Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kuschelmuschel

Kuschelmuschel

Titel: Kuschelmuschel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Dahl
Vom Netzwerk:
erinnerten, das in seinem Trog herumschnieft. Dann sprang er das Mädchen ohne jede Warnung an. Er riss ihr den weißen Kittel, das Kleid und die Unterwäsche herunter. Danach war die Hölle los.
     
Es hat kaum einen Sinn, genau zu beschreiben, was in den nächsten paar Minuten geschah. Das meiste davon kann man ohnehin erraten. Ich muss allerdings doch gestehen, dass Henri wahrscheinlich recht gehabt hatte, einen außergewöhnlich kräftigen und gesunden jungen Mann auszusuchen. Ich sage es nicht gern, aber ich bezweifle, dass mein Körper der unglaublich heftigen Gymnastik gewachsen gewesen wäre, die der Boxer wie unter Zwang vollführte. Ich bin kein Voyeur. Ich hasse solche Sachen. Aber in diesem Fall stand ich völlig gebannt da. Die pure animalische Wildheit des Mannes war beängstigend. Er war wie eine Bestie. Und mitten in all dem tat Henri etwas Interessantes. Er zog einen Revolver und stürzte zu dem Boxer hin und schrie: «Lassen Sie das Mädchen los! Lassen Sie sie in Ruhe! » Der Boxer nahm ihn gar nicht wahr. Henri feuerte knapp über seinem Kopf einen Schuss ab und brüllte: «Ich meine es ernst, Pierre! Ich erschieße Sie, wenn Sie nicht aufhören! » Der Boxer blickte nicht einmal hoch.
     
Henri hüpfte und tanzte durchs Zimmer und schrie: «Es ist phantastisch! Es ist großartig! Unglaublich! Es funktioniert! Es funktioniert! Wir haben es geschafft, mein lieber Oswald! Wir haben es geschafft! »
     
Der Wirbel hörte genauso schnell auf, wie er begonnen hatte. Der Boxer ließ das Mädchen plötzlich los, stand auf, blinzelte ein paar Mal und fragte dann: «Verdammt noch mal, wo bin ich denn hier? Was ist passiert? »
     
Simone, die es anscheinend ohne Knochenbrüche überstanden hatte, sprang auf, riss ihre Kleidungsstücke an sich und rannte ins Nebenzimmer. «Vielen Dank, Mademoiselle», sagte Henri, als sie an ihm vorbeisauste.
     
Das Interessante war, dass der benebelte Boxer nicht im geringsten ahnte, was er getan hatte. Nackt und schweißgebadet stand er da, sah sich im Zimmer um und versuchte herauszufinden, wie um alles in der Welt er in diesen Zustand geraten war.
     
«Was habe ich denn getan? », fragte er. «Wo ist das Mädchen? »
     
«Sie waren fabelhaft! », rief Henri und warf ihm ein Handtuch zu. «Seien Sie unbesorgt! Die tausend Franc sind Ihnen sicher! »
     
In diesem Augenblick flog die Tür auf, und Simone kam immer noch nackt, ins Labor zurückgerannt. «Besprühen Sie mich noch einmal! », schrie sie. «Oh, Monsieur Henri, nur noch ein einziges Mal! » Ihr Gesicht glühte, ihre Augen glänzten und funkelten.
     
«Das Experiment ist beendet. Gehen Sie und ziehen Sie sich wieder an. » Henri packte sie an den Schultern und stieß sie ins andere Zimmer zurück. Dann schloss er die Tür hinter ihr.
     
Eine halbe Stunde später feierten Henri und ich unseren Erfolg unten in einem kleinen Cafe. «Wie lange hat es gedauert? », fragte ich.
     
«Sechs Minuten und zweiunddreißig Sekunden», sagte Henri.
     
Ich trank langsam meinen Cognac und beobachtete die Leute, die auf dem Bürgersteig vorbeischlenderten. «Was ist der nächste Schritt? »
     
«Zunächst muss ich meine Aufzeichnungen machen», sagte Henri. «Dann werden wir über die Zukunft reden. »
     
«Kennt außer Ihnen noch jemand die Formel? »
     
«Niemand. »
     
«Und Simone? »
     
«Sie kennt sie nicht. »
     
«Haben Sie sie aufgeschrieben? »
     
«Nicht so, dass ein anderer daraus klug werden könnte. Das werde ich morgen machen. »
     
«Erledigen Sie das unbedingt als erstes», sagte ich. «Ich möchte eine Abschrift haben. Wie wollen wir das Zeug nennen? Wir brauchen einen Namen. »
     
«Was schlagen Sie vor? »
     
«Bitch», sagte ich. «Wir wollen es Bitch nennen. »
     
Henri nickte lächelnd.
     
Ich bestellte noch zwei Cognac.
     
«Mit dem Zeug könnte man leicht einen Aufruhr stoppen», sagte ich. «Viel besser als mit Tränengas. Stellen Sie sich nur das Schauspiel vor, wenn man damit eine wütende Menschenmenge besprüht. »
     
«Hübsch», sagte Henri. «Sehr hübsch. »
     
«Wir könnten noch etwas tun, wir könnten es zu phantastischen Preisen an sehr dicke, sehr reiche Frauen verkaufen. »
     
«Das könnten wir», antwortete Henri.
     
«Glauben Sie, dass es Potenzschwächen bei Männern heilen könnte? », fragte ich.
     
«Selbstverständlich», sagte Henri. «Mit der Impotenz wäre es für immer aus. »
     
«Und bei Achtzigjährigen? »
     
«Da auch», sagte er, «obwohl es

Weitere Kostenlose Bücher