Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kuessen Auf Eigene Gefahr

Kuessen Auf Eigene Gefahr

Titel: Kuessen Auf Eigene Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Rowe
Vom Netzwerk:
eindringlich. «Warum zur Hölle fängst du jetzt von ihm an?»
    Prentiss runzelte die Stirn. «Hast du es denn noch nicht gehört?»
    Erschreckt über den warnenden Unterton krallte Angelica sich am Waffentisch fest. «Was gehört? »
    «Dass ich zurück bin, mein Schatz.» Der Raum wurde erfüllt von Napoleons tiefer Stimme.
    Ein Zittern durchlief Angelica von Kopf bis Fuß. Das Zimmer drehte sich und ihre Haut wurde ganz heiß und kribbelte. Gleich würde sie ohnmächtig -
    Nein! Sie war stärker! Er konnte ihr nichts mehr anhaben. Um Himmels willen, es war doch schon dreihundert Jahre her. Ich bin eine Göttin. Ich bin eine wunderschöne, verführerische Frau. Ich liebe mich selbst.
    Die Furchen auf Prentiss Stirn wurden noch tiefer und seine Miene war besorgt. «Oma –»
    Das war zu viel. Niemals würde sie sich von dem Mann bemitleiden lassen, dem die Seelen aller existierenden Lebewesen gehörten, von dem Mann, der einst ein kleiner Junge gewesen war und bei ihr im Bett geschlafen hatte, weil er, nachdem ihn sein Großvater im Stich gelassen hatte, Angst davor hatte, alleine zu sein.
    Sie hob ihr Kinn, holte tief Luft und drehte sich um, um dem frauenverachtenden Lügner mit dem tollen Haar, der sie in ihrem Dasein als Mensch, als Frau und als Hexe um ein Haar beinahe völlig vernichtet hatte, in die Augen zu sehen.

Kapitel 9
    Blaine schüttelte Trinitys Hand und besiegelte damit ihre Abmachung. Dabei fiel ihm unangenehm auf, dass ihre Haut sich immer noch so weich anfühlte wie vorhin, als er sie am Knöchel gepackt hatte. Eigentlich war nur die Tatsache, dass es sich für ihn angenehm anfühlte, ausgesprochen unangenehm.
    Niemals hätte er vermutet, dass er sich noch einmal Sorgen darüber machen müsste, dass eine Frau in seinem Gehirn herumspukte, und dann auch noch so eine, die in enger Verbindung mit der Teufelin stand, die eine ganze Generation gut ausgebildeter weiblicher Schmerzspezialistinnen in die Welt gesetzt hatte. Aber zur Hölle, er wollte nichts lieber, als ihre süße, kleine Hand festhalten.
    Die Diagnose war wohl eindeutig: Seine geistige Zurechnungsfähigkeit hatte den Aufenthalt in der Hexenhöhle offenbar nicht unbeschadet überstanden, und er war zudem auch noch ganz offiziell durchgeknallt, denn er hatte ihre Hand immer noch nicht losgelassen.
    «So.» Trinity zog an ihrer Hand und er ließ sie los.
    Stählerne Selbstdisziplin. Er war schließlich ein ganzer Mann.
    Trinity ging zum Waschbecken, nahm eine Flasche und sprenkelte deren Inhalt auf ihr feuchtes Haar – wie eine ganz gewöhnliche Frau. Seltsam. Er hatte Frauen noch nie ... als Frauen gesehen.
    Sie blickte zu ihm. «Erklärst du mir bitte, warum diese Frau, die deinen Freund in ihrer Gewalt hat ... sterben muss.»
    «Angelica? Vielleicht, weil sie ein fieses Miststück aus der Hölle ist, der es Spaß macht, kleine Kinder zu entführen und sie dann jahrhundertelang zu misshandeln – vorausgesetzt sie überleben überhaupt so lange.» Er schnupperte. Das, womit Trinity da gerade herumsprühte, roch gut. «Ist das Lavendel? Mit einem Hauch Minze und einem Spritzer Aprikose?»
    Trinity hielt mitten in ihrer Schönheitspflege inne und beäugte ihn im Spiegel. «Meinst du das ernst?»
    «Ich meine immer alles ernst.» Was war denn das für eine Frage? «Angelica wird bestimmt niemals einen Friedenspreis gewinnen. Auch wenn sie selbst da anderer Ansicht ist.»
    «Nein, ich meinte das mit dem Aprikosenduft. Wie ist es möglich, dass du das erkennen kannst?» Sie hielt die Flasche hoch. «Ich liebe Aprikosen, aber nicht mal ich kann sie aus dem Duft dieses Sprays herausriechen.»
    «Wie bitte?» Hatte er etwa den Teil mit den Aprikosen laut gesagt? Er spielte seine Worte noch einmal im Kopf durch. Ja, das hatte er. Was für ein Krieger war er denn bitte, dass er von Lavendel und bescheuerten Aprikosen schwafelte? Zur Hölle, er war doch schon seit zehn Stunden aus der Gehirnwäschezentrale draußen. Reiß dich zusammen, Mann! «Ich kann einen Menschen aus einem Kilometer Entfernung mit einer Aprikose töten.» Ja, das klang schon viel besser.
    Trinity blickte irritiert. «Und das findest du cool?»
    Er zuckte mit den Schultern, verschränkte die Arme und lehnte sich an die Wand. «Manchmal ist das sehr praktisch», klärte er sie auf und ließ seine Stimme dabei schön tief klingen.
    Sie stellte die Flasche ab und suchte Augenkontakt mit ihm. «Es macht dir wirklich nichts aus, ein Leben zu nehmen?»
    Ihr Tonfall machte ihn

Weitere Kostenlose Bücher