Küsse, Baby und das Familienglück
Jahren zu der Erkenntnis gelangt, dass ihm eigene Kinder einfach nicht bestimmt waren.
Jacey sah ihn vom Schaukelstuhl aus an. In dem gedämpften Licht und mit dem offenen Haar auf den Schultern sah sie unglaublich mütterlich aus.
Sie winkte ab, genauso unbefangen wie in der Nacht, als er ihr zum ersten Mal begegnet war. „Ist schon okay“, sagte sie mit jenem liebenswerten, verständnisvollen Lächeln, das er so anziehend fand. „Sie haben ein Recht auf eine eigene Meinung. Und ich eines auf meine Hormone.“ Sie lächelte entschuldigend. „Ich bin zurzeit wohl etwas launisch. Mein Arzt hat gesagt, das geht vorbei, sobald mein Körper sich daran gewöhnt hat, nicht mehr schwanger zu sein.“
Mit dem Babybauch hat sie wunderschön ausgesehen, dachte Rafferty.
Sie gehörte zu den Frauen, die ganz für die Mutterrolle geschaffen waren. Sie sollte heiraten und ein Dutzend Kinder bekommen, anstatt alles allein und mit einem Samenspender zu regeln, dem das Ganze – zumindest ihren eigenen Worten nach zu urteilen – komplett egal war.
Aber das war natürlich nicht Raffertys Angelegenheit.
„Warten Sie einen Augenblick.“ Jacey schob die Decke von dem Baby. Rafferty erspähte eine Brust, bevor ihr T-Shirt wieder über die Rippen nach unten rutschte.
Ohne auch nur im Entferntesten zu ahnen, welche lustvollen Gedanken ihm gerade durch den Kopf schossen, kam Jacey mit der schläfrigen Caitlin im Arm auf ihn zu. Bevor er begriff, was sie vorhatte, legte sie ihm das Baby in die Arme. „Würden Sie dafür sorgen, dass sie ihr Bäuerchen macht, während ich mich wasche?“, fragte sie, als sei dies das natürlichste Anliegen der Welt.
Zu erschrocken, um zu widersprechen, legte Rafferty schützend den Arm um das unglaublich kleine und leichte Baby.
Er widerstand dem Verlangen, das Gesicht in dem weichen dunklen Haar zu vergraben. „Ich weiß nicht, wie … Wie geht das?“, rief er Jacey hinterher, die schon auf dem Weg ins Badezimmer war.
Sie öffnete die Tür einen Spalt und streckte den Kopf heraus. „Klopfen Sie ihr einfach auf den Rücken, und laufen etwas mit ihr herum.“
Im Hintergrund hörte Rafferty das Wasser laufen.
„Und achten Sie darauf, dass Sie ihr Hinterköpfchen mit der Hand abstützen. Sie kann es nämlich noch nicht allein halten.“
Offensichtlich, dachte Rafferty.
Plötzlich konnte er nachvollziehen, was an Babys so faszinierend war – es war irgendwie befriedigend, ein so zartes und schutzbedürftiges Wesen zu halten. Das Leben erschien einem auf einmal so unendlich kostbar. Rafferty runzelte die Stirn, als Caitlins Augen zuklappten. „Hm … ich glaube, sie schläft gerade ein.“
„Klopfen Sie ihr einfach weiter auf den Rücken. Sie müsste jeden Moment ihr Bäuerchen machen.“
Durch die offene Tür konnte Rafferty sehen, wie Jacey sich über das Waschbecken beugte und hörte, wie sie ein Stück Seife zwischen den Händen rieb, vielleicht sogar auf ihren Brüsten … Abrupt drehte er sich um und ging weiter.
Jacey drehte das Wasser ab.
„Sind Sie allmählich fertig?“, fragte er.
„Ich muss mich noch eincremen.“
Rafferty verdrängte die erotische Vorstellung und ging stattdessen mit dem Rücken zur Badezimmertür weiter.
Seine Geduld wurde schließlich belohnt. Caitlin stieß einen lauten Rülpser aus, der eher zu einem betrunkenen Jugendlichen als zu einem winzigen Baby passte.
Lachend kam Jacey aus dem Badezimmer. „Ich lege sie nur rasch schlafen und komme dann sofort wieder“, sagte sie.
Ihre Hände streiften seine Brust, als sie ihm das Baby aus den Armen nahm. Rafferty nahm ihren Duft von Lavendel und Babypuder wahr, und dann war sie fort. Mit leeren Armen stand er da. Plötzlich fühlte er sich seltsam beraubt.
Es brachte Jacey ganz durcheinander, diesen großen attraktiven Rancher beim Stillen in ihrem Schlafzimmer zu haben, aber wahrscheinlich würde sie sich daran gewöhnen müssen.
„Der Stubenwagen und der Schaukelstuhl sind übrigens toll. Es war sehr lieb von Ihrem Vater, die Sachen aus dem Lager zu holen und alles für mich vorzubereiten.“
Rafferty nickte. „Er kann sehr hilfsbereit sein.“
Da sie und Rafferty nun, da sie unter einem Dach wohnten, ihrer Meinung nach ehrlich miteinander umgehen sollten, fuhr sie fort. „Allerdings sollten Sie wissen, dass ich Ihrem Vater gesagt habe, es sei möglicherweise keine gute Idee, mich hier unterzubringen.“
Jacey wusste nicht warum, aber es verletzte ihre Gefühle, dass Rafferty nicht so
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