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Kumpeltod: Nachtigalls achter Fall (German Edition)

Kumpeltod: Nachtigalls achter Fall (German Edition)

Titel: Kumpeltod: Nachtigalls achter Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franziska Steinhauer
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Mensch ein Mensch? Was
zeichnet ihn aus – und ab wann ist seine Existenz zu schützen und zu sichern?«
    Nachtigall
schwieg lange.
    Plötzlich
fragte er: »Wie weit sind sie damit?«
    »Mit
der Diskussion? Ganz am Anfang«, lachte Conny.
    »Wir
sollten das Thema wechseln.«
    »Gut,
einverstanden«, nickte sie. »Hat man eigentlich schon das Schwein gefunden, das
dich von der Straße abgedrängt hat?«, wollte sie in scharfem Ton wissen.
    Nachtigall
stöhnte und verdrehte die Augen. »Das verstehst du unter Themenwechsel?«
    »Hast
du eigentlich gewusst, dass man auch mit einer Hand voll einsetzbar ist?«,
grinste er dann.
    Casanova
öffnete ein Auge und war schnell wie der Wind von der Couch gesprungen, Domino
folgte nur wenige Sekunden später. Diesen Ton kannten sie nur zu gut.
    Nichts
wie weg.
    Standen
in der Küche nicht noch die Teller vom Abendessen?
    Es
würde sich lohnen, einen Blick drauf zu werfen. Die Gelegenheit war günstig.
    Die
Menschen waren jetzt nur noch mit sich selbst beschäftigt.
     

19
     
    Am nächsten Morgen war Silke
schon im Büro, als Wiener und Nachtigall eintrafen.
    »Guten
Morgen!«, begrüßte sie die beiden fröhlich.
    Wiener
strahlte sie an, während Nachtigall erkannte, dass er noch viel Zeit brauchen
würde, um sich daran zu gewöhnen, jemand anderen als Albrecht an diesem
Schreibtisch sitzen zu sehen. Sein Guten Morgen fiel ziemlich unterkühlt aus.
    »Ich
habe die Ergebnisse zum Thema Schlüssel schon in einem Protokoll
zusammengefasst. Die Hausverwaltung gibt die Schlüssel an die Leute weiter, die
eine Art Hausmeisterdienst in den einzelnen Blocks wahrnehmen. Aber die dienen
im Grunde nur der akuten Gefahrenabwehr. Gasaustritt beispielsweise – und
der Mieter ist nicht erreichbar. Oder die Nachbarn haben den Mieter seit Wochen
nicht gesehen und vermuten nun das Schlimmste. Eingebrochen wurde in die Räume
der Verwaltung nicht.«
    »Du
hast auch die Bar überprüft?« Nachtigall spürte, wie schwer ihm diese
persönliche Anrede fiel. Ich bin hoffnungslos altmodisch, dachte er, heute ist das
überall in den Teams so üblich, pass dich an!, wies seine innere Stimme ihn
zurecht.
    »Es
gibt tatsächlich einen Umkleideraum. Jede der Damen hat dort ein Fach für ihre
Wertsachen. Sicher ist das aber nicht. Ein kräftiger Schlag mit der Faust
genügt und schon ist die Tür auf. Ich hab’s ausprobiert. Ist man nicht kräftig
genug, kann man auch den eigenen Fachschlüssel verwenden – es
hakelt ein wenig, aber der passt in alle anderen Schlösser irgendwie auch.«
    Na
toll!, dachte Nachtigall genervt, noch eine, die selbst testet. Na, das kann ja
heiter werden! Prima geeignete Mitarbeiter für ältere Kollegen, die gern
Hütefunktion übernehmen wollten.
    Das
Telefon klingelte und enthob ihn eines Kommentars.
    »Guten
Morgen, Thorsten!«
    Er
lauschte. Lange. Ein knappes: »Ich komme!« beendete das Gespräch und Nachtigall
legte auf.
    »Dr.
Pankratz fängt mit der Obduktion von Tillmann John an. Dr. März hat sein
Erscheinen offiziell angekündigt. Ich fahre hin. Ihr beide beschäftigt euch mit
dem Besitzer des ausgebrannten Fahrzeugs. Ich will ganz genau wissen, wann das
Auto von wo entwendet wurde nachdem wer es dort abstellte – wann
er den Diebstahl bemerkt und angezeigt hat. Fragt bei Hansen nach. Hier
überschneiden sich unsere Fälle. Und ich will wissen, ob die Nachbarin der Johns
an Tillmann Johns Todestag nicht doch etwas Verdächtiges bemerkt hat.
Vielleicht ist ihr noch etwas eingefallen. Bis dann! Ich nehme ein Taxi.«
    Er
wirbelte herum und floh.
    Vor der
Erinnerung an Albrecht, vor Silke und ihrer Tatkraft, vor dem Mann, der versucht
hatte, ihn umzubringen.
    Niemals
hätte er erwartet, dankbar für die Aufforderung zu sein, Dr. Pankratz bei einer
Obduktion über die Schulter sehen zu müssen.
     
    Der Rechtsmediziner erwartete
ihn bereits.
    »Was
für eine Geschichte. Gibt es denn so etwas wie einen roten Faden?«, erkundigte
er sich mitfühlend, als er den blassen Hauptkommissar über den Gang kommen sah.
Beinahe hätte Nachtigall einen Sprung zur Seite gemacht.
    Sein
Herz schlug hektisch bis zum Hals.
    Im Gang
stand ein Ding, das einer überdimensionierten Brotbox auf Rädern nicht
unähnlich war. Ganz aus Stahl, der gewölbte Deckel glänzte sogar ein bisschen,
wie poliert. Erst als er schon fast daran vorüber war, wurde ihm bewusst, wozu
dieses Gefährt benutzt wurde, und er hatte alle Mühe, sich zu beherrschen.
Liegt da jemand drunter? Gerade verstorben? An

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