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Kurs auf Spaniens Kueste

Kurs auf Spaniens Kueste

Titel: Kurs auf Spaniens Kueste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick O'Brian
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Leichtmatrosen einstufen kann, nicht als Vollmatrosen ...« Der Bootsmann hatte den Faden verloren und schloß abrupt: »Aber rein zahlenmäßig — nein, Sir. Nicht ein Dutzend.«
    »Nicht mal die für den Hafendienst Abgestellten, die uns rückerstattet werden?«
    »Halten zu Gnaden, Sir, das waren nur ein halbes Dutzend, und dazu lauter Taugenichtse oder hartgesottene Gauner, die keiner haben wollte. Nein, Sir, auf die Zahl kommts nicht an. In einer Brigg wie der Sophie mit ihren drei Wachen ist es schon ein Kunststück, all die Leute im Zwischendeck unterzubringen. Sicher, sie ist ein schmuckes, bequemes und heimeliges kleines Schiff, aber doch nicht das, was man geräumig nennen könnte.«
    Jack antwortete nicht. Mr. Watts Bemerkung bestätigte einige seiner ersten Eindrücke, und er dachte darüber nach, bis der Kutter an der Werft anlegte.
    »Captain Aubrey«, rief Mr. Brown, der leitende Werftoffizier jovial, »hier meine Hand! Und meine herzlichsten Glückwünsche! Ihr Besuch freut mich ganz ungemein.«
    »Danke, Sir. Meinen aufrichtigsten Dank.« Sie schüttelten einander die Hände. »Es ist das erste Mal, daß ich Sie in Ihrem Reich besuchen komme.«
    »Ganz schön groß hier, wie, Sir?« Stolz blickte der Werftoffizier in die Runde. »Die Reeperbahn ist dort drüben und der Segelboden gleich hinter Ihrer alten Généreux. Ich wünschte nur, die Mauer um den Holzlagerplatz wäre höher; Sie würden nicht glauben, wie viele vermaledeite Holzdiebe es auf dieser Insel gibt! Sie klettern nachts über die Mauer und stehlen mir die Spieren — oder versuchen es wenigstens. Ich habe sogar den Verdacht, daß manche von ihren Kommandanten dazu angestiftet werden. Aber wie dem auch sei — den nächsten Strolch, den ich dabei erwische, daß er auch nur eine Klampe zu lange anschaut, den kreuzige ich.«
    »Ich glaube fast, Mr. Brown, Sie werden erst dann glücklich und zufrieden sein, wenn kein einziges Kriegsschiff mehr im Mittelmeer stationiert ist und Sie ein Jahr lang jeden Tag durch Ihre wohlgefüllte Werft schlendern können, ohne auch nur einen Farbtopf oder einen Belegnagel ausgeben zu müssen.«
    »Hören Sie auf mich, junger Mann«, sagte Mr. Brown und legte Jack vertraulich eine Hand auf den Arm, »hören Sie auf einen alten, erfahrenen Verwalter: Ein wirklich tüchtiger Kommandant braucht nichts aus der Werft. Er hilft sich selbst. Mit den Marinebeständen geht er so sorgsam um, daß nie etwas verschwendet wird. Er bezahlt den Unterwasseranstrich aus eigener Tasche; er bekleedet seine Ankertrosse mit doppeltem Segeltuch, fettet und wechselt die Parten, so daß sie niemals in der Klüse schamfilen; er pflegt seine Segel besser als seine eigene Haut und setzt niemals die Royals, diesen angeberischen, unnützen, verspielten Tand. Und das Ergebnis? Beförderung, Mr. Aubrey! Denn wie Sie wissen, erstatten wir der Admiralität regelmäßig Bericht, und unsere Berichte finden höherenorts die größte Beachtung. Weshalb wurde Trotter so schnell Vollkapitän? Weil er der sparsamste Kapitänleutnant in der Flotte war. Manche Kommandanten segeln zwei- oder dreimal im Jahr ihre Maststengen ab — Trotter nie. Oder nehmen Sie Ihren geschätzten Vorgänger: Captain Allen ist niemals mit einer dieser verfluchten Bestellisten, so lang wie ein Admiralswimpel, bei mir aufgetaucht. Und sehen Sie sich ihn jetzt an: Er bekam das Kommando über die schönste Fregatte, die man sich wünschen kann. Warum erzähle ich Ihnen das alles, Captain Aubrey? Ich weiß ja, daß Sie nicht einer von diesen verschwenderischen Zum-Teufel-damit-Kommandanten sind, nicht, seitdem Sie Ihre Généreux so ordentlich hier abgeliefert haben. Und die Sophie ist ja in jeder Hinsicht komplett ausgerüstet, außer vielleicht in puncto Farbe. Auf Kosten der anderen Kommandanten könnte ich zur Not noch ein wenig gelbe Farbe für Sie auftreiben, aber wirklich nur ein wenig.«
    »Naja, Sir, einen oder zwei Farbtöpfe könnte ich schon noch brauchen«, sagte Jack und ließ den Blick wie nebenbei über die Spierenstapel schweifen. »Aber eigentlich wollte ich Sie bitten, mir Ihre Duette auszuleihen. Ich nehme einen Freund auf die nächste Fahrt mit, und er hat sich ausdrücklich gewünscht, Ihr b-Moll-Duett spielen zu dürfen.«
    »Oh, die sollen Sie haben, Captain Aubrey«, versicherte Mr. Brown leutselig, »die sollen Sie ganz bestimmt haben. Mrs. Harte schreibt gerade eines davon für Harfe um, aber ich gehe gleich nachher bei ihr vorbei. Wann laufen Sie

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