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Küsse im Mondschein

Küsse im Mondschein

Titel: Küsse im Mondschein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Zügel ihrer Stute auf. »Nun gut.«
    Damit ließ sie ihr Tier in gemächlichem Tempo weitertrotten.
    Martin starrte sie an. Schließlich drängte er seinen Rotschimmel hinter ihr her. Nun gut? »Dann nimmst du das also einfach so hin, dass du keinen dieser Maskenbälle besuchen wirst?«
    Sie warf ihm einen Blick über die Schulter zu. »Natürlich nicht.« Sofort wandte sie sich wieder nach vorne. »Ich werde mir eben irgendeinen anderen Begleiter suchen müssen.«
    Was hatte er denn auch anderes erwartet? Sie war verdammt nahe daran, ihn in einen zweiten »lieben Reggie« zu verwandeln.
    Er könnte sie nun dazu auffordern, endlich einmal Farbe zu bekennen und ihm zu erklären, was sie mit diesen Spielchen eigentlich beabsichtigte. Allerdings war er sich nicht so ganz sicher, ob das Ganze tatsächlich nur ein Spiel war, oder ob sie es nicht doch ernst meinte mit ihrer Ankündigung, sich einen anderen Begleiter zu suchen.
    Amanda biss sich unterdessen fest auf die Zunge und bemühte sich, einen entspannten Gesichtsausdruck zu bewahren, ganz so, als ob sie im Geiste bereits ihre anderen männlichen Bekannten durchginge und sich zu entscheiden versuchte, wen sie nun an Martins Stelle darum bitten würde, sie zu einem der Maskenbälle in Covent Garden zu begleiten.
    Das Parktor war bereits in Sichtweite, und daneben stand gehorsam wartend Martins Stallknecht, als Amanda endlich jene Worte vernahm, auf die sie im Stillen schon so sehr gehofft hatte.
    »Na schön, in Ordnung!«
    Sie schaute Martin an, der sie wiederum mit seinem grimmigen Blick geradezu zu durchbohren schien. »Ich habe dir versprochen, dass ich dich zu einer dieser verdammten Maskeraden begleiten würde - also werde ich mein Versprechen auch halten.«
    Nur mit Mühe konnte Amanda den Jubelruf unterdrücken, der ihr bereits in der Kehle steckte. Aber sie schaffte es und schenkte Martin ein gelassenes Lächeln. »Danke. Das macht das Leben doch gleich viel einfacher.« Dann lächelte sie noch eine Spur herzlicher und murmelte: »Bei dir weiß ich wenigstens, mit wem ich es zu tun habe.«
    Martins Gesichtsausdruck dagegen wurde nur noch eisiger. Mit einem kurzen Nicken entgegnete er: »Dann werde ich die dazu nötigen Vorbereitungen treffen.«
    Damit zog er den Kopf des Rotschimmels herum. Er hatte offenbar vor, noch ein Stück tiefer in den Park hineinzureiten. Amanda dagegen trieb ihre Stute mit einem anmutigen Abschiedsgruß in Richtung Parktor.
    Sie blickte noch nicht einmal mehr zurück. Doch das brauchte sie auch nicht, denn sie wusste genau, dass Martin ihr nun erst noch einen Moment lang nachschauen und sich dann zum Park hin umwenden würde. Als die Hufe ihrer Stute aber schließlich über das Kopfsteinpflaster der Straße klapperten, verschwand der selbstbewusste Ausdruck aus Amandas Augen.

    »Er wird sich zurückziehen - bis er mir schließlich doch noch entwischt! Ich weiß es ganz einfach!« Aufgebracht marschierte Amanda in ihrem Schlafzimmer hin und her, während sie Amelia, die es sich auf dem Bett ihrer Schwester bequem gemacht hatte, ihre Worte regelrecht entgegenschleuderte.
    »Gibt es denn nicht irgendeinen Weg, wie du ihn vielleicht doch... na ja, einwickeln kannst?«
    Amanda schnaubte verächtlich. »Dazu ist er doch viel zu vorsichtig - viel zu sehr auf der Hut, egal, wie gelassen er auch meistens daherkommen mag.« Damit wirbelte sie herum und schritt energisch wieder in die entgegengesetzte Richtung. »Weißt du, er hat doch schon längst kapiert, dass wir beide so eine Art privaten kleinen Wettstreit gegeneinander austragen. Sicher, ich habe ihn immerhin schon mal so weit für mich interessieren können, dass er darauf eingestiegen ist und diese ganze Scharade mitmacht - aber er weiß eben auch, dass es ein Spiel ist. Und er weiß auch, dass ich weiß, dass er es weiß. Das Einzige, was er noch nicht weiß, ist, dass ich plane, unseren Wettstreit erst vor dem Altar zu beenden. Er denkt wahrscheinlich, ich bin einfach bloß auf ein bisschen Amüsement aus, bevor ich mich in irgendeine langweilige Ehe füge.«
    »Du und eine langweilige Ehe ? Na, da müsste er dich aber doch schon sehr falsch einschätzen, um das von dir zu denken.«
    »Warum denn nicht? Martin verkehrt nicht in unseren Kreisen, er kennt unsere Familie nicht - er kann also auch nicht wissen, worauf ich in Wahrheit zusteuere. Was wiederum wohl einen Teil meiner Anziehung für ihn ausmacht und ihn schließlich dazu verleitet hat, sich mir als Begleiter zur Verfügung

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