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Küsse im Mondschein

Küsse im Mondschein

Titel: Küsse im Mondschein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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alte Wunden neu zu öffnen und sich noch einmal mit diesem alten Skandal auseinanderzusetzen.«
    Amanda schaute erst Helena an, dann Honoria, und beide nickten ihr aufmunternd zu. Mittlerweile war Amandas Zorn wieder verebbt. Doch mit ihrem Zorn war auch die Kraft geschwunden, die ihre entschlossene Haltung ihr zuvor noch verliehen hatte. Sie ließ den Blick durch den Ballsaal schweifen und sah Martin, wie dieser neben Luc Ashford stand. Amanda verzog das Gesicht zu einer Grimasse und seufzte innerlich einmal tief auf. »Ich werde es versuchen.«
    Nur leider war sie sich ganz und gar nicht mehr sicher, ob dieser Versuch auch von Erfolg gekrönt sein würde.

    Mit weit ausholenden Schritten verließ Martin die Tanzfläche. Es kribbelte ihn am ganzen Körper. Und das lag an seiner Wut - einem Gefühl, das er normalerweise doch mit Leichtigkeit unter Kontrolle zu bringen verstand. Es war schwer für ihn zu sagen, wie lange er diese Rolle des gewandten, zivilisierten Mannes noch würde spielen können. Denn mit jeder ihrer Gesten versuchte Amanda aufs Neue, den wahren Martin aus ihm hervorzulocken und seine taktisch kluge Fassade damit endgültig zum Einsturz zu bringen.
    Wesentlich länger würde er das jedenfalls nicht mehr durchhalten.
    Da entdeckte er Luc und Edward Ashford, die sich mit ihren beiden Schwestern an den Rand des Ballsaales zurückgezogen hatten. Es waren Martins Cousins und Cousinen. Schon erblickten die Mädchen ihn und lächelten ihn strahlend an. Dann aber sahen die Mädchen seine Miene, und ihre Mundwinkel sanken nach unten.
    Martin bemühte sich, den grimmigen Ausdruck auf seinen Zügen und in seinen Augen zu verscheuchen, und grinste die Mädchen aufmunternd an - sogleich kehrte das Lächeln auf ihre hübschen Gesichter zurück. Martin hatte beschlossen, eine etwas andere Taktik anzuwenden, und gesellte sich zu seinen Verwandten. Die Mädchen knicksten vor ihm und redeten einige Minuten lang lebhaft auf ihn ein; seine Cousinen waren reizend und noch sehr jung, und er war immerhin das Oberhaupt eines nahe verwandten Hauses.
    Vorsichtig näherten sich ihrer Runde zwei junge Männer, die Tanzpartner von Martins Cousinen für den nächsten Tanz. Während Martin die Mädchen und ihre hoffnungsvollen Begleiter unterhielt, war Luc ein wenig zur Seite gewichen und warf den jungen Spunden so manchen scharfzüngigen Kommentar zu. Für seine Schwestern hingegen hatte er stets irgendeine aufmunternde kleine Bemerkung übrig. Die beiden Mädchen vergötterten ihn regelrecht.
    Edward hatte sich unterdessen fast ganz aus der Runde zurückgezogen, seine ohnehin schon ziemlich verkniffen wirkenden Gesichtszüge waren zu einer Art missbilligendem Ausdruck verzogen. Martin brauchte eine kleine Weile, ehe er begriff, dass er selbst derjenige war, dessen Gegenwart Edward missfiel.
    Dann aber begann das Orchester zu spielen, und die Mädchen strebten mit ihren Kavalieren in Richtung Tanzfläche davon. Martin wandte sich zu Edward um.
    Noch ehe er das erste Wort an seinen Cousin richten konnte, fragte dieser ihn: »Mir scheint, du hast Interesse an Amanda Cynster gefunden?«
    Edward hatte offenbar noch nicht gehört, dass Martin Amanda bereits offiziell einen Heiratsantrag gemacht hatte. Dennoch neigte Martin höflich den Kopf und entgegnete: »Es gibt gewisse Gründe, aus denen ich sie werde heiraten müssen.«
    »Ah, aber natürlich.« Edward verzog spöttisch die Lippen. »Du musst ja schließlich die Nachfolge deines Titels und deines Vermögens sichern.«
    Damit hatte Edward genau die beiden Aspekte aufgezählt, die seinen Cousin einst vor einer Gerichtsverhandlung bewahrt hatten. Wieder blickte Martin bescheiden zu Boden und antwortete ruhig: »Du sagst es.«
    Mit einem Ruck zog Edward seine Weste zurecht. Den Kopf hoch erhoben, ließ er den Blick einmal über die Menge gleiten. »Tja, ich für meinen Teil habe in den Jahren, in denen du durch Abwesenheit geglänzt hast, mein Möglichstes getan, um dem Namen unserer Familie Ehre zu bereiten. Und ich würde sogar so weit gehen, zu behaupten, dass ich in geradezu aller Augen als Mann von absolut unbefleckter Ehre und gradlinigem Charakter gelte. Aus gegebenem Anlass werde ich also darauf achten, mich entsprechend gut zu verheiraten. Aber selbstverständlich erst, nachdem ich Sorge dafür getragen habe, dass auch meine Schwestern, so wie es der Familie gebührt, die jeweils passende Partie gefunden haben.«
    Dann, ganz so, als ob er sich plötzlich erinnerte, dass

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