Kurzgayschichten
Freundes und heimlichen Schwarms kann ausnahmslos jede haben und braucht dafür nicht einmal einen Finger krumm zu machen. Und er hat schon einige seit der Zehnten, aber keine ist so wirklich sein Fall gewesen. Sicher hat er vorher auch schon Freundinnen gehabt, aber da war ich noch nicht an der Schule.
Anfang der zehnten Klasse bin ich dann in diese herrliche ostdeutsche Kleinstadt gezogen, die wohl eher den Namen Dorf tragen sollte. Ich bin nie jemand gewesen, der Veränderungen begrüßt oder gesellig ist. Zu Beginn der Schule war ich ein richtiger Außenseiter.
Meine aschblonden Haare, die sich nicht einmal ansatzweise zähmen lassen und meine eklig froschgrünen Augen, stets versteckt hinter einer Brille, erwecken nun mal nicht den Eindruck eines coolen Jungens, den man gerne als Freund hätte und mit dem man auf Partys geht.
Wenn man noch dazu Peter heißt, kann man sich rein theoretisch gleich einen Strick nehmen.
Es ist also nahezu ein Wunder, dass ich Leon kennen gelernt habe.
Wir waren nicht einmal in der gleichen Klasse und haben uns eines Tages einfach so auf dem Gang getroffen.
„Bist du Peter Krimm?“, hat er damals mit rauchiger Stimme zu mir gesagt, hinter ihm zwei sabbernde aufgetakelte Weiber.
Ich konnte nichts anderes, als ihn einfach nur anstarren und zu nicken.
Er entsprach in allen äußerlichen Kategorien meinem Ideal bei Männern, er war groß, blond, blauäugig, durchtrainiert, einfach sexy. Kurzum das völlige Gegenteil von mir.
Ich denke bis jetzt noch, dass es nahezu unfassbar ist, wie sich aus diesem kleinen Gespräch, in dem er lediglich um Nachhilfe in Mathe und Englisch gebeten hat, eine richtige Freundschaft entwickeln konnte.
Anfangs haben wir uns zweimal die Woche zur Nachhilfe getroffen und dann immer regelmäßiger.
Er ist kein bisschen überheblich oder so, obwohl er sicher genau weiß, dass ihm die Mädchen zu Füßen liegen, er ist einfach nur nett und aufgeschlossen, hat sich sogar mit mir abgegeben und von da an war ich auch in meiner Klasse plötzlich interessant, oder sagen wir besser, überhaupt erst einmal bemerkt worden.
Mit der 11. Klasse wurde für uns dann alles viel einfacher, wir sahen uns nun nicht mehr nur in den Pausen oder zur Nachhilfe, sondern hatten auch einige Kurse miteinander.
Sport wurde automatisch zu meinem Lieblingskurs, ich konnte zwar ausnahmslos nichts in diesem Fach und der Lehrer benahm sich wie ein Ausbilder beim Militär, aber dafür hatte ich die wohl beste Aussicht beim Umkleiden und Duschen. Ein Hoch auf die Gemeinschaft im Sport und im sanitären Bereich!
Bis jetzt blieb es leider nur beim Gucken, zu mehr würde es wohl auch nicht kommen, er ist überzeugter Hetero und ich eine verdammte Schwester, wie George immer so schön sagt.
George ist übrigens mein Sandkastenfreund, wir kennen uns seit ich denken kann und er lebt noch in Hamburg, da, wo ich eigentlich herkomme.
Er ist schon seit er zehn ist ein überzeugter Schwuler und wollte ab der 6. Klasse mit mir gehen, aber ich habe abgelehnt. Nicht, dass er nicht mein Typ wäre oder so, aber es hätte einfach unserer Freundschaft geschadet.
Mittlerweile ist er nicht mehr mein Typ, er ist zu sehr, na sagen wir „pink“ geworden, zu auffällig für mich, ich habe es lieber unauffällig.
Aber ich bin wirklich froh, dass ich ihn habe, er ist immer für mich da, der Einzige, der weiß, dass ich schwul bin und der Einzige, der mich versteht.
Leider sehen wir uns so gut wie nie und können nur telefonieren.
„AAAaaahhhh, ich komme!“
Na endlich ist die blöde Kuh bedient, ich dachte schon der scheiß Film dauert ewig!
Was für ein Schwachsinn, was für ein unmenschlich dämlicher Schwachsinn! Ein Mann kommt ins Krankenhaus, weil er sich das Bein gebrochen hat und vögelt vor lauter Freude erst mal die Krankenschwester, großartig!
Ich sehe, dass Leon ehrlich begeistert ist, wie nach jedem dämlichen Porno, den er schon gesehen hat.
Sein Vater arbeitet nämlich in der Videothek, die zwei Blocks von hier entfernt ist und nimmt es mit dem Alter nicht ganz so genau. Und Jungs, die einen ordentlichen Porno gucken, können ja nur gut geraten sein!
Natürlich weiß er nicht, dass einer der Jungs so gar nicht an seinen niveaulosen Streifen aus der „roten Ecke“ interessiert ist und seinem Sohn lieber in den Schritt guckt als auf die Mattscheibe.
„Na, war das nicht echt geil?“ Seine blauen Augen sehen mich freudig an und ich kann nicht anders, als genau wie sonst
Weitere Kostenlose Bücher