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Kuessen gut, alles gut

Kuessen gut, alles gut

Titel: Kuessen gut, alles gut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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Reifen, kein aufheulender Motor oder Kugelhagel. Nur eine kühle Klimaanlage, weiches Leder und getönte Fensterscheiben.
    »Was haben Sie gemacht?« Durch die Sitze warf sie einen Blick zurück zu den wabernden schwarzen Rauchwolken und den Gallo-Brüdern, die ihnen irgendwas nachschrien und erbost auf ihren Lexus LS deuteten. »Den Wagen der Gallo-Brüder in die Luft gejagt?«
    »Natürlich nicht. Das wäre gesetzwidrig.«
    »Und das hier nicht?«
    »Das ist bloß ’ne kleine Blendgranate.« Er nahm einen tiefen Atemzug. »Gott, ich liebe Blendgranatengeruch.«
    Alles, was sie roch, waren Leder und irgendein Männerduft. Als hätte er sich das Gesicht mit Axe oder einem anderen betörenden Aftershave betupft. Als sie ihre Sporttasche auf den Rücksitz schob, streifte sie mit dem Unterarm seine kräftige Schulter. »Nur eine kleine?«
    Achselzuckend steuerte er den Wagen aus der Apartmentanlage. »Ich hab schon größere eingesetzt.«
    Daran hegte sie keinerlei Zweifel. Sie wandte sich wieder nach vorn. Da er ihr ein Heimlichtuer zu sein schien, fragte sie lieber erst gar nicht nach, wo man eine »Blendgranate« herbekam. Sie hätte auch nichts dagegen, mindestens eine zu haben. »Wohin fahren wir?«
    »Raus aus der Stadt.« Er warf ihr einen Blick zu, den sie auf ihrem Gesicht spürte, obwohl die Sonnenbrille seine Augen verbarg. »Ursprünglich hatte ich keine Infos über Ihren Boss gesammelt. Dazu bestand keine Veranlassung, aber nach unserem Treffen auf dem Parkplatz habe ich ein bisschen recherchiert.« Er konzentrierte sich wieder auf die Straße und fuhr auf die State Road 112.
    Sie schnallte sich an und kramte ihre Sonnenbrille aus dem Rucksack. »Was haben Sie rausgefunden?«
    »Ricky de Luca wird mit der Mafia aus Newark in Verbindung gebracht.« Er blickte über die linke Schulter und fädelte sich vor einem BMW ein. Er nannte ihr den Familiennamen, der Stella aber nichts sagte.
    »Er ist bei der Mafia? Ist ja ’n Ding!« Sie setzte sich ihre große schwarze Sonnenbrille auf und deponierte den Rucksack zwischen ihren Füßen. »Ich hab das nur für ein Gerücht gehalten, weil er Italiener ist.« Italiener zu sein bedeutete nicht automatisch, der Mafia anzugehören, genauso wenig wie eine Latina zu sein hieß, dass sie Tacos liebte. Obwohl das absolut der Fall war. »Ich wette, es tut Ihnen leid, einem Mafioso eine verpasst zu haben.«
    »Überhaupt nicht. Selbst wenn ich mehr Informationen über ihn gehabt hätte, hätte ich ihm eine verpasst. Und genau genommen ist er gar kein richtiges Mitglied. Sie wickeln über seinen Club ihre Geldwäsche ab, und als Gegenleistung bekommt Ricky Schutz vor der Russenmafia.«
    »Eine Russenmafia gibt es auch?«
    »Klar. Es gibt die Italiener, die Mexikaner, und die Russen. In Südflorida mischen sie alle im Drogenhandel, im Prostitutionsgeschäft und bei Erpressung mit.« Er warf einen Blick auf das Navi, tippte auf ein paar Knöpfe, und der Bildschirm veränderte sich. »Aber die Gallo-Brüder sind die Handlanger der Italiener. Und die sind bei der Mafia.«
    Stella schnappte entsetzt nach Luft und hob den Blick von Beaus langen Fingern, die am Navi rumhantierten, zu seinem strengen Profil. »Ich hab die verletzte Hand eines Mafioso in meiner Tür eingeklemmt.« Das Bild der daumenlosen Hand, die durch die Tür griff und an der Kette zog wie in einem Horrorfilm, lief in einer Dauerschleife in ihrem Kopf ab. Sie schluckte heftig, und ihr wurde schlecht. »Sogar zweimal.«
    Das Zucken um seinen Mundwinkel hätte fast als Grinsen durchgehen können.
    Sie holte tief Luft. »Finden Sie das etwa lustig?«
    »Natürlich nicht. Sie haben die Hand eines Mafioso in der Tür eingequetscht. An Ihrer Stelle würde ich übers Umziehen nachdenken.«
    »Für wie lange?«
    Er warf ihr einen Blick zu und sah wieder auf die Straße. »Zeitlich unbegrenzt.«
    »Was? Wie im Zeugenschutzprogramm?« Oh Gott!
    Er schüttelte den Kopf. »Die Regierung verfolgt weder die Gallo-Brüder noch Ricky strafrechtlich, und Sie sind von nichts Zeugin gewesen.« Er sah sie noch einmal an und schaute wieder auf die Straße. »Außer dem Zerquetschen von Linkie Lous Hand. Dessen waren Sie Zeuge.«
    Wenn sie nicht aufpasste, drehte sie noch durch. »Vielleicht haben die Gallo-Brüder es in ein paar Wochen vergessen.«
    »Unwahrscheinlich.« Er schüttelte den Kopf.
    Würde eine Lüge ihn umbringen? »Sie haben Ricky k. o. geschlagen! Das ist schlimmer.«
    »Die wissen nicht, wer ich bin.«
    Sie hatte das

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