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Kuesse - drei Mal taeglich

Kuesse - drei Mal taeglich

Titel: Kuesse - drei Mal taeglich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristi Gold
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Oberschwester, die schon seit zwanzig Jahren im Krankenhaus arbeitete. Sie hatte eine wunderbare Art, mit den kranken Babys umzugehen, und mit ihrem trockenen Humor hatte sie schon manche Situation gerettet. Sie hatte außerdem die Neigung, die jüngeren Ärzte zu bemuttern, und Brendan war da keine Ausnahme.
    Graue Locken lugten unter der blauen Haube hervor, die Millie ein wenig schief auf dem Kopf befestigt hatte, und der Blick ihrer blauen Augen war besorgt auf ihn gerichtet. Sie sah selbst ziemlich erschöpft aus, und da fragte sie ihn, ob es ihm nicht gut gehe? Wenn er an die schwierige Nacht dachte, die hinter ihnen lag, hatte wohl jeder das Recht, ein wenig mitgenommen auszusehen. Und ihnen standen noch acht Stunden bevor.
    Brendan verschränkte die Hände hinter dem Nacken und streckte sich. „Mir geht's gut, Millie. Ich mach nur eine kleine Pause. Was gibt's?"
    Millie kam langsam näher und presste dabei eine Hand auf ihren Rücken. „Das Baby mit dem Wasserkopf ist auf dem Wo« hierher."
    „Wie heißt es?"
    „Ich weiß es nicht genau."
    Brendan runzelte verärgert die Stirn. Jedes Kind hatte ein Recht auf einen eigenen Namen, selbst wenn es keine Chance auf ein Überleben hatte. „Es muss einen Namen haben, Millie.
    Es ist nicht einfach nur das ,Baby mit dem Wasserkopf."
    Millie seufzte. „Das weiß ich doch, Doktor. Ich finde es heraus, bevor es auf die Station kommt, okay?"
    Er nickte. „Natürlich. Entschuldigen Sie, Millie. Ich bin wohl doch erschöpfter, als ich dachte. Wann kommt es denn?"
    „In etwa fünfzehn Minuten."
    Die fünfzehn Minuten würden wahrscheinlich nicht reichen, damit der Kaffee seine Wirkung bei ihm zeigen konnte, aber eigentlich brauchte Brendan gar keine weitere Anregung. Cassie hatte mit ihrem verführerischen Einfall dafür gesorgt, dass er immer noch ziemlich erregt war.
    Millie ließ sich neben ihm auf einen Stuhl sinken. „Ach, ich wollte Ihnen schon die ganze Zeit zu Ihrer Hochzeit gratulieren. Cassie ist ein großartiges Mädchen."
    Das wusste er. „Ja, sie ist die Beste."
    Millie blickte ihn stumm und eindringlich an, bis Brendan genug hatte von ihrer Musterung.
    „Gibt es irgendein Problem, Millie?"
    „Für mich nicht. Aber für Sie vielleicht."
    Brendan fuhr sich mit einer Hand durchs Haar. „Ich habe nichts, was ein wenig Schlaf nicht kurieren könnte."
    „Oder vielmehr ein bisschen Aktivität unter der Bettdecke?" fragte sie neckend.
    Brendan musste lachen. „Millie Beth, Sie sind eine wirklich Verruchte Frau."
    Sie lächelte schelmisch. „Und sehr weise, vergessen Sie das nicht. Immerhin bin ich seit über dreißig Jahren verheiratet, und ich weiß, was ein Mann braucht."
    Brendan wich ihrem Blick aus und wünschte sich, sie würde das Thema wechseln. „Wie Sie meinen, Millie."
    „Ich meine, dass Sie sich freinehmen sollten, um mit Ihrer hüb schen Frau zusammen zu sein."
    „Das geht im Moment nicht. Wir sind knapp an Ärzten."
    „Quatsch! Muss ich Sie erst daran erinnern, dass das Leben sehr kurz ist?"
    Daran brauchte ihn niemand zu erinnern. Tagtäglich musste er sich damit auseinander setzen. „Zeit, wieder an die Arbeit zu ge hen."
    „Nur noch eine Frage, Doktor. Ich weiß zwar, dass es mich nichts angeht..."
    „Dann fragen Sie besser nicht", warf er ein, aber Millie ließ sich nicht bremsen.
    „Hat der Grund für Ihren plötzlichen Entschluss, sich die Ehe fesseln anlegen zu lassen, womöglich damit zu tun, dass Sie bald Daddy werden?"
    Brendan sah erstaunt auf. „Woher wissen Sie das?"
    „Vergessen Sie nicht, ich habe vier Kinder auf die Welt ge bracht, und ich habe Cassie gestern gesehen. Entweder sie hat sich ein Kissen unter die Bluse geschoben, oder sie erwartet ein Kind."
    Er nickte. „Ja, sie ist schwanger."
    Millie beugte sich vor und tätschelte ihm die Hand. „Das ist wunderbar, Dr. O'Connor.
    Wenn es jemand verdient, Vater zu werden, dann Sie."
    Brendan hatte da seine Zweifel, verbarg sie aber hinter einem Lächeln. „Danke. Doch ich möchte Sie bitten, es noch niemandem zu sagen."
    Millie hob eine Hand wie zum Schwur. „Meine Lippen sind versiegelt, aber da Ihre Frau im Krankenhaus arbeitet und man ihr ihren Zustand schon ansehen kann, werden die anderen es bald selbst merken."
    „Das macht mir ja gerade Sorge."
    „Warum? Weil Sie gerade erst geheiratet haben?" Millie verdrehte die Augen. „Machen Sie sich doch deswegen keine Gedanken. Wer interessiert sich heutzutage schon dafür? Und jetzt sind Sie beide ja

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