Kurswechsel im Beruf
einer Standardsoftware ein eigenes Logo entwirft, kann sich viel verscherzen. Welches Image wollen Sie erzielen? Wenn Sie einen Nachhilfedienst für Schüler aufziehen, können Sie anders auftreten als ein Berater, der seine Kunden in der Bankenwelt sucht. Insofern ist es wichtig, dass der äußere Auftritt mit dem Gesamtkonzept übereinstimmt. Auf der anderen Seite liegt manche teure Imagebroschüre auf Halde, weil sich das ursprüngliche Geschäftskonzept in den ersten Monaten noch einmal änderte und die Broschüre damit von der Realität überholt war. Ein Ausweg kann sein, die Firmendarstellung ins Internet zu verlegen und sich mit einem Minimum an gedrucktem Material zufriedenzugeben, um so schnell auf veränderte Bedingungen reagieren zu können.
Personaleinstellungen werden, wenn Sie als Einzelunternehmer arbeiten, zumindest zu Beginn nicht nötig sein. Sollten Sie doch einmal personelle Kapazität benötigen, ist das über freie Mitarbeiter, externe Schreib- und Telefondienste, Aushilfen und ähnliche Lösungen flexibel handhabbar.
Und noch ein ganz wichtiger Punkt: Wie steht es mit Ihren finanziellen Reserven ? Wenn junge Unternehmen in Kalamitäten geraten, hat das oft mit fehlender Liquidität zu tun. Teilweise wird versäumt, Rücklagen für Steuerzahlungen oder Kreditdienste zu bilden. Teilweise reißen unvorhergesehene Ausgaben – zum Beispiel für zusätzliche EDV-Ausstattung – ein Loch in die Kasse. Manchmal gerät man auch an Kunden, die nicht oder mit erheblicher Verzögerung zahlen. All das kann schnell das finanzielle Aus bedeuten, wenn Sie keine ausreichenden Reserven haben.
Strategisches Controlling
Gerade in der Anfangszeit sind wir so mit all dem Neuen beschäftigt, das auf uns zukommt, dass wir uns nicht auch noch mit Controlling belasten möchten. Oder wir denken, das sei nur etwas für Großunternehmen. Doch auch als Solo-Unternehmer brauchen wir Controlling, und zwar vom ersten Tag an.
Controlling ist mehr als die Auswertung der Buchhaltungsdaten. Letztere sagen uns etwas über die Vergangenheit, während wir als Unternehmer die Zukunft zu gestalten haben. Controlling hat auch nichts zu tun mit einem Zahlenfriedhof. Strategisches Controlling umfasst sowohl quantitative als auch qualitative Faktoren. Sein Hauptzweck ist, dass wir uns in regelmäßigen Abständen, einmal im Monat oder zumindest einmal im Quartal, aus dem Alltagsgeschäft zurückziehen und aus neutraler Warte die längerfristige Entwicklung unseres Unternehmens analysieren, im Vergleich zu unseren Zielvorstellungen bewerten und etwaige Korrekturen vornehmen.
Wenn wir früher im Management waren, haben wir über die ständigen Präsentationen gestöhnt, die uns immer wieder aus unserem Alltagsgeschäft herausrissen. Dennoch hatten sie etwas Gutes. Wir waren gezwungen, Abstand zu gewinnen und aus der Perspektive anderer, Geschäftsleitung oder Aufsichtsrat, unsere Aktivitäten zu betrachten. Diesen Abstand haben wir als Unternehmer in der Regel nicht. Die Gefahr ist also groß, dass wir uns im Tagesgeschäft verstricken und nicht mehr unterscheiden zwischen dem Wichtigen und dem Dringlichen. Am besten gewöhnen wir uns von vornherein an, unser eigener Aufsichtsrat zu sein und unser Geschäft regelmäßig von außen zu betrachten.
Kennzahlen oder grafische Darstellungen sind dabei nützlich, weil sie Entwicklungen im Zeitverlauf sichtbar machen. Doch solche Zahlen müssen gepflegt werden. Das kostet Zeit und davon haben wir nur ein begrenztes Maß. Daher gilt es, sorgfältig zu überlegen, welches die wichtigen Stellgrößen für unser Unternehmen sind und wie wir den jeweiligen Status mit einem Minimum an Aufwand ermitteln. Es kommt im Regelfall nicht auf die Genauigkeit hinter dem Komma an, sondern auf Entwicklungstrends. Wo konkrete Zahlenwerte nicht mit vernünftigem Aufwand möglich sind, kann eine grobe Skalierung helfen, zum Beispiel die Einstufung auf einer Skala von null bis zehn oder die Beurteilung mit gut, mittel oder schlecht. Das Wichtigste ist nicht die Analyse, sondern die Maßnahmen, die wir daraus ableiten.
Da jedes Unternehmen unterschiedlich ist, gibt es keinen verbindlichen Maßstab. Eine Orientierung bietet uns die Struktur unseres Businessplans.
Themenfelder für strategisches Controlling
Betriebswirtschaftliche Zahlen wie Umsatz , Kosten (nach Höhe und der Struktur), Investitionen , Liquidität
Freude an Ihrem Unternehmen: Wie viel Befriedigung erleben Sie in Ihrer unternehmerischen
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