Kurzgayschichten
allein zu verstehen, als er seine leicht kratzige Stimme erhob.
„Aber nicht ohne Kondom, ihr Burschen, ihr wisst ja, was passieren kann wenn ...“, hielt er eine der berüchtigten Standpauken meines Vaters und ich war kurz davor ihm eine zu klatschen.
Er lachte leise und öffnete eine meiner Schranktüren, holte einen Schuhkarton heraus und sah mich fragend an.
„Farbe? Mit Geschmack oder ohne?“
Es dauerte nicht mehr lange, bis ich nahe dran war durchzudrehen und griff einfach in den Karton.
„Das hier!“
Als ich das gute Stück näher betrachtete, bekam ich fast Augenkrebs. Neonpink, ausgerechnet pink! Aus vielleicht tausend Kondomen musste ich ausgerechnet „Mister Pinki“ ziehen?
Ian musste sich schon anstrengen, um mich wieder willig unter sich liegen zu haben.
Die Kiste verschwand im Schrank und Ian nahm mir „Mister Pinki“ spitzbübisch grinsend aus der Hand, küsste mich sanft und wanderte in alter Gelassenheit mit den Lippen meinen Oberkörper hinunter. Er sagte mit der Zunge Hallo zu meinem Bauchnabel und befeuchtete auch die Stelle darunter, die sich sichtlich über den Besuch freute.
Ian ließ mich sehr schnell „Mister Pinki“ vergessen und schickte mir dafür ein paar witzig bunte Punkte in meinen Schädel.
Bald darauf ließ er wieder von mir ab und ich hörte ein verdächtiges Papierreißen, das „Mister Pinki“ zu befreien schien. Ich sah zu, wie Ian sich das farbenfrohe Kondom überzog und wurde mir sehr bewusst, dass das eine bestimmte Region meines Körpers besonders zu schätzen wusste.
Er küsste mich noch einmal und rückte mich dann etwas zurecht. Ich war froh, dass er nicht auf diese degradierende Hündchenstellung stand und schmiegte mich willig an ihn.
Er war sehr geschickt darin mich vorzubereiten, eben kein Anfänger, und obwohl auch ich kein Anfänger mehr war, war das hier ganz anders als mein berüchtigtes erstes Mal. Auch wenn es anfangs unangenehm war, als er meine Hüfte etwas stützte und in mich eindrang,
Ian entfaltete hierbei eine erstaunliche Geschicklichkeit und bald vergaß ich alles um mich herum.
Er küsste mich heiß und ich stöhnte in den Kuss, als er eine besonders empfindliche Stelle in mir berührte. Er entwickelte einen unbestimmten Rhythmus, dem ich nur zu gerne entgegen kam. Das hier war besser als alles andere. Das war purer Wahnsinn und es hielt länger als erwartet.
Und trotzdem musste ich nach einiger Zeit kapitulieren, als ich schon Sternchen vor Augen sah und kam schließlich so laut, dass auch noch unsere Nachbarn etwas davon hatten.
Ian folgte mir im gedämpfteren Basston und legte sich schließlich ziemlich erledigt auf mich, küsste mich gleich darauf fahrig und versuchte, wie ich, seinen Atem zu beruhigen.
Ian befreite sich von dem lästigen Gummi und als er sich an mich kuschelte, fühlte ich mich so zufrieden wie lange nicht mehr. Ich schaltete mit der Fernbedienung das Radio ein und kraulte durch sein dunkles Haar.
Als „Can’t stop the music“ gebracht wurde, schaltete ich das Radio dann allerdings doch wieder aus. Es gab Dinge, die musste man sich einfach nicht anhören.
Ian nahm mir die Fernbedienung aus der Hand und knabberte an meinen Lippen.
Das hier würde eindeutig noch eine Weile länger dauern und zwar in jeglicher Hinsicht.
Coming-ouch
I.
Knisternde Erotik im Halbdunkeln, lautes Stöhnen, wie immer wenn wir Samstags zusammen auf seiner Couch sitzen und einen Porno gucken.
Ich meine, es ist ja an und für sich nichts Unnatürliches, wenn zwei Halbstarke zusammensitzen und zusehen wie ein Mann und eine Frau es miteinander tun. Ich bin jetzt 17 Jahre alt und bestens vertraut mit der Anatomie des männlichen und weiblichen Körpers.
Sozusagen sexuell entschieden: Männer ja, Frauen definitiv nein!
Das heißt natürlich nicht, dass ich was gegen Frauen habe oder so, ich bin ja kein Chauvinistenschwein, sie sind eben einfach nicht mein Typ.
Eher nett und niedlich, so wie Bambi oder Diddl Maus, sexuell gesehen völlig uninteressant.
Schade, dass mein Freund neben mir das nicht ganz so sieht. Die Beule in seiner Hose spricht jedenfalls dagegen.
Seine hellblauen Augen, die das Bild von der nackten Krankenschwester fokussieren, sprechen wohl auch eindeutig dafür, dass er hetero ist.
Mir ist völlig unklar wie ein mittlerweile 17jähriger, wirklich gut aussehender Junge wie er, sich so völlig stupide Sexfilme angucken kann und dabei auch noch etwas empfindet.
Leon, so der Name meines
Weitere Kostenlose Bücher