absätze ihrer knallpinken Chanel-Pumps klapperten über den Fliesenboden, während sie zur Glasfront lief und hinaussah. »Merkt man das?«
»Du redest viel mehr, wenn du nervös bist.«
Sie legte die Hände an die Glasscheiben und sah zum Space Needle, dem Wahrzeichen Seattles, das hell erleuchtet war wie eine riesige fliegende Untertasse. Auf
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